Kapitel ⁸ - Deniz, die Lokomotive

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Ich zögerte kurz, doch ging dann mit Deniz zu unserem Platz und setzte mich. Die ersten 10 Minuten fiel kein einziges Wort und wir saßen Gefühlt halb auf der Kante. Die Stunde war ziemlich langweilig. Mathe halt, was erwartet man da auch großes? Endlich klingelte es zur 5 Minuten Pause, in welcher Deniz und Ich unsere Schulbücher abholen sollten. Juli nahm uns netterweise mit zur Bibliothek, wo wir unsere Bücher bekamen. Danach gingen wir zurück zum Klassenraum und hatten dann noch eine Stunde Mathe.

Ich schielte ein paar mal unauffällig zu Deniz hinüber und musste zugeben, dass er ziemlich gut in Mathe war. Er löste alle Aufgaben schnell, ohne Fehler und ohne Taschenrechner, während ich neben ihm das komplette Gegenteil war. Ich verzweifelte nahezu immer an den einfachsten Aufgaben und musste alles mit meinen Fingern und Taschenrechner tausend mal nach rechnen.

Als ich gerade an einer kniffligen Aufgabe saß, lag plötzlich ein kleiner Zettel auf meiner Tischhälfte. Ich faltete diesen auf und las was dadrauf stand:

<Hey brauchst du Hilfe? - Deniz >

Ich schrieb schnell < Ja bitte! > zurück und legte den Zettel so zurück, dass es hoffentlich keiner bemerken würde. Falsch gedacht! Frau Winter hat wohl Augen wie ein Adler.

‚‚Deniz und Isabell, was macht ihr da?" fragte Frau Winter aber nicht in einem strengen Ton, wie meine alte grimmige Klassenlehrerin sondern ruhig und fürsorglich.
„Wir ehm-" „Ich hab sie nur um Hilfe gebeten bei einer Aufgabe und sie hat mir gerade den Rechenweg aufgeschrieben" unterbrach Deniz mich. „Gut! Schön das ihr euch gegenseitig helft" lobte Frau Winter uns und schrieb ihre Notizen weiter. Okay die Ausrede war gut!

Den Rest der Stunde half Deniz mir bei den Aufgaben, dass ich sogar komplett fertig wurde und somit keine Hausaufgaben hatte. Als es zur Pause klingelte beschloss ich, ihn mit zu meinen Freunden zu nehmen. Also warteten Juli, Vanessa, Markus und ich an der Tür des Klassenraumes auf Deniz. Er kam raus und schaute sich um. Als er mich entdeckte kam er etwas schüchtern auf mich zu.

„Darf ich dir meine Freunde vorstellen?" fragte ich ihn und er nickte nur. „Ok das ist Markus, der Unbezwingbare der Torwart unserer Mannschaft, Vanessa, die Unerschrockene, Juli, die Viererkette in einer Person und mich kennst du ja schon ich bin Isabell, die Löwin". Anfangs sah Deniz leicht überfordert aus, doch dann begann er endlich zu sprechen. „Freut mich euch kennenzulernen. Ich bin Deniz, die Lokomotive" stellte er sich vor und wirkte dabei sehr erleichtert. Danach gingen wir alle zusammen auf den Schulhof zu den restlichen Kerlen.

„Hey Leute! Ich habe jemanden mitgebracht! Das ist Deniz und er ist neu hier, außerdem spielt er Fußball!" stellte ihn den anderen Deniz stolz vor. Ich dachte jetzt das Leon einen Riesen Aufstand machen würde, da er neue Leute nicht sofort akzeptierte. Er musterte Deniz mit einem kritisch Blick, doch dann hielt er ihm die Hand hin.

„Willkommen! Ich bin Leon, der Slalomdribbler, das ist mein Bruder Marlon, die Intuition, Maxi, „Tippkick" der Mann mit dem härtesten Schuss auf der Welt, Raban, der Held und Juli's kleiner Bruder Joschka, die 7. Kavallerie". Genau in dem Moment lief Joschka auf Raban zu, rannte ihn um und beide landeten auf dem Boden. In dem Moment mussten wir alle lachen. Joschka stand schnell auf und starrte Deniz an, welcher direkt vor ihm stand.

„Du siehst ja aus wie Isa!" bemerkte er und Deniz musste kurz grinsen. „Meinst du wirklich?" fragte er lieb. „Ja! Ihr seht euch super ähnlich!" stellte Joschka fasziniert fest. Der kleine war so unglaublich niedlich.

Den Rest der Pause verbrachten wir mit sinnlosen Gesprächen und der Planung fürs Training am Nachmittag. Die Zeit verflog wie im Flug und schon war die Pause vorbei. Noch schneller aber im Unterricht, bis endlich um 13 Uhr Schulschluss war. Wir rannten alle wie verrückte heraus und raus zum Stellplatz unserer Fahrräder. Deniz war auch mit seinem Rad gekommen. Wir versammelten uns am Schultor und warteten auf die restlichen.

„Heute um 15 Uhr beim Teufelstopf!" erklärte Leon uns und wir alle fuhren nach Hause. Ich fuhr mit Juli, Maxi, Markus, Deniz und Joschka zusammen, da wir alle in die selbe Richtung mussten. Bei mir zu Hause angekommen stellte ich fest, dass Deniz nur zwei Straßen weiter wohnte.

,,Ich kann dich gleich um 14:40 abholen, dann könne wir zusammen zum Teufelstopf fahren!" schlug ich ihm vor und er stimmte zu. Wir verabschiedeten uns und ich ging ins Haus.

Zuhause warteten schon Yvonne und Samuel mit dem Mittagessen auf mich. Es gab Ofenkartoffeln. Eines meiner Lieblingsessen. Nach dem Essen, räumte ich das Geschirr in den Geschirrspüler und ging hoch in mein Zimmer. Ich schaute auf meine Uhr und diese zeigte 13:50. *Super! Ich bin gut in der Zeit* dachte ich mir, holte mein Tagebuch unter meinem Bett hervor, schnappte mir einen Stift und schrieb hinein. Hab ich schon erzählt das ich gerne Tagebuch schreibe? Nein? Naja egal jetzt weißt du es!
Ich schrieb direkt los ohne viel nach zu denken.

< Liebes Tagebuch,

Heute war mein erster Schultag in meiner neuen Schule und dort habe ich schon einen neuen Freund gefunden. Er heißt Deniz und ist total nett! Aber er war Anfangs sehr schüchtern. Er stottert genauso wie ich und hat einen total süßen Akzent. Ich liebe es wie er manche Wörter ausspricht am meisten meinen Namen. Er sagt nicht «Isabell» sondern «Issabell». Ich kenne ihn nicht mal einen Tag lang und er ist mir schon ans Herz gewachsen. Ich mag ihn unglaublich gerne. Gleich hole ich ihn ab und nehme ihn mit zum Teufelstopf. Mal sehen wie gut er spielt!" >

Ich schaute erneut auf die Uhr und sah 14:10 Uhr. Ich legte mein Tagebuch wieder unter mein Bett und ging zu meinem Kleiderschrank und zog mich um.

Dein Outfit:

Ich schnappte mir meine  Sporttasche und sprintete die Treppe runter und raus

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Ich schnappte mir meine  Sporttasche und sprintete die Treppe runter und raus. Dort steig ich auf mein Rad und fuhr zu Deniz nach Hause. Dort wartet er bereits draußen auf mich und wir fuhren zusammen zum Teufelstopf. Dort angekommen begannen wir direkt zu Spielen und zu Trainieren. Ich muss wirklich zugeben, dass er verdammt gut spielt. Wie schafft man sowas?

Isabell und die Wilden Kerle | Deniz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt