IV

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Triggerwarunggg: Thematisierund von Gewalt, Panikattacken

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Vor Schreck sackte Mexi zusammen. Er versuchte sich so klein wie möglich zu machen und verdeckte sein Gesicht auf seinen Knien.

Liam setzt sich vorsichtig neben ihn.

,,Ich wollte dich nicht schlagen", sagte er leise und strich Mexi über den Kopf. Mexi wimmerte nur ängstlich.
,,Möchtest du eine Umarmung?", fragte Liam, zeigte aber keine Anzeichen mehr, sich zu schämen oder von sich selbst enttäuscht zu sein.

Wie ferngesteuert nickte Mexi. Er klammerte sich quasi an seinem Freund fest. Die plötzliche Zuneigung ließ ihn gut fühlen.

Liam stand mit Mexi auf dem Arm auf und legte ihn ins Bett.

,,Ich liebe dich, mein Schatz. Schlaf ein bisschen und ich pack' unser Zeug ein, ja?" Mexi nickte nur schwach.

Warum war Liam manchmal so unglaublich ungerecht und manchmal so liebevoll?

Etwa eine dreiviertel Stunde später legte sich Liam auch schon neben Mexi, welcher schon schlief.

**

Am nächsten Morgen war alles wie vergessen. Zumindest für Liam. Mexi war immer noch komplett aus dem Leben gekickt, aber versuchte es zu verstecken, um Streit zu vermeiden.

Da sie verschlafen hatten und schnell zum Flughafen fahren mussten, fiel das Frühstück wieder aus, was wahrscheinlich nicht gut, für Mexis mental health war.

Mexi konnte sich nicht entscheiden, ob der Tag gut oder schlecht. Bis jetzt hatte er noch nicht mit Liam gestritten, aber Flugzeug fliegen war noch nie sein Ding gewesen.

Vielleicht sollte er mit Liam oder Rezo reden, wegen seiner Gefühle für Rezo. Es zerstörte ihn innerlich. Er fühlte auf jeden Fall etwas für Rezo, aber er liebte seinen Freund auch. Wobei er sich nicht sicher war, ob er die Erinnerung oder Liam liebte. Das Alles war zu kompliziert.

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Sofort als der Braunhaarige zu Hause war, rief er Rezo an, aber er hatte sich entschlossen nur mit ihm zu quatschen, um sich abzulenken und weil mit Rezo reden einfach toll war.

,,Hey! Gut angekommen?", begrüßte Rezo den Jüngeren gut gelaunt.

,,Joa, ganz okay, aber fliegen ist halt immer bisschen stressig"

,,True. Ich bin eigentlich gar kein Flugzeug Mensch, nh?"

,,Same, aber für euch flieg' ich gerne nach Deutschland. Auf süß", sagte Mexi lachend ,,Was hast du heute so gemacht?"

,,Puhh, hatte n stressiges Meeting, wegen dem nächsten spark drop, weil es da ein Missverständnis gab, danach noch ein anderes mit Herr und Frau Spotify, aber das war relativ chillig, natürlich hab ich auch den ganzen typischen stuff gemacht und jetzt mach' ich mir was zu essen"

,,Boar, hört sich nach nem' vollen Tag an"

Mit Rezo reden fühlte sich für Mexi immer heilend an. Egal, was das Thema war. Der Blauhaarige war einfach ein safeplace für Mexi.

,,War gestern wirklich alles okay?"

,,Mir gings nicht so gut", antwortete Mexi. Komplett lügen würde nichts bringen.

,,Du hast die ganze Zeit eingeschüchtert und verängstigt gewirkt"

,,Ich war nur müde", sagte Mexi fest.

,,Das sollte kein Angriff sein. Ich hab mir nur Sorgen gemacht", verteidigte Rezo sich sofort.

Mexi machte ein entschuldigendes Geräusch und starrte auf seine Hände. Er musste eigentlich mit jedem reden, aber es ging einfach nicht.

**

Als Paplo am nächsten Tag anrief, war Mexi komplett durch, weshalb er die Einladung zu einem Treffen dankend ablehnte.

Um 16 Uhr lag Mexi immer noch in seinem Bett und bemitleidete sich selbst. Seine soziale Batterie war so leer, dass sogar sein die Begegnung mit seinem Kühlschrank zu viel gewesen wäre. Außerdem wollte Mexi den roten Handabdruck in seinem Gesicht unter keinen Umständen sehen, weil Mexi dann wahrscheinlich angefangen hätte zu weinen und die Kopfschmerzen wollte er sich sparen.

Normalerweise war Mexis soziale Batterie nach einem Treffen mit Rezo und Ju nicht so leer, aber weil Mexi in der Zeit nie alleine gewesen war, da er sich ein Zimmer geteilt hatte, war es diesmal anders.

Liam schrieb Mexi gar nicht, aber dafür Rezo, er fragte, wie es Mexi ging. Mexi antwortete mit einem knappen "Könnte besser sein, aber nicht schlecht, dir?"
Ganz lügen wollte er nicht. Rezo hätte es nicht verdient. Außerdem hatte Mexi nicht mal einen Grund, warum es ihm schlecht ging.

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Mir gehts ganz gut, aber vermiss dich schon ein bisschen. Das Haus ist irgendwie leerer :')
-16:11

Ach btw ich nehm gleich mit ju Hobbylos auf und er hat heute ansonsten fast nichts in die Richtung Arbeit gemacht
-16:12
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Schlapp drehte Mexi sich auf die andere Seite. Innerlich freute er sich, dass Rezo ihn vermisste, aber er hatte keine Energie es zu zeigen.

Alles um ihn herum war irgendwie langsam. In Mexi war ein Sturm und gleichzeitig nichts. Endloses Nichts.

Wie sollte er antworten?
Was würde der normale Mexi antwortete?

Plötzlich hatte Mexi jeglichen Bezug zu sich verloren. Verängstigt starrte er auf seine Hände. Wo war Mexi? Also die Persönlichkeit. Panik breitete sich in ihm wie ein Lauffeuer aus. Er war so out of character. Alleine konnte er die Situation nicht in den Griff kriegen, aber Rezo anrufen ging nicht. Dann würde er die potcast Aufnahme unterbrechen.

Als Panikattacke würde Mexi es nich nicht zählen. Er war zwar etwas panisch, aber andere Gefühle standen eigentlich im Vordergrund.

Vor allem Leere, Trauer, Wut und Überforderung.

Um diese Mischung an Gefühlen zu verarbeiten, setzte Mexi sich hin. Das Gefühl der Bettdecke war zu viel in dem Moment. Warum konnten so kleine Sachen sich so schlimm anfühlen? Wie in einer trance verlagerte Mexi sein Gewicht auf seine Füße und rollte sich dann etwas nach hinten. Das Gefühl was auf eine Art überfordernd und auch ablenkend.

So verging Minute um Minute, bis Mexi sich etwas beruhigt hatte. Dann schaffte er es endlich zu antworten. 

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Ich vermiss dich auch
-16:59

Vorallem deine Hände um meinen Hals
-17:00
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Disclaimer:

Aussagen wie diese:
,,außerdem hatte Mexi nicht mal einen Grund, warum es ihm schlecht ging"
Sind nicht meine Meinung. Es ist nur ein Weg, die Gedanken und Gefühle einer Person praktisch aufzuschreiben, aber ich denke so nicht.
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Ich weeeeeeiß, das Kapitel ist langweilig, aber irgendwas muss ich ja hochladen nh, also I hope you enjoyed it :)

Ich hab mich bei ner rl Freundin von mir 'ausgeheult', weil ich nicht wusste, wie das Kapitel enden soll, sie: ,,Am Ende sterben alle. Ich helfe gerne"
Perfekt digga

Byeeee

Save me | RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt