„Mama, Papa! Ich hab jemanden mitgebracht!" rief Maxi durchs Haus und in Rekordzeit kamen ein Mann und eine Frau aus Richtung Wohnzimmer auf uns zu. „Mama, Papa das ist Isabell, sie sah's eben weinend draußen auf unserer Treppe. Sie hat sich verirrt und kennt den Weg nach Hause nicht. Kann sie heute Nacht bei uns bleiben? Ich würde sie dann morgen früh nach Hause fahren" erklärte er und ich setzte mein süßestes Gesicht auf.
„Natürlich! Du bist herzlich Willkommen Isabell! Ich bin Herr Maximilian" begrüßte mich Maxi's Vater. „Hallo Isabell, ich bin Frau Maximilian. Fühl dich wie zu Hause! Hast du Hunger?" stellte sich nun auch Maxi's Mutter vor. „J-Ja und V-Vielen Dank" stotterte ich und lächelte. Ok das habe ich jetzt nicht erwartet. Ich habe selten so nette Menschen wie Maxi und seine Eltern getroffen. Vielleicht würde sich jetzt endlich mein Leben ins gute wenden.
Doch dann bekam ich Flashbacks und verlor mich wie zu oft in meinen dunklen Gedanken. Ich soll mich wie zu Hause fühlen? Zu Hause, wo mein Bruder Michi mich ständig ohne Grund runter macht, wo meine Eltern nie da sind und wenn sich nur streiten und mir die Schuld dafür geben? Niemals. Doch dann holte mich ein räuspern aus diese Loch wieder heraus.
„Ehm okay gut, dann zeig ihr doch schonmal alles Maxi, ich koche so lange für euch eine Kleinigkeit" riss mich Frau Maximilian aus meinen Gedanken. Maxi nickte zufrieden und gab mir ein Zeichen, dass ich ihm folgen sollte. Erst zeigte er mir im Erdgeschoss das Wohnzimmer, Küche, Badezimmer und Esszimmer und dann gingen wir eine lange Treppe hoch ins Obergeschoss wo dann Maxi's Zimmer und ein weiteres Badezimmer waren.
Ich muss zugeben, ich kam aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. Ich war noch nie zuvor in einem so großem und schönen Haus. Das kleine Apartment in welchem ich wohnte ist im Gegensatz zu dieser Villa, wie eine Mülltonne vor solch einem Haus.
,,Erde an Isabell" lachte Maxi und fuchtelte mit seiner Hand vor meinen Augen herum. ,,J-Ja" stotterte ich wieder aber konnte mir ein lautes Lachen nicht verkneifen. Oh nein. Ich hab gelacht! Das ist nicht gerade wirklich passiert, oder? Michi und meine Eltern haben mir immer gesagt, dass ich mich anhöre wie ein quietschender Delfin. Seitdem hab ich nicht mehr laut gelacht. Ich schaute zu Maxi, doch der lächelte mich nur an.
Genau in dem Moment rettete mich Frau Maximilian aus der Situation als sie rief: ,,Maxi, Isabell, das essen ist fertig!". Wir sprinteten beide wie verrückte die Treppe runter ins Esszimmer. Wir setzten uns an den Tisch und fingen an zu essen. Es gab Spaghetti mit Tomatensoße. Lecker! Nach kurzer Zeit setzten sich auch Herr und Frau Maximilian zu uns.
,,Woher kommst du denn, Isabell?" unterbrach Maxi's Mutter die Stille. ,,Bogenhausen" antwortete ich schnell und aß meinen Teller leer. ,,Was ist denn mit deinen Eltern?" fragte mich nun sein Vater. ,,Ach die interessiert es sowieso nicht wo ich bin, wie es mir geht oder was ich mache" erklärte ich und schaute traurig auf den Boden. ,,Wieso das denn?" wollte nun auch Frau Maximilian wissen.
,,Weil sie mich hassen. Sie wollten nie ein zweites Kind und ich falle ihnen angeblich nur zur Last, obwohl ich versuche, so wenig wie möglich zu Hause zu sein. Außerdem sind sie selbst nie da und kümmern sich kaum. Sie behandeln mich wie Dreck, drücken Zigaretten an mir aus und übergießen mich bei den kleinste Fehlern mit verschiedensten Getränken" platzte es aus mir heraus und mir liefen einige Tränen über die Wange.
Kurze Zeit war es still. Alle waren sichtlich geschockt. Plötzlich nahm Frau Maximilian meine Hand und sagte: ,,Oh das tut mir sehr leid für dich. Du kannst immer vorbei kommen, wenn du Hilfe brauchst". Wow, diese Familie war so herzig! Das war doch alles was ich mir in meinem Leben wünschte. Eine tolle Familie! ,,V-Vielen D-Dank" stotterte ich und lächelte Dankbar. Ich wischte mir die tränen weg und aß noch eine Portion, danach brachten Maxi und ich unser Geschirr in die Küche und halfen seiner Mutter noch beim Abwasch.
Als wir fertig waren gingen wir hoch in Maxi's Zimmer, weil dieser mir Klamotten zum anziehen geben wollte. Während Maxi seinen halben Kleiderschrank auf den Kopf stellte setzte ich mich auf sein Bett und war einfach nur Dankbar und glücklich. *Kann ich nicht für immer hier bleiben? Was ist wenn ich morgen nach Hause gehe?*,,Hier, das müsste Passen" holte mich Maxi (mal wieder) aus meinen Gedanken und überreichte mir eine Hose und ein Shirt. ,,Ich warte draußen" fügte er schnell hinzu und verließ das Zimmer.
Ich zog mich schnell um und legte meine Kleidung ordentlich auf Maxi's Schreibtisch. Den brauchte er in den nächsten Wochen sowieso nicht mehr. Es waren ja schließlich Sommerferien. Als ich mich im Spiegel betrachtete musste ich ich lachen. Die Klamotten waren mir locker 3 Nummern zu groß.
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Isabell und die Wilden Kerle | Deniz FF
FanfictionIsabell (Isa) Müller ist 11 Jahre alt und die kleine Schwester vom dicken Michi. Jedoch hat sie nichts mit ihm zutun. Sie verabscheut ihn aber ihre Eltern noch mehr. ,,Ich bin die kleine Schwester vom dickem Michi, aber ich hab absolut nichts mit ih...