Kapitel 29.

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Ich hörte ein lautes Geräusch hinter mir. Irgendjemand muss die Tür eingetreten haben. "Hör auf Lucy." Hörte ich auf einmal hinter mir. "Geh, Bucky!" Antwortete ich ohne mich zu ihm umzudrehen. "Nein." "GEH JETZT!" "Nein, Lucy! Das bist nicht du. Nimm die Waffe runter, bitte." Er kam einen Schritt auf mich zu. "Komm schon Lucy, tue es.!" Sagt Amorak vor mir. "Ich sagte es doch, du kannst es nicht. Und weißt du auch warum? DU bist ein Feigling!" "Halt den Mund..." Meine Stimme versagte, durch die kommenden Tränen, welche ich versuchte zurückzuhalten. "DU BIST NUR EIN KLEINES VERÄNGSTIGTES MÄDCHEN!" "Halt den Mund!" Mein Finger drückte sich noch fester an den Abzug. "Lucy, hör nicht auf ihn." "Du bist eine Missgeburt! Noch nicht einmal deine eigene Mutter hat sich die Mühe gemacht, um dich zu kämpfen!" "Halt den Mund! HALT DEN MUND!" Ich schluchzte und konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten." "LUCY!" Sagte Bucky nun. "Sieh mich an." Er trat noch einen Schritt näher zu mir. Ich konnte seine Augen auf mir spüren, weshalb ich wiederwillig meinen Kopf zu ihm drehte. Er stand nun direkt neben mir. "Er lügt. Deine Mutter hat um dich gekämpft. Sie hatte nur einfach keine Chance gegen Hydra. Und du bist auch keine Missgeburt, du bist das beste, tapferste und stärkste Mädchen, dass ich kenne. Und jetzt nimm die Waffe runter." Langsam nahm er seine Hand hoch und legte sie auf meine. Er nahm mir die Waffe vorsichtig ab. Meine Hand zitterte und ich schluchtse erneut. Schnell steckte er die Glock 17 ein und umarmte mich. Ich brach mit einem mal zusammen. Ich weinte in seine Brust, während er mich einfach nur fest an sich drückte. "Er hat meine Mutter getötet." winselte ich. "...Ich weiß...  Ich bring dich jetzt nach Hause, okay?" Ich nickte, immer noch weinend.
Auf einmal kam ein SWAT-Team herein gelaufen und verhaftete Amorak Hasso. Es bereite mir ein etwas besseres Gefühl, als vorher, zusehen, dass er nun ein für alle mal eingesperrt war. Bucky führte mich, immer noch an sich gedrückt, nach draußen zu dem Motorrad, mit dem ich hergekommen war. Er erzählte mir auf dem Rückweg, dass er sehen wollte, ob ich mich wieder gut eingelebt hatte, doch als er mich dann nicht in meinem Bett fand und sah, dass das Motorrad nicht da war, ortete er dieses mit Hilfe des GPS Senders, der in das Mofa eingebaut worden war. Zum Schluss hatte er dann herumgefragt, ob jemand ein mich gesehen hätte, bis er mich schließlich fand. Als wir wieder am Tower ankamen, rutschte mir das Herz in die Hose. Tony stand mit verschränkten Armen neben uns, als Bucky das Mofa ausschaltete. "Ich hab gerade eine Nachricht von der Stadtbehörde bekommen." Sagte er mit ruhiger Stimme. "Anscheinend hat jemand einen Hydranten mit einem Motorrad umgefahren, welches auf mich zugelassen ist." Oh Oh, das wird Ärger geben. "Hat einer von euch eine Ahnung, wer das gewesen sein könnte?" Beschämt sah ich zu Boden. "Komm her." Sagte er nun mit einem Lächeln. Etwas verwirrt kam ich zu ihm und er nahm mich in eine Umarmung, die ich erleichtert erwiderte. "Geht es dir gut?" Flüsterte er mir ins Ohr. Ich nickte, als Bestätigung. "Ihr kommt genau richtig, das Frühstück ist gerade fertig." Mit diesen Worten ging er voran, zum Fahrstuhl. Bucky kam zu mir und schlang seinen Arm um meinen Hals. "Na komm." 

Weder Tony, noch Bucky erzählten etwas von dem, was heute morgen geschehen war, wofür ich beiden äußerst Dankbar war. Vielleicht würde diese Geschichte irgendwann die perfekte für eine Party sein, in der man ausgeschmückt erzählte, wie Lucy mit 14 sich auf das Motorrad schwang und einen Hydranten umfuhr. Später könnte ich dann bestimmt auch mit den anderen darüber Lachen, aber jetzt war ich froh, dass dieser Morgen nicht sofort herum erzählt wurde. Ich dachte noch ein letztes mal über Amorak Hasso nach. Er war im Gefängnis. In Einzelhaft. Und er würde nie wieder herauskommen. Dieser Gedanke bereitete mir ein Lächeln. Auch wenn meine Mutter nicht mehr bei mir war, so hatte ich immer noch eine Familie. Und mit dieser saß ich in diesem Moment am Frühstückstisch und hörte ihnen zu, wie sie sich darüber unterhielten, wie viele Cheeseburger Tony in drei Minuten verputzen könnte. Ich war in Sicherheit. Ich hatte eine Familie, wo mich niemand blöd anglotzte, wegen meiner Vergangenheit. Und ich hatte Bucky, mit dem ich über alles reden konnte. Ich war zu Hause.  

Lucy Damon (Marvel ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt