Like Snow we fall -a Leon Goretzka Story-

Kapitel 5

✵⁂2 𝑑𝑎𝑦𝑠 𝑢𝑛𝑡𝑖𝑙 𝐶ℎ𝑟𝑖𝑠𝑡𝑚𝑎𝑠⁂✵

„Guten Morgen!".
„Hey!".
Leon zieht mich zur Begrüßung in eine Umarmung.
Das hilft mir tatsächlich, etwas zu entspannen.
Heute ist der Tag gekommen.
Leon und ich fahren nach Bochum.
Zu seiner Familie.

Einerseits freue ich mich, seine Familie kennen zu lernen und vielleicht auch ein kleines bisschen darauf, Zeit mit ihm zu verbringen.
Andererseits habe ich Angst.
Die Aktion kann so schnell schief gehen.
Wenn unsere Fake-Beziehung ans Licht kommt, würde das unsere Situation nicht gerade verbessern.

„Das wird schon!" aufmunternt sieht Leon mich an.
„Du siehst toll aus!"
Sofort merke ich, wie ich rot werde.

Ich hasse Komplimente.

„Danke. Du auch!"
Lächelnd hält Leon mir die Tür zu seinem Auto auf.
Jetzt kann es also losgehen.

Das wird ein verdammtes Abenteuer.

Wir sind schon um 7 Uhr morgens los gefahren, das wir pünktlich zu Kaffee und Kuchen ankommen.
Diese Uhrzeit ist eindeutig zu früh für einen routinierten Langschläfer wie mich.

Eine Weile betrachte ich die Sonne, die gerade aufgeht und die verschneite Landschaft neben der Autobahn in ein helles pink taucht.
Allerdings dauert es nicht lange, bis meine Augen schwer werden.
Ein letztes mal, bevor ich einschlafe werfe ich einen Blick zu Leon.
Er sieht glücklich aus.
Ich wette, er freut sich darauf, nach fast einem Jahr seine Familie wieder zu sehen.

„Hey! Hast du gut geschlafen?"
Sanft tippt Leon mir auf die Schulter, um mich zu wecken.
Ich öffne meine Augen und sehe direkt in Leons Gesicht, auf dem sich ein sanftes Lächeln abzeichnet.

„Ja!" murmele Ich verschlafen.
„Wir sind in zwei Stunden da. Ich hab dir Kaffee mitgebracht!"
Dankend nehme ich den To go Becher entgegen.
Erst jetzt realisiere ich, dass wir auf einem Rastplatz stehen.

Gähnend strecke ich mich.
„Wollen wir uns ein bisschen die Beine vertreten?".
Wir steigen aus und entfernen uns ein wenig von seinem Auto.

„Also. Was muss ich über deine Familie wissen?" fragend sehe ich meinen Begleiter an, während wir eine Runde über den Rastplatz drehen.
„Da gibt es nicht viel"
Er überlegt kurz.
„Meine Mutter ist eine sehr offene Person. Ich bin mir sicher, sie wird dich lieben.
Genauso wie meine Schwester Louisa. Sie liebt es, neue Leute kennen zu lernen und du gehörst als die Freundin ihres Bruders in 'ihr Beuteschema' "
grinsend sehe ich ihn an.
„Ich bin mir sicher, wir werden uns verstehen!"
„Und dann gibt es da noch meinen Vater..." fährt Leon fort.
„Er ist zu Beginn etwas zurück haltent, aber wenn man Ihn besser kennt, hat auch er immer ein offenes Ohr oder einen Ratschlag für dich parat.".
Während er über seine Familie erzählt, beobachte ich Leon genau.
Er lächelt dabei unentwegt.
Er ist ein echter Familienmensch.

„Ich freu mich schon auf deine Familie." stelle ich fest, als wir gerade wieder ins Auto steigen.
Das ist auch die absolute Wahrheit.
Leons Erzählungen und seine Vorfreude beruhigen mich.
Er ist so ein guter Kumpel.
Seine Eltern können nur nett sein.

„Na dann wird es höchste Zeit das wir ankommen!" bemerkt er und startet den Motor.
Schon geht es wieder auf die Autobahn.
Auf direktem Weg nach Bochum.

„Hier sind wir!"
Leon hält vor einem kleinem Familienhaus, etwas außerhalb von Bochum.

Es ist schön hier.

Mein Begleiter hält mir die Tür auf und ich steige aus.
Mein Herz klopft mir bis zum Hals.
„Wir schaffen das okay?!" beruhigend streicht Leon mir über den Rücken.
Ich nicke und greife nach seiner Hand, die er mir hin hält.

Ab jetzt sind wir also 'zusammen'.

Wir sind noch nicht einmal bei der Haustüre angekommen, als diese schon aufgerissen wird.

„Leon! Schön das du endlich hier bist!"
Eine etwas ältere, braunharrige Frau kommt sofort auf uns zu.

Das muss seine Mutter sein.

Noch bevor sie sich ihrem Sohn widmet, kommt sie auf mich zu.
„Und du musst Alisa sein! So schön das du dabei bist! Ich dachte schon, er wird für immer alleine bleiben! Und wie hübsch du bist!"
Sofort zieht sie mich in eine Umarmung.
Dann begrüßt sie auch meinen Begleiter.
„Kommt doch erst einmal rein!"

Ich greife nach Leons Hand und folge den beiden ins Haus.

„Louisa! Dein Bruder ist hier!"

Sofort hört man oben eine Zimmertür zuknallen und ein großes Mädchen mit wunderschönen braunen Locken kommt die Treppe herunter gestürmt.

Schon auf den ersten Blick sieht man, dass Sie mit Leon verwandt ist.
Als sie uns entdeckt, bleibt Sie für einen kurzen Moment stehen.

„Sie existiert wirklich!"
Auf Ihrem Gesicht bildet sich ein breites Grinsen.
Genau wie Ihre Mutter kommt auch Leons Schwester zu erst auf mich zu.
„Wow! Es ist so krass, daß mein Bruder es geschafft hat so ein wunderschönes Mädel wie dich abzubekommen!"

Für den Spruch kassiert sie einen Tritt gegen das Schienbein von Leon.
„Danke! Du musst Louisa sein oder?"
Sie nickt.
„Schön dich kennen zu lernen!"
Schon zieht sie mich in eine Umarmung.
„Komm! Ich zeig dir die Ecken in der Wohnung, wo du auch mal Ruhe von meinem Bruder hast!"
Sie will mich gerade mit sich ziehen, als ihre Mutter sie zurück hält.

„Lass die beiden doch erst einmal ankommen Lou! Sie können jetzt erst mal in Ruhe ihre Koffer auspacken und du hilfst mir, den Tisch zu decken!"
Streng sieht sie Ihre Tochter an.

„Ist okay Mom. Alisa, wenn du mal ne Pause von dem Typen brauchst, bist du bei mir herzlich willkommen!" grinsend zwinkert sie mir noch einmal zu und verschwindet dann hinter Ihrer Mutter in der Küche.

„Wow! Du hast ein schönes Zimmer!" staunend sehe ich mich in dem Raum um.
Alles ist sehr modern eingerichtet und es gibt ein rießiges Fenster, von dem man in den großen Garten des Hauses sehen kann.
„Ja. Meine Eltern haben das Zimmer renoviert, als ich nach München gezogen bin. Vielleicht mit der Hoffnung, daß ich öfters zu Besuch bin...".

„da gibt es nur ein Problem."
„Was denn?" ich sehe Leon fragend an.
„Ich habe nur ein Bett. Natürlich kann ich dir auch das Gästezimmer anbieten abe-"
„Heyyyy! Wir sind doch zusammen! Mach dir darüber keine Gedanken!" meine ich zwinkernd und lasse mich nach hinten auf das Bett fallen.
Erleichtert atmet Leon auf.
„Wir bekommen das schon hin" flüstere ich.

Mehr zu mir selbst als zu Leon.