Kapitel 21

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✵⁂𝐶ℎ𝑟𝑖𝑠𝑡𝑚𝑎𝑠 party⁂✵

POV Alisa

Mit Karacho knalle ich meine Schuhe in die nächstbeste Ecke.
Darauf folgt mein Mantel, den ich unsanft auf einen Stuhl schmeiße.

Verdammt ich könnte ihn umbringen.

Warum hatte er gesagt, das ich etwas besonders sei? Warum hatte er gefragt, ob wir gemeinsam auf die Weihnachtsfeier gehen um mich dann dort mit dem nächstbesten Mädchen zu ersetzten?

Für ihn war das alles nur ein Spiel.
Ein verdammtes Spiel.

Warme Tränen laufen mir die Wange herunter.
Am liebsten würde ich die Zeit zurück drehen.
Bis zu dem Punkt, als alles normal zwischen uns war.

Als ich ihm noch in die Augen blicken konnte, ohne ständig an seine Stirnküsse, seine Umarmungen und seine Komplimente erinnert zu werden.

Frustriert vergrabe ich meinen Kopf in einem Kissen.

Warum ist Liebe nur so kompliziert?!

Nach einer Weile raffe ich mich auf, aufzustehen.
Mit schwachen Schritten schwanke ich ins Bad, um mich abzuschminken.

Abgeschminkt, geduscht und in einen Hoodie gekuschelt lasse ich mich auf meine Couch fallen.
Gelangweilt scrolle ich durch Instagram.

Ein paar Freunde, die heute Abend auch da waren, haben mich in ihren Storys oder Bildern markiert.
Als mir ein Pressebericht der Bild angezeigt wird, kommen mir sofort wieder die Tränen.
Darauf ist Leon mit der 'anderen' zu sehen.
Die Brünette steht eng an ihn angeschmiegt.
Ihre Hände hat Sie um seinen Nacken gelegt.
Leon sieht ihr in die Augen.

Allerdings ist etwas anders an diesem Foto.
Es fehlt der Glanz in seinen Augen, den ich so geliebt habe, wenn wir Augenkontakt hatten.
Er wirkt irgendwie... Abwesend.

Langsam lasse ich mein Handy sinken.
Dann schalte ich es aus und schmetere es wütend in die andere Ecke meiner Couch.

Nicht wütend auf Leon.
Wütend auf mich selbst.

Natürlich habe ich damit gerechnet, dass es auch Höhen und Tiefen zwischen uns geben wird.
Aber nicht so schnell.
Und niemals hätte ich gedacht, dass es mich so mitnehmen würde.

Wie konnte ich mich bloß in diesen Idioten verlieben...

Ich sitze noch auf meiner Couch und starre gedankenverloren in die Dunkelheit, als mein Handy vibriert.
Seufzend ziehe ich mir meine Decke über den Kopf.
Ich möchte nichts wissen.
Von niemanden.
Einfach alleine sein.

Als das nervtötende Geräusch endlich verstummt, kehrt wieder Stille in meiner Wohnung ein.

Diese hält allerdings nicht lange an.
Keine fünf Minuten später klopft es an meiner Tür.
Beim ersten mal rühre ich mich nicht. Vielleicht habe ich ja Glück und die Person verschwindet wieder.

Allerdings beweist sich das relativ schnell als Hoffnungslos.
Es klopft ein zweites und kurz darauf auch ein drittes mal.
Wiederwillig schlage ich meine Decke bei Seite und mache ich mich auf den Weg in den Flur.
Wer auch immer mich jetzt stört, kann sich auf etwas gefasst machen.

Als es ein viertes mal klopft, bin ich schon fast an der Wohnungstür angekommen.

„Ich komm ja schon!" murmele ich genervt und greife zum Türgriff.
Mit Schwung öffne ich die Türe.

Bereit, den jenigen anzuschreien, der davor steht.

Als ich in das Gesicht blicke, das mir gegenüber steht, wird mir schwindelig.
Sofort entspannen sich meine Gesichtszüge wieder.
Ich hatte alles erwartet.
Aber nicht ihn.

Vor mir steht Leon.
Der Problemverursacher höchstpersönlich.

Im nächsten Moment habe ich mich schon in seinen braunen Augen, die mich verzweifelt ansehen verloren.

„Was willst du hier? Warum bist du nicht mit dem anderen Mädel auf der Feier geblieben?!"
„Lass uns das drinnen bereden Alisa!" meint er ruhig und schiebt mich sanft ins Innere meiner Wohnung.
„Na gut" murmele ich trotzig und schließe die Wohnungstür hinter mir.

Leon zieht seine Schuhe und seinen Mantel aus, bevor er mir brav ins Wohnzimmer folgt.
„Also Goretzka. Was verschafft mir die Ehre?" mit Schwung lasse ich mich auf die Couch fallen und bedeute Leon, neben mir Platz zu nehmen.

Ich versuche, in seiner Nähe nicht ganz wie ein emotionales Frack zu wirken.
Was, abgesehen von den vom weinen angeschwollenen Augen und den dunklen Augenringen, die sich darunter befinden, tatsächlich besser funktioniert, als ich gedacht hätte.
Innerlich allerdings bricht mein Herz jedesmal, wenn ich in seine Augen sehe in noch kleinere Stücke.

„Ich bin hier, weil ich vieles falsch gemacht habe." Leon macht eine Pause und greift nach meinen Händen.
Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter.

Der Lockenkopf holt tief Luft und fängt an, zu erklären.
„Alisa. Ich hätte den Abend am liebsten mit dir verbracht. Aber Thomas hat mir seine Bekannte aufgedrückt. Und-"
„Ist schon okay Leon!" unterbreche ich ihn.
„Vielleicht soll das mit uns einfach nicht sein." füge ich leise hinzu. 

„Du hast es etwas falsch aufgefasst, Liss."
„Was meinst du?" verwirrt sehe ich ihn an.
„Elli ist wirklich nicht mein Typ" Er macht eine Pause und stößt einen leichten Seufzer aus.
„Ich wusste nur, wenn ich jetzt sage, das ich mit ihr nichts zu tun haben möchte, fliegt die ganze Sache auf. Also hab ich mich darauf eingelassen. Weil du solche Angst hattest, das irgendwer davon Wind bekommt. Ich wollte dich schützen."
Er lässt seinen Kopf auf meine Schulter sinken und atmet tief ein.
Auch ich lehne mich zurück und genieße die Nähe zu ihm.
„Du bist ein toller Mensch, Goretzka!"
„Danke"

Nach ein paar Minuten unterbreche ich die Stille.
„Und was genau heißt das jetzt?" immernoch etwas verwirrt sehe ich den Lockenkopf an.
Grinsend richtet er sich auf, so dass er mir in die Augen sehen kann.
„Was wenn wir die letzten Wochen als erfolgreichen Testlauf betrachten und jetzt... Einfach da weiter machen, wo wir aufgehört haben.".

„Das ist eine gute Idee!" hauche ich gegen seine Lippen, die inzwischen ganz nah sind.
Als unsere Lippen sich endlich treffen, durchfährt mich ein angenehmes Kribbeln.

Es fühlt sich an, als würde die Welt um uns herum stehen bleiben....

Like Snow we fall -a Leon Goretzka Story-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt