Lilli
Nur mit einem Shirt und Slip bekleidet lag ich mit Alac auf dem Bett. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter und meine Hand auf seinem nacktem Bauch. Leise hörte ich sein Herz pochen, während er ganz entspannt atmete. Sein Hand streichelte sanft meinen Rücken, was mir immer wieder eine Gänsehaute bereitete. Würde uns jetzt jemand sehen, hatte niemand vermutete das er ein Dämon ist, oder nicht ganz menschlich. Aber es gefiel mir. Er war unglaublich fürsorglich, obwohl er oft mürrisch und wütend aussah. Doch jetzt war nichts davon zu sehen. Er lag neben mir mit geschlossen Augen und hielt mich einfach im Arm.
„Ich dachte Dämonen brauchen keinen Schlaf?", flüsterte ich leise und sah etwas zu ihm auf. Er atmete tief ein und wieder aus. „Brauchen sie auch nicht. Aber ich bin nun mal auch halb Mensch. Es ist schon Jahrhunderte her das ich mich so schläfrig gefühlt habe.", erklärte er mir mit rauer tiefer Stimme. Ich musste etwas schmunzeln. Hatte der Sex ihn müde gemacht? Wie bei einem schlichten Menschen? War er vielleicht doch mehr Mensch, als das er zugeben wollte? „Ist das gut oder schlecht?", wollte ich wissen und begann die Linien seines Bannsiegels mit dem Finger nachzuzeichnen. Kaum hörbar brummte er und die Vibrationen wanderten in meinen Körper. „In diesem Fall würde ich sagen, ist das nicht schlecht.", erklärte er mir und ich musste leise lachen. Daraufhin presste er mich mit seinen Arm an sich, drehte seinen Kopf und küsste meine Stirn.
„Mach die Augen zu. Ruhe dich aus. Du brauchst die Kraft. Noch ist unsere Reise nicht zu Ende.", rief er mir ins Gedächtnis und holte mich damit aus der Traumblase wieder raus. Wie konnte ich das vergessen. Wir waren hier nur aus einem Grund. Dieses Metam. Mein Finger erstarrte in seiner Bewegung und ich starrte auf seine Brust, die sich hob und senkte. Was passierte danach mit uns? Wenn das erledigt war, würden wir weiter zusammenbleiben? Oder getrennte Wege gehen? „Lilli, ich werde nirgendswo hingehen.", meinte er plötzlich. Warte! Hatte ich diese Frage laut ausgesprochen? Ich stütze mich auf meinen Ellenbogen und sah ihn verwirrt an. „Was?", fragte er mich ebenso verwundert und zog die Augenbrauen zusammen. „Ich... ich hatte das gerade gar nicht laut gesagt!", offenbarte ich ihm. „Hast du nicht?", fragte er noch mal nach. „Nein!", versicherte ich ihm. Kurz herrschte Stille. Ist es möglich, dass er nicht nur fühlen konnte, wie es mir ging, sondern auch meine Gedanken lesen konnte?
Plötzlich warf er die Decke zur Seite, sprang in seine Hose und eilte zum Sessel, wo das große Buch lag. „Was ist los Alac?", fragte ich etwas geängstigt und folgte ihm zum Sessel. Er sagte nichts und blätterte in dem Buch schnell hin und her. Er war angespannt und sein Blick war fest auf die Seiten vor ihm. „Mist!", rief er knurrend aus und warf das Buch vor sich. Warum war er nur so wütend? „Weil nichts in diesem Buch steht, was das hier gerade erklärt könnte.", wetterte er los und zeigte mit den Finger zwischen uns hin und her. Ich sah ihn erschrocken an, denn ich hatte wieder nichts gesagt und er antwortete mir. Das ist doch absolut verrückt. Er schien wirklich in der Lage zu sein meine Gedanken zu hören. Doch scheinbar nicht alles. Er lehnte sich zurück in den Sessel, strich sich sein Haar zurück und sah mich ernst an.
Es schien ihn zu beunruhigen. „Was machen wir jetzt?", fragte ich ihn und trat etwas unsicher an ihn heran. „Wir müssen jemanden finden der uns das erklären kann. Der genau weiß was mit uns passiert.", antwortete er mir ruhig und streckte seine Hand nach meiner aus. „Du sagtest doch, das Granny eine lange Zeit damit verbracht hatte, sich darüber zu informieren. Hatte sich keine Notizen darüber gemacht?", fragte ich nach und hoffte, dass er ja sagen würde. „Nein, nicht eine einzige Notiz!" Ich konnte seine Unruhe spüren. Es machte ihn wohl etwas Sorgen. „Was beunruhigt dich?", wollte ich wissen. „Ich weiß einfach nicht, ob es noch jemanden gibt, der mehr weiß als Beth und Sean.", gab er schmerzend zu. Auch mich schmerzte diese Erkenntnis. Abermals liefen mir die Bilder von Seans Tod durch den Kopf. Noch einmal wühlte es mich auf und ich verspürte eine riesige Schuld. „Lass das Lilli.", mahnte er mich. „Du bist nicht schuld. Es sind unglücklich aneinander gereihte Ereignisse. Manche Dinge lassen sich nicht vermeiden. So schwer und schmerzlich es auch ist.", versuchte er mein Gewissen zu erleichtern. Nicht ganz überzeugt von dem, was er da sagte nickte ich. „Wir werden jemanden finden!", beteuerte er. Wenn doch nur Granny hier sein könnte, dann wäre alles viel einfacher. Oder? Sie war mit ihm ja schon verbunden und im Gegenteil zu mir war sie noch dazu ein Vollblut Engel. Sein blick verreit mir, dass er diesen Gedanken lesen konnte.
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Buch 1: Road Trip With A Demon [18+] || German
Mystery / ThrillerLilli trauert um den Verlust ihrer Großmutter Beth, bis ein letzter Brief bei ihr ankommt, in dem die Großmutter um einen letzten Gefallen bittet. Ihre Enkelin soll bitte eine Schatulle von Atlanta nach Norddakota bringe. Ein gewisser Jason Bennett...