Highland Whiskey

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Alac

Regungslos lag sie in ihrem Bett, während ich ihre Hand hielt. Sie war kalt und starr, nur ihre Augen bewegten sich wild unter ihren Augenlidern. „Lilli, was ist nur mit dir?", flüsterte ich leise in ihre Richtung und hoffte das sie aufwachen würde. Seit 12 Stunden war sie schon ihn diesem Zustand und nichts schien sie wecken zu können. Ein leises Klopfen ließ mich zur Tür blicken. In der offenen Tür stand Livos mit verschränkten Armen vor der Brust. „Konntest du etwas herausfinden?", fragte ich und lehnte mich erwartungsvoll in dem Stuhl zurück, der vor Lillis Bett stand. „Das habe ich mein Freund. Ein Techniker schuldete mir noch einen Gefallen und er konnte die Daten vom Handy retten.", erklärte er mir, stellte sich neben das Bett und sah besorgt auf Lilli. Er reichte mir einen Zettel und ich zog die Augenbrauen zusammen. „Was ist das?", wollte ich wissen und lass mir den Zettel durch.

„Das ist wohl der Grund warum unserer Engelchen jetzt in diesen Zustand ist.", meinte er und wanderte langsam zum Fußende. Ich las die Nachricht und war mehr als entsetzt über das, was Julie da geschrieben hatte. Das war das letzte, was ich von ihr erwartet hatte. Wie konnte sie ihrer Tochter nur schreiben, dass sie sich wünschte das Lilli nie geboren wäre. „Alac, ich habe alle Bücher gewälzt, die ich über geborene Engel finden konnte. Laut Rivas dem Schreiber, heißt es das Engel mit einer zu großen Reue oder Schuld blockieren und in eine Art Koma fallen. Sie führen innerlich einen Kampf mit sich und ihrer Last.", erklärte er mir ruhig. Ich stand auf und lief zu ihm. „Was können wir machen, um ihr zu helfen, um sie wieder zu wecken?", harkte ich nach. Wir konnten sie doch nicht in diesem Zustand lassen. „Nichts. Sie muss wohl diesen Kampf alleine mit sich ausmachen!"

„Was ist, wenn sie diesen Kampf verliert?" Meine Stimme brach fast weg. Dieser Gedanke trieb mir einen kalten Schauer über meinen Rücken. Ich hatte das Gefühl, den Halt unter meinen Füßen zu verlieren. „Sie würde sterben!", meinte er leise. „Was? Livos!! Wir müssen irgendwas tun, um ihr zu helfen. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass es nichts in den Büchern steht, was ihr helfen könnte.", begann ich. Es regte mich auf, so nutzlos hier rumzustehen. Ich weigerte mich sie mit ihrer Last alleine zu lassen, sie alleine kämpfen zu lassen. „Willst du sie sterben lassen und untätig dabei zusehen?", brüllte ich ihn an als er keine Antwort gab. „Nein. Alleine schon wegen dem Metam. Stirbt sie, bricht die Hölle aus.", entgegnete er mir. War das seine einzige Sorge? Wut kochte in mir hoch und ich packte Livos am Shirt. „Ist das deine einzige Sorge? Dieses beschießende Höllentor?", knurrte ich ihn wütend an. Prompt schlug er meine Hände weg. „Natürlich nicht.", brüllte er zurück und wischte sich durchs Gesicht. „Was glaubst du wer ich bin Alac? Ein herzloses Monster? Ich gebe hier mein letztes Hemd für euch, riskiere alles, um euch zu schützen. Also halte mir nicht vor, dass mir das Engelchen egal ist. Verstanden!" Seine Worte hallten einen Moment durch den Raum.

„Anstatt das wir uns hier gegenseitig anschreien, sollten wir lieber die Bücher wälzen.", schlug er vor. „Und wer passt auf Lilli auf. Ich kann sie doch nicht alleine lassen.", machte ich ihm klar und strich meine wilden Locken zurück. „Keine Sorge mein Freund. Ich werde Rosalie anrufen, sie ist Krankenschwester im Krankenhaus von Madison. Sie ist eine gute Freundin von mir und wird sich um das Engelchen kümmern.", versicherte er mir und klopfte mir auf die Schulter. Mein Blick blieb auf Lillis Gesicht haften. Ihre Augen tanzten immer noch wild umher. Was sie wohl gerade durchmachte? „Okay!", stimmte ich zu und lief zurück an das Kopfende. „Großartig, ich lass sie holen.", hörte ich noch leise seine Stimme an meinem Ohr und wie sich seine Schritte von mir entfernten. Ich beugte mich zu ihr herunter und strich ihr sanft über ihre Wange. „Ich werde alles tun, um dir zu helfen. Du musst so lange durchhalten. Kämpfe Lilli. Du musst Kämpfen.", flüsterte ich ihr zu und gab ihr einen Kuss auf den Mund.

Nach dem Rosalie kam und sich mir vorstellte, gab ich Lilli in ihre Obhut und machte mich mit Livos auf den Weg in seine Bibliothek. „Das wird nicht einfach werde mein Freund. Aber wir müssen uns beeilen. Keine Ahnung wie lange das Engelchen noch durchhalten wird.", trieb er mich an und öffnete mit einen kräftigen Stoß die Flügeltüren. Mich traf fast der Schlag, als ich die Anzahl der Bücherregale sah. Reihe um Reihe und über zwei Etagen verteilt stapelten sich die Bücher. Es wirkte fast als wäre der Raum zu klein für diese Anzahl an Büchern. Inmitten der Bibliothek stand ein Tisch mit unzähligen aufgeschlagenen Bücher darauf. Egal wo ich hinsah, überall waren nur Bücher. „Willkommen in Chaos aus 5000 Jahren!", hallte seine Stimme in der Bibliothek. Er lief zum Tisch und rief mich zu sich. „Das sind die Bücher des Schreibers Riva.", meinte er und zog zwei zu sich heran. „Ich habe Stunden hier verbracht mit seinen Schriften. Sie sind zwar lehrreich, was Engel angeht aber leider auch lückenhaft, wenn es um Problemlösungen geht. Diese waren oft versteckt, als Rätsel oder Hinweise auf andere Bücher oder Wesen.", erklärte er mir und hielt mir eines der Bücher vor meine Nase.

Buch 1: Road Trip With A Demon [18+]  || GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt