XXIII

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Ich lebe noch! (Momentan ist zwar alles Recht schwer, aber wird schon irgendwie alles)

Triggerwarnung:
Viel Erwähnung von Gewalt
Blutergüsse
Kind of Selbstzweifel
Joa, das war's denke ich
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Angespannt wartete Mexi darauf, dass es an der Tür klingelte.

Je näher der Tag, an dem Ju und Rezo ihn besuchen wollten, gekommen war, desto länger und schwer fühlten sich die Tage an. Besonders, weil Liam meistens den ganzen Tag zu Hause geblieben war.

Mexi fühle sich einfach ausgelaugt. Abends schlief er müde und kaputt ein und wenn er aufwachte fühlte er sich immernoch genauso scheiße. Wenn er dann wieder ins Bett ging hatte er meistens, durch Liam's Wutausbrüche, an einer Stelle mehr Schmerzen und fühlte sich noch kaputter. Noch ausgelauger. Noch mehr am Ende.

Alles war einfach schrecklich.

Aber jetzt hatte er einen kleinen Lichtblick. Ju und Rezo, die jeden Moment klingeln würden.

Zum Glück hatte Liam sich in seine eigene Wohnung verzogen, aber leider wollte er Abends wieder zu Mexi. Es war ein Kampf gewesen Ju und Rezo zu erklären, warum sie in einem Hotel schlafen mussten, aber Mexi hatte einfach zu viel Angst, dass Liam sich auch in ihrer Anwesenheit nicht zurück halten konnte. Vorallem, weil die letzte Nacht so schlimm gewesen war.

Plötzlich brach ein Klingeln die Stille der Wohnung.
Kurz fragen Mexi sich, warum Gedanken an stillen Orten so laut sein konnten, bis ein lautes Geräusch die Stille durchbricht, es kam ihm paradox vor.
Durch das erneute Klingeln wurde Mexi wieder aus seinen Gedanken geholt und beschloss endlich die Tür zu öffnen.

,,Hey", begrüßte Mexi seine beiden Freunde fröhlich.
Es war ein ehrliches Frohsein, das erkannte Rezo, aber trotzdem wirkten seine Augen so leer. Normalerweise, wenn Mexi sich freute, glitzerten seine Augen, sahen aufgeregt und farbig aus. Jetzt waren sie grau und irgendwie matt. Irgendwas stimmte also nicht.

Rezo wusste nicht, ob es dumm war, aber er entschloss sich, Mexi nicht darauf anzusprechen und hoffte, dass Mexi mit ihm reden würde, wenn es ihm nicht gut ging.

Glücklich beobachtete Rezo, wie Ju und Mexi sich fest umarmten. Ihm war aufgefallen, wir nervös Ju auf der Hinfahrt gewesen war und es war erleichternd zu wissen, dass alles okay war.

,,Wollt ihr eigentlich heute was drehen?"

,,Also, ich hab was kleines vorbereitet, aber das müssen wir nicht heute oder jetzt machen", antwortete Ju.

,,Was wäre das denn?"

,,Eine Rap Challenge", sagte er, während er zu grinsend zu Rezo guckte.
,,Ey, du bist so ein Hurensohn, wirklich", sagte Rezo zwar ernst, aber man hörte deutlich, dass es nicht wirklich ernst gemeint war.

,,Boar, ich weiß nicht", damit stoppte Mexi den kommenden Streit zwischen seinen beiden Freunden, ,,Ich kann das überhaupt nicht und ihr schon, dann komm ich mir wieder so dumm vor"

,,Du musst doch nicht gut rappen können. Das ist ja alles nur ein Joke"

,,Ich komm' mir so schon scheiße vor, bei Drehs, weil alle irgendwas können und ich daneben immer unwichtig bin. Ich glaub', dass wäre mir da zu viel", erklärte Mexi sich depremiert wirkend.

,,Du bist doch nicht unwichtig, nur weil du irgendeinen Skill nicht hast. Wir zwingen dich aber natürlich nicht, also wir könnten was anderes drehen oder du machst den Fliegenklatschen Job, wenn Ju eine mit hat"

,,Klar hab ich eine Fliegenklatsche mit, sonst ist's ja langweilig"

Mexi wirkte schon etwas glücklicher, was Rezo auch sofort zum grinsen brachte.

,,Aber ich würde wahrscheinlich gegen Ende duschen. Ich bin heute morgen nicht dazu gekommen"
In echt fühlte Mexi sich schmutzig und benutzt. Wenn er sich darauf konzentriere oder kurz darüber nachgedacht, wurde ihm so Übel, dass er dachte, er würde sich übergeben.

Rezo und Ju bestätigten, dass Mexis Plan mehr als okay war, dann unterhielten sie sich wieder über die unterschiedlichsten Themen. Teilweise fiel es Mexi schwer, nichts zu erzählen, was verdächtig gewirkt hätte, aber im Großen und Ganzen war alles wie immer.

**

,,So Jungs, ich geh dann mal duschen", verabschiedete Mexi sich, nach einem Dreiviertel des Drehs, welcher zum Großteil aus Rezos herum gejammert bestant.

Als Mexi auf ihrem Sichtfeld raus war, atmete er erleichtert durch. Endlich konnte er duschen und sich weniger schmutzig fühlen.

**

Rezo und Ju waren mittlerweile fertig mit drehen, aber Mexi war immer noch nicht zurück. Für seine Verhältnisse war das wirklich sehr lange und außerdem war das Wasser auch schon lange nicht mehr zu hören.

,,Das ist schon ein bisschen weird"

,,Soll ich nach im gucken?", fragte Rezo unentschieden.

,,Joa, schaden wird es wahrscheinlich nicht"

Nickend stand Rezo auf und lief zum Badezimmer.

Er klopfte an der Tür, aber Mexi reagierte nicht, was Rezo unwohl fühlen ließ. Erneut klopfte Rezo und fragte Mexi, ob alles okay war, erhielt allerdings wieder keine Antwort.

Nach kurzem zögern entschloss er sich die Tür zu öffnen, so schlimm würde es schon nicht werden.

Obwohl Rezo die Tür nur leicht geöffnet hatte, starrte er Mexi geschockt an. Dieser stand oberkörperfrei im Bad, wahrscheinlich war er gedanklich zu weit weg gewesen um aufs Klopfen zu reagieren, aber jetzt hatte er sich zu Rezo gedehnt und verdeckte seinen Körper mit einem Handtuch.

Rezo hatte schon längst gesehen, was Mexi versuchte zu verstecken.

Sein Rücken war zerkratzt. Überall auf seinem Oberkörper waren Blutergüsse. Manche rötlich, mache waren dunkel blau und Lila. Anderen Stellen hatte er im Verhältnis harmlose blaue Flecken.

Rezo setze an etwas zu sagen. Schaffte es allerdings nicht. Er wollte so viel sagen, aber im Endeffekt war er einfach überfordert.

,,Geh raus, bitte", sagte Mexi fest.
Rezo reagiert nicht.
,,Geh raus!"

Immer noch geschockt schloss Rezo die Tür und ging, immernoch überfordert, zurück zu Ju.

Anhand von Mexis Reaktion konnte Rezo erkennen, dass die Blutergüsse und Kratzer nicht gewollt waren. Diese Erkenntnis traf ihn nochmal stärker, als er das Wohnzimmer wieder betrat und er musste versuchen Tränen zu unterdrücken.

,,Was ist mit Mexi?", fragte Ju nervös.  Auch wenn Rezo es immer noch nicht schaffte einen anständigen Satz raus zu bringen, verstand Ju trotzdem -anhand der Wort Schnippeln- was los war.

,,Fuck", sagte Ju eher zu sich selbst als zu Rezo.

,,Wusstest du das schon?!", fragte Rezo noch schockierter, als eh schon.
,,Ja", Ju machte eine kurze Pause, ,,ich dachte es wäre besser geworden. Wahrscheinlich war ich einfach zu naiv", versuchte er sich zu rechtfertigen, weil Rezo so geschockt guckte.

,,Warum hast du mir das denn nicht gesagt?"

Selten hatte Rezo sich wie ein so schlechter Freund gefühlt. Er fühlte sich, als wäre es seine Schuld, dass er nicht hatte helfen können.

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Erstens Kapitel mit 1000 Wörtern seit langem, yayyy

Ich weiß, der Cut ist doof, aber sinnvoll und mit 100 Wörtern mehr, wäre der Cut auch schlimm yk? Naja, schlimme Cuts motivieren mich immer weiter zu schreiben, also bekommt ihr nächste Woche maybe wieder ein Kapitel :D

Man sieht sich ig, bis nächste Woche oder so

Save me | RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt