Alac
„Oh, ich glaube das war zu viel für das kleine Engelchen!", scherzte Livos und hob schützen die Hände hoch, als ich ihm einen finsteren Blick zu warf. „Sei still Livos.", bat ich ihn mit Nachdruck und hob Lilli auf meinem Arm. Das war wirklich zu viel für sie. Immerhin hatte Lilli noch nie einen Formwandler gesehen und nun wurde sie unvorbereitet damit konfrontiert. Aber auch das, was gerade in diesem Motel Zimmer passierte, saugte ihr förmlich die Kraft aus. „So kann sie wenigsten noch etwas schlafen und wir können uns weiter unterhalten.", warf er noch ein und ich legte sie behutsam wieder ins Bett.
„Wärst du dann so freundlich und ziehst dir etwas über, du Unterwelt-Hercules. So viel nackte Haut kann ich von dir nicht ertragen!", forderte er und hielt sich die Augen zu. „Nun übertreib nicht Livos, du hast schon schlimmeres gesehen.", meinte ich und kramte ein Shirt aus der Tasche. Erst beim Anziehen spürte ich den Schmerz an meiner Schulter und strich erneut über die verheilte Wunde. „Ich würde mal sagen dein Engelchen hat es ordentlich in sich.", meinte er und nahm auf dem Sofa gegen über des Bettes Platz. Ich setzte mich neben Lilli auf das Fußende des Bettes und betrachtete sie noch einmal. Sie atmete ruhig und Stille herrschte wieder in ihr. Das, was ich gerade alles von ihr empfangen hatte, war das pure Chaos. „Erklär mir Livos, wie kann das sein, das ein Angelicus heilen kann?", wollte ich wissen und richtete meinen Blick wieder zu ihm. „Ganz einfach! Sie ist keine Angelicus mein Freund.", antwortete er mir und klatschte in die Hände. „Wie bitte?", fragte ich verwundert nach. „Allein die Tatsache das sie enorm große Flüge hat und auch noch heilen kann, deutet auf einen geborenen Engel hin.", erklärte er mir und blickte ebenfalls zu ihr. „Sie hat es sogar geschafft, die dunkle Färbung aus den Flügel zu entfernen.", fügte er hinzu. Richtig. Als sie vor mir Stand und die Augen schloss, fühlte ich diese unglaubliche Wärme an meine Schulter. Lilli begann aus dem Nichts von innen nach außen zu leuchten und ihre Flügel erschienen. Das helle Licht ließ die schwarze Färbung des Belus, wie Sand im Wind verschwinden.
„Ich weiß das sie die Enkelin von Beth ist. Aber bedenke auch, dass Beth Tochter keine Kräfte oder Fähigkeiten besitz. Es ist als hätten diese Kräfte eine Generation übersprungen, sich gebündelt und alles in Lilli gepresst." Livos stand auf und stellte sich zu ihr neben das Bett. Er wusste viel, denn seine Quellen waren immer 100% sicher. Er hatte Zugang zu allem. Wissen aus über 5000 Jahren. Einer der wenigen, die zwischen Hölle und der irdischen Welt reisen konnte. „Nun verrate du mir aber lieber, wie es dazu kam, dass ein Engel mit dem Höllentor verbunden ist.", polterte es etwas angesäuert aus ihm heraus und zeigte mit dem Finger ins Bad.
„Als ich Lilli und das Metam fand war das Siegel bereits gebrochen. Sean gab mir ein Buch, in dem ein Versieglungsbann stand.", erklärte ich ihm die Situation. „Sean? Der aus dem Dinner? Ich hörte das er und Rose es nicht geschafft haben. ", meinte er leise und andächtig und ich nickte. „Sean hatte sich ein großes Wissen erarbeitet, aber in keinem Buch DIESER Welt steht etwas über das Metam und somit gibt es auch kein Sieglbann für das Tor. Das beschissene Metam ist immer noch offen, du hast Lilli lediglich zu einer Wächterin des Tores gemacht, du Genie." Seine Worte brannten unter meiner Haut. „Eine Wächterin?", knurrte ich und sprang auf. Er fuhr sich durchs Haar, ging zum Sofa zurück und ließ sich darauf fallen.
„Ja du Held. Sie ist mit dem Tor verbunden. Geh ich richtig in der Annahme, dass sie gespürt hat, wenn sich jemand in der Nähe des Metams aufhielt?" Seine Frage ließ mein Blut in den Adern gefrieren. „Der Vampir im Hotel!", fiel mir sofort wieder ein. Sie konnte es wahrnehmen. „Sie spürte das sich etwas negatives dem Tor nährte. Und eben meinte sie, dass sie Stimmen aus dem Metam hören konnte.", verriet ich ihm. „Fuck. Hör zu! Je negativer die Energie, desto mehr lockt das Metam seinen Wächter zurück. Das hat zur Folge, dass sich der Wächter schneller töten lässt. Stirbt der Wächter, kann jeder das Höllentor öffnen." , machte er mir klar. Gott, was hatte ich nur getan. Ich hatte sie zur Zielscheibe gemacht. „Aber warum war das im Bad gerade anderes?", wollte ich wissen und strich mir mein langes Haar zurück. „Der Effekt von Gut und Böse mein Freund. Du bist zwar Strak und zum Teil Dämon, doch du bist zu 'Gut' für deine Art. Das bedeute, wenn dem Wächter und dem Tor jemand mit positiver Energie entgegentritt, versucht das Metam den Wächter zu manipulieren. Es schickt Trugbilder, was dem Wächter verunsichern soll. Ich denke, das Metam hat Lilli so manipuliert, dass sie auf dich geschossen hatte. Wärst du kein Dämon, hättest du auch sterben können. Das hätte sie in die Verzweiflung getrieben und im besten Fall zum Selbstmord geführt. Ergo: Wächter Tod. Tor zu Hölle frei!" Livos Stimme klang sehr angespannt, während er zwischen Lilli und mir hin und her sah.
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Buch 1: Road Trip With A Demon [18+] || German
Misteri / ThrillerLilli trauert um den Verlust ihrer Großmutter Beth, bis ein letzter Brief bei ihr ankommt, in dem die Großmutter um einen letzten Gefallen bittet. Ihre Enkelin soll bitte eine Schatulle von Atlanta nach Norddakota bringe. Ein gewisser Jason Bennett...