XXV

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Eigentlich maximal dumm von mir, das jetzt hochzuladen, weil meine reads momentan eh weniger werden und es jetzt schon verhältnismäßig spät ist, aber ich will einfach mal wieder was hochladen.

Triggerwarnung:
-Gespräch über Gewalt und Alkohol Missbrauch
-relativ emotional
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,,Du musst mit ihm Schluss machen", sagte Ju mit einer Stimme, die keinen Wiederspruch erlaubte.

Heftig schüttelte Mexi seinen Kopf.

,,Warum nicht?"

,,Ich hab Angst vor ihm"

Ju und Rezo schauten Mexi wieder mit diesem bemitleidenden Blick an, der auf Mexis Körper brannte.s

Ich bin okay. Mir geht's okay.

,,Deswegen solltest du Schluss machen. Es ist nicht normal, dass du vor deinem Freund Angst haben musst", versuchte Rezo weiter Mexi zu überzeugen.

,,Mir egal, ich werd' das nicht machen"

Alleine bei dem Gedanken Schluss zu machen, wurde Mexi erneut so schlecht, er hätte sich übergeben können. Er traute Liam so viel zu, so viel zu viel Negatives.

,,Willst du weiter mit ihm zusammen sein?"

Mexi schwieg.

Nein, er wollte nicht mit Liam zusammen bleiben. Er wollte nicht mehr so leben. Er wollte nicht jeden Tag Angst haben müssen, aber was wenn alles schlimmer werden würde, wenn Mexi versuchte sich von Liam zutrennen? Der Gedanke, was alles passieren könnte war beängstigender, als einfach so weiter zu machen, wie immer.

Laut rauschte das Blut durch Mexis Ohren. So laut, dass er angeschrien werden wollte, nur um es ausblenden zu können. So laut, dass es sogar seine Gedanken übertönte. Mexi konnte nicht mehr denken. Er schaffte es nicht, einen Gedanke zu ende zu denken.

,,Was soll ich jetzt antworten?", fragte Mexi und stellte im selben Moment fest, dass die Frage dumm war.

,,Ob du noch mit ihm zusammen sein willst", wiederholte Rezo seine Frage nochmal.

,,Wer hat schon gerne einen gewaltigen Partner?", fragte Mexi monoton; er fühlte sich so..disconnected von sich selbst, ,,Ich hab Angst vor seiner Reaktion, weil ich ihm so scheiße viel zu traue und gleichzeitig lieb' ich ihn immer noch"
Obwohl Mexi eh schon leise sprach, wurde er gegen Ende noch leiser.
Alles was er sagt hört sich dumm und falsch an- zumindest für Mexi selbst.

,,Mexi, auch wenn du ihn liebst geht das so nicht. Du hast ihm schon eine zweite Chance gegeben, die er nicht verdient hat und er hat's wieder verkackt. Im Notfall reden wir mit ihm und du wartest bei uns im Hotel, aber du wirst hier heute auf keinen Fall schlafen" Jus Stimme machte Mexi Angst. Einfach weil sie entschlossen klang und Mexi sich unsicher fühlte.

,,Jetzt ist es doch eh egal, was er heute macht. Ich hab's die letzten Wochen auch ausgehalten"

,,Es ist nie egal, wenn dir weh getan wird", konterte Rezo. Seine Augen waren wieder feucht, als er daran dachte, was Mexi alles schlimmes passiert war.

Auf eine seltsame Art wurde Mexi kalt. Nicht, weil ihn Rezos Aussage erschrak, sondern weil er sich alleine fühle. Er wünschte sich einfach umarmt zu werden, auch wenn er unglaubliche Angst davor hatte. Es machte ihm Angst, dass sich die Berührungen theoretisch schreckliche anfühlen könnten.
Und diese Mischung aus berührt werden wollen und Angst haben, ließ ihn alleine fühlen.

,,Kannst du bitte später mit uns zum Hotel kommen?"

,,Naja, das letzte Mal, als ich vor ihm abgehauen bin, hat er meine komplette Wohnung auseinander genommen", erwiderte Mexi.

,,Okay, dann bleiben wir eben alle hier", sagte Rezo.

Mexi nickte einfach nur. Die anderen würden eh nicht gehen und eigentlich war er auch froh nicht alleine sein zu müssen.
Wieder war es still im Raum, aber dieses Mal störte Mexi die Stille nicht. Er war einfach froh, dass Ju und Rezo da waren und ihn unterstützten, auch wenn er sich nicht wirklich kooperativ verhielt.

,,Wäre es okay für euch, wenn ich mich kurz hinlege? Ich fühl mich echt beschissen", sagte Mexi ohne groß drum rum zu reden. Er hatte es so satt immer zu lügen, nur um glücklich rüber zukommen.

,,Klar, ruh dich gut aus", antworte Ju, auf eine freundschaftliche Art liebevoll, und Rezo stimmte mit einem Nicken zu. Worauf Mexi sofort in Richtung Schlafzimmer verschwand.

Alles tat Mexi körperlich und mental so weh, dass er einfach für ein bisschen Zeit weg sein wollte und das ging am besten im dem er schlief. Also nahm er eine leichte Schlaftablette, um nicht so lange für seinen Schlaf kämpfen zu müssen, verdunkelte den Raum und schlief kurz darauf hin mit Barry im Arm ein.

**

Vorsichtig betrat Rezo das Zimmer, in dem Mexi mittlerweile seit über einer Stunde schlief.

Im Zimmer war es dunkel, aber trotzdem erkannte er Mexis Umriß auf dem Bett.

,,Bist du wach?", fragte Rezo leise.

Sofort schreckte Mexi hoch, beruhigte sich aber, als er erkannte, dass es nur Rezo war.

,,Sorry, ich wollte dich nicht wecken. Ich wollt' eigentlich nur fragen wie es dir geht und ob du irgendwas brauchst"

,,Ich weiß nicht", sagte Mexi mit schwacher Stimme. Mal wieder wusste er nicht, wie es ihm ging und was er brauchte und er fühlte sich so eingeschränkt deswegen.

,,Soll ich dich alleine lassen?", fragte Rezo. Mexi schüttelte seinen Kopf energisch.
,,Darf ich zu dir kommen oder soll ich hier stehen bleiben?"
,,Darfst herkommen", antwortete Mexi nach einigen Anläufen.

Schweigend kniete Rezo sich neben das Bett.

,,Es tut mir so leid, dass ich nicht für dich da war"

,,Woher solltest du wissen, dass ich Hilfe brauche?"

,,Ich weiß nicht", Rezo machte eine kurze Pause und dachte nach, ,,Sind Freunde nicht irgendwie dafür da, dass sie darauf achten, wie es einem geht?"

,,Du hast mich mehrmals gefragt, ob alles okay ist und du dachtest sogar, dass irgendwas zwischen Liam und mir nicht richtig ist. Mehr als fragen kannst du nicht und musst du auch nicht. Ich war nicht ehrlich, als du gefragt hast; daran bist nicht du Schuld, sondern ich", antwortete Mexi wesentlich bestimmter, als bei allem, was er davor gesagt hatte.

Rezo nickte nur schweigend.

,,Was war eigentlich, als du mich angerufen?"

Im ersten Moment wusste Mexi nicht, was Rezo meinte, dann verstand er, dass Rezo wahrscheinlich wissen wollte, was der eigentlich Grund für ihre ”
'Kontaktpause' gewesen war, da Rezo jetzt wusste, dass es wahrscheinlich nicht am Maid Umstyling Video selbst lag.

,,Liam hat das Video gesehen und es hat ihm nicht unbedingt gefallen. Vorallem wegen dem vibe zwischen uns. Es hat ihn eifersüchtig gemacht und er wollte sich quasi dafür rechen oder mich einschüchtern oder grundsätzlich seine Wut an mir rauslassen.
Also ist er komplett dicht zu mir gekommen und hat mich angeschrien", Mexi musste tief durchatmen um nicht zu weinen, ,,dann hat er mich geschlagen und am Ende hat er mir in den Bauch getreten.
Ich wollte mir eigentlich bei dir Hilfe suchen, aber dann wurde ich plötzlich aggressiv. Ich wollte dich eigentlich nicht anschreien, wirklich. Es ist einfach.. passiert irgendwie. Am Ende hab ich so plötzlich aufgelegt, weil er zurück in meine Wohnung gekommen ist. Er hat zwar nur seinen Schlüssel vergessen, aber das wusste ich ja nicht"

Erneut war Rezo schockiert davon, dass Mexi das alles ausgehalten hatte und dass ein Mensch so schrecklich sein konnte. Natürlich wusste, dass es Menschen wie Liam gab, aber es so nahe mit zu bekommen, traf Rezo sehr.

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Boar, ich hasse wenig Kapitel so wenig, wie dieses, ich bin begeistert. Naja, kann ich jetzt auch nichts machen ig.

Ich ergänze hier maybe noch irgendwas, aber gerade fällt mir echt nichts ein.

Bis hoffentlich nächste Woche Donnerstag, auch, wenn es eher unwahrscheinlich ist <3

Save me | RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt