Kapitel 2.

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Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Fury endlich wieder. "Gut Miss Damon, kommen sie bitte mit." Er führte mich durch den ganzen Tower, bis hin zu einer Art Labor.
Bruce Banner kam zu mir und sagte mir, ich solle mich auf eine Liege legen. Er nahm eine Flüssigkeit und füllte diese in einen Tropf.
"Nein." Sagte ich sofort.
"Wie meinst du das?" Fragte er und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.
"Du wirst mir bestimmt keine Spritze geben." Er sah mich verständnisvoll an. "Hör zu, ich kann verstehen, dass du Angst hast, aber ich muss dir das geben, damit du dich wieder an alles erinnern kannst und Furys Fragen alle beantworten kannst. Es ist nur eine Sicherheitsvorsorge, die wir eingehen müssen, damit wir sicher sein können, dass du keine Gefahr für uns bist."
"Nein." Sagte ich erneut. Er seufzte und nahm seine Brille ab, um sich über nachdenklich über das Nasenbein zu schreichen. "Ich will dir wirklich nur hel-"
"Wie oft denn noch, nein!" Ich konnte sehen, wie sich sein Kiefer verkrampfte und er schaute in Richtung eines Spiegels, von dem ich jedoch vermutete, dass es auf der anderen Seite eine ganz normale Glasscheibe war, so wie sie auch immer bei der Polizei zu finden sind.
Im nächsten Moment kam Clint rein. Er ging direkt auf mich zu und bevor ich überhaupt reagieren konnte, hatte er mich schon gepackt und hielt meinen Arm fest. Ich wollte gerade ausholen, um mich zu wehren, als Bruce mir schon eine Spritze gegeben hatte.
Nach und nach merkte ich, wie sich meine Muskeln entspannten und Taub wurden. Clint ließ mich los und ich wollte mich aufsetzten, doch konnte mich nicht bewegen. Ich spürte meine Gliedmaßen überhaupt nicht mehr. Bruce kam mit der Infusion und befestigte sie, sodass die Flüssigkeit langsam in meinen Körper floss.

Flashback

Seit einer halben Stunde war ich nun an dieses Bett - wenn man das überhaupt so nennen konnte, es war eher einer Tischplatte gleich, so hart wie war es - gefesselt. Mir tat sowieso schon alles weh, ich hatte nicht viel geschlafen. Eigentlich tat ich das nie. Außerdem knurrte mein Magen, da ich heute noch nichts zu essen bekommen hatte. 
Ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde und ein Mann mit schiefem Lächeln trat in mein eingeschränktis Sichtfeld. Ich hatte ihn noch nie zuvor hier gesehen. Ich betrachtete ihn, soweit, wie ich es in der liegenden Position eben konnte, und sah, dass er einen Koffer bei sich trug. Er legte diesen auf einen Tisch, neben dem Bett und öffnete ihn. Ich hob meinen Kopf noch ein kleines Stück und sah, dass sich eine kleine Flasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit darin befand. 
Nein.
Diese Tage waren die schlimmsten. Ich wusste nicht genau, was mich erwartete, doch ich wusste, dass es nichts gutes sein konnte. Kein Tag bei Hydra war ein Traumtag, aber diese Tage...
Sie hatten mir schon mal so eine Flüssigkeit gegeben und es tat höllisch weh. Mein Blut hatte sich so angefühlt, als würde es sich viel zu schnell bewegen und dann aber immer mal wieder plötzlich stehen blieb. Es führte dazu, dass ich immer ungleicher atmete und nicht genügend Luft bekam. 
Ich kniff die Augen zusammen, als er mir die Flüssigkeit verabreichte. Anschließend schloss er seinen Koffer wieder und verschwand aus dem Raum. Ich erwartete das schlimmste, doch es geschah nichts. 
Überhaupt nichts. Ich wartete eine ganze Weile, bis ich schon dachte, es sei etwas harmloses gewesen. Wie eine Impfung oder ähnliches. Doch langsam fing ich an, schmerzen zu bekommen. Es waren keine dollen Schmerzen. Zum Mindest für eine Weile. 
Langsam aber sicher wurden sie doch immer mehr, allerdings nur in langsamen Abschnitten, sodass ich das Gefühl hatte, dass es sich über Stunden zog.
Stunden mit qualvollen Schmerzen. 

Flashback Ende

Ich winselte und Tränen flossen mein Gesicht runter. Ich drehte meinen Kopf zur Wand, damit Bruce und Clint mein Gesicht nicht sehen konnten.
Nach einer Weile tat sich etwas in meinem Kopf. Langsam tauchten immer mehr Erinnerungen in meinem Kopf auf. Und es waren nicht unbedingt schöne. Ich verlor noch mehr Tränen, da es überwiegend Sachen waren, von den ich mir gewünscht hätte, mich nicht daran erinnern zu müssen.
Als die Infusion leer war gab Bruce mir eine weitere Spritze, damit ich meine Gliedmaßen wieder spüren konnte.
Ich rappelte mich auf, ohne ihn anzusehen und wischte meine Tränen mit meinem Ärmel weg. Nick Fury betrat den Raum erneut. "Da sie hier fertig sind, können wir ja jetzt weiter machen. Folgen sie mir bitte." Ohne ein Wort stand ich auf und ging an Bruce vorbei, der mich immer noch besorgniserregend ansah.
Als wir an einem Flur ankamen, sah ich hinten an der Wand eine Tür mit einem Schild darüber auf dem EXIT drauf stand.
Das war meine Chance hier weg zukommen.
Fury war schon weiter geradeaus gegangen und merkte erst, dass ich ihm nicht mehr folgte, als ich schon los gerannt war. Ich hörte seine Schuhe auf dem Boden quietschen, als es sich umdrehte, doch da war ich schon an der Tür angekommen.
Ich stoß sie auf und war nun auf den Straßen von New York. Die Passanten, denen ich begene, wichen mir erschrocken aus. Ich achtete in dem Moment nicht darauf, ob ich die Leute anrempelte oder nicht, denn für mich zählte nur eins: Weg vom Tower. Letztendlich hatten die Avengers das gleiche vor wie Hydra, nämlich mich als Waffe auszubilden und an mir herumzustudieren. Und das wollte ich nun wirklich nicht. Nicht, dass ich bei Hydra eine Wahl gehabt hatte, aber jetzt, wo ich da raus war, wollte ich auch meine Chance nutzen und nicht direkt im nächsten Gefängnis landen.
Während ich in meinen Gedanken war, merkte ich leider erst zu spät, dass über mir ein Hubschrauber war. Und schon wurde ein Netz auf mich abgeschossen. Ich konnte nicht mehr ganz ausweichen und mein Fuß verhakte sich. Ich lief weiter, doch um einiges langsamer, als vorher, da das Netz nicht gerade Leicht war. Es hätte jedoch auch kein Sinn gemacht, stehen zu bleiben und mich loszumachen, da sie mich dann auf jeden Fall bekommen hätten. Ich war am Ende der Stadt angekommen und sah einen Wald, in dem ich hätte Schutz suchen könne, doch ich war nicht schnell genug. Im nächsten Augenblick wurde ein weiteres Netz auf mich geworfen, in dem ich mich nun komplett verhedderte und schließlich umfiel und erschöpft liegen blieb. Der Hubschrauber landete und ein Paar Agents stiegen aus und schleiften mich zum Hubschrauber. Im inneren war es angenehm warm und die das Polster der Sitze zur Abwechslung mal gemütlich. Dadurch und durch die ganze Aufregung schlief ich ein.

Ich öffnete die Augen. Erneut war ich in dem kleinen Zimmer, das ich eher als Zelle einstufen würde. Ich rappelte mich auf und sah Fury, der vor der Glasscheibe auf einem Stuhl saß, die die Zelle und den Flur voneinander trennte.
"Sind sie endlich wach?" Fragte er mit ruhiger Stimme. Ich antwortete nicht. "Gut dann können wir ja jetzt weiter machen. Also; wie sind sie zu Hydra gekommen?" Erneut antwortete ich nicht. "Haben sie irgendwelche speziellen Fähigkeiten?" Zum dritten mal keine Antwort. "Na schön wie sie wollen." Er stand auf und bewegte sich in Richtung Ausgang.
"Dann werden sie wohl für immer in diesem Zimmer bleiben müssen. Essen gibt es morgens und Abends. Wir sehen uns."
Leider war in diesem Moment der Wille für meine Freiheit größer, als mein Verstand und ich rief, "Ja, ich habe spezielle Fähigkeiten." Warum zum Teufel hatte ich das Gesagt?!
Mit einem interessiertem Blick kam er zurück in mein Sichtfeld. "Und welche genau, Miss Damon?" Ich zögerte kurz. Ich wollte solche Informationen nicht mit dem Mann teilen, der eigentlich mein Feind sein sollte. Trotzdem antwortete ich nach einer kurzen Pause.
"Ich kann das Eis kontrollieren." Jetzt ist es sowie so egal. "Zum Beispiel kann ich Leute oder Gegenstände einfrieren oder auch einen Schneesturm erzeugen, sodass der Feind nichts mehr sehen kann."
"Interessant." Sagte er. "Noch etwas?"
"Ja" Antwortete ich. "Ich kann, wenn ich mich gut auf eine Sache konzentriere, diese für mich 'Heranzoomen' oder hindurch sehen und gehen."
Er nickte. "Gut Miss Damon. Danke für ihre Aussage. Morgen erhalten sie weitere Informationen, wie es mit ihnen weiter geht. Bis dahin: Gute Nacht." Nachdem er das gesagt hat, verschwand er im Aufzug.
Immerhin hatten ihn meine Kräfte mehr interessiert, als die Frage, wie ich zu Hydra gekommen war. Denn ich hatte nicht vor, in der Gegenwart von Nick Fury zu weinen...

Ich wollte eigentlich schon mehrere Kapitel hochgeladen haben, aber hab es irgendwie nicht geschafft, deswegen gibt es heute zwei <3

Lucy Damon (Marvel ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt