Save me | Rezofy

IX

Das Kapitel wird... Emotional.
Deswegen ist die Tiggerwarnung auch wieder nötig (ich wette es wird keins ohne geben, außer das letzte oder so):
Selbstverletzung
Gestörtes Essverhalten
Einige weinende Menschen

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,,Glaubst du, du schaffst es was zu essen?" Rezo redete sehr vorsichtig. Als würde Mexi bei einem falschen Wort zerbrechen.

,,Ich weiß nicht, aber ich hab' ein bisschen Hunger, also vielleicht schaffe ich es.."

,,Die Einstellung find' ich gut. Wie wärs, wenn ich uns was Kleines zu essen hole? Nicht viel, wir machen erstmal babysteps", schlug Rezo vor und stand vom Bett auf. Mexi nickte.

,,Bin gleich wieder da", verabschiedete Rezo sich aus dem Zimmer.

Unten saß Ju am Küchentisch und dachte nach.

,,Hast du irgendwas Kleines, Einfaches zu essen da?"

Sofort wurde Jus Blick etwas heller.

,,Nicht wirklich viel, aber ich schau mal nach"

Während Ju den Kühlschrank durch suchte, redete er weiter:,,Wie geht's Mexi?"

,,Er wirkt sehr sehr emotional instabil und ist irgendwie ängstlich, vor allem, was körperlichen Kontakt angeht. Außerdem hat er sich wieder gekniffen, als er gestresst war. Ich werd' ihn später nochmal ausfragen, aber zuerst versuchten wir was zu essen"

,,Hoffentlich geht's ihm bald besser", sagte Ju in Gedanken, ,,Ich hab' nur Pesto Brot und Käse da, aber der ist nicht vegan"

,,Ich nehm einfach alles mit und er darf was aussuchen"

**

,,Ju hatte nur noch Pesto, Brot und Käse. Magst du Pesto?"

Durch den Gedanken, essen zu müssen, war Mexi so überfordert, dass er wieder nur nicken konnte.

,,So der Herr. Hier ihr Brot"

Das erste Mal, seit Rezo da war, musste Mexi leicht lächeln, aber leider hielt es nicht lange.

Als Mexi das Brot vor sich ansah, begann er zu zittern. Es war nicht viel, aber er konnte es nicht essen. Es ging nicht. Es war einfach nicht möglich.

,,Tut mir leid. Ich kann nicht. Es geht nicht. Ich bin so nutzlos. Tut mir leid, dass ich deine Zeit verschwende. Wenn ich auf Madeira geblieben wäre, würde ich dich jetzt nicht davon abhalten, deine einengen Sachen zu machen. Es tut mir wirklich so sehr leid, dass ich hier bin und dich mit meinen kleinen dummen Problemen nerve. Du verdienst einen besseren Freund"

Während er sprach, hatte Mexi angefangen, sich selbst auf den Kopf zu schlagen. Am Anfang nur leicht und gegen Ende so fest, dass er einige Blaueflecken davon haben würde.

Als Rezo realisierte, was Mexi tat. Packte er dessen Handgelenke sofort, aber Mexi war nicht gerade schwach.
,,Mexi, bitte hör auf damit", sagte Rezo verzweifelt mit Tränen in den Augen.

Das Adrenalin, das plötzlich in Rezos Blut war, half ihm schlussendlich, Mexis Handgelenke zu fixieren.

,,Mach doch sowas nicht, Mexi. Es ist normal, nicht direkt essen zu können. Du bist momentan wahrscheinlich mitten in einer Essstörung und die geht nicht so einfach weg. Wir schaffen das, ja? Aber bitte tu dir nicht weh. Du bist so wichtig für mich und kein schlechter Freund oder sonst was"

Mittlerweile hatte Rezo Mexis Handgelenk wieder losgelassen, aber beide weinten noch ein bisschen.

,,Ich hab' Angst vor mir selbst", meinte Mexi nur leise und machte sich klein.