unerwartetet Gast

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Wir stellten uns in einer Ecke und er seufzte leise. "June, ich..."

Plötzlich hatte ich genug. Ich wusste selber nicht, was mir durch den Kopf ging, als ich es sagte.

"Es ist mir egal,Draco. Mach was du willst." ich verschränkte meine Arme vor die Brust und versuchte desinteressiert auszusehen, aber Draco schaute mich nur verwirrt an.
Eine Falte zeichnete sich auf seine Stirn ab. "Was meinst du?"

"Du willst mit mir Schluss machen? Es ist mir egal." ich biss meine Zähne zusammen, um nicht loszuheulen.

Ich fragte mich, ob ich etwas falsch gemacht hatte und warum mich immer die, die mir viel bedeuteten, in Stich ließen.

"June, wie kommst du drauf?" fragte er mich verwirrt und nahm meine Hände in seine.
"Das ist doch offensichtlich. Du gehst mir aus dem Weg."
Er zog an meinen Händen, so dass ich gegen seine Brust stieß. "Ja, aber nur weil deine Wieselfreunde meinten, dass es besser wäre, wenn ich nicht so oft mit dir zusammen bin, da ich dich sonst an den 'Vorfall' erinnern würde. Ich würde nicht einmal im Traum daran denken mit dir Schluss zu machen, June. Ich weiß nicht, wie du überhaupt auf diesen Gedanken gekommen bist."

Ich legte meinen Kopf in den Nacken. "Wirklich nicht?" flüsterte ich.

Er schüttelte seinen Kopf und gab mir einen Kuss auf die Lippen. "Außer du möchtest es." lachte er und ich schlug ihn gegen die Schulter.

"Du bist nicht witzig." schmollte ich, bevor ich mich auf seine Schuhe stellte und ihm einen Kuss gab.

Sanft biss er mir auf die untere Lippe, bevor wir ihnen wieder voneinander lösten. Meine Arme waren um seinen Nacken geschlungen und seine Hände lagen fest auf meiner Hüfte.

Ich schmeckte immer noch ihn auf meine Lippen.
"Vielleicht solltest du wieder rein gehen, bevor deine Freunde denken, dass ich dich umgebracht habe."

"Seit wann interessiert es dich, was Gryffindors zu sagen haben?" neckte ich ihn.

Er grinste und beugte sich runter zu mir. "Seit meine Freundin eine Gryffindor ist und...man mich beschuldigt hat ein Todesser zu sein."

Er lachte und sah zum ersten mal seit einer Ewigkeit glücklich aus.
"Außerdem sind sie die einzigen, die über die Sommerferien auf dich aufpassen werden."
Ich legte meine Stirn in Falten und löste mich von ihm. "Wie meinst du es? Wirst du mich nicht besuchen kommen?"

Er schüttelte seinen Kopf und steckte seine Hände in die Hosentasche. "Es wäre zu gefährlich. Das Hauptquartier der Todesser ist bei uns in der Malfoy Manor, es wäre zu riskant mit dir Kontakt aufzunehmen."

"Oh. Wir sollen es Dumbledore sagen."

Ich zog ihn am Arm die Treppen hoch, doch er blieb hartnäckig stehen. "Wir können ihm nichts sagen. Es würde das Leben meiner Familie in Gefahr bringen. Er wurde uns alle töten."
Sein gequälter Blick lies mich fest freieren.

Ich hatte nicht gedacht, was mit den Malfoy's passieren würde. Natürlich würde er sie kaltherzig umbringen.

"Ich habe Angst." flüsterte ich.
"Du bist eine Gryffindor."
Hand in Hand blieben wir stehen, während die Schüler aus der Großen Halle rausströmten, um ihre Sachen zu packen.
*
*
"
Mum und Dad holten mich vom Bahnhof ab. Ich verabschiedete mich schnell von meinen Freunden, nur nicht von Draco, da ich ihn nirgends finden konnte.

Ich gab Harry einen Kuss auf die Wange und umarmte Fred und George schnell, bevor ich zu meinen Eltern rannte.
Wir apparierten nach Hause und ich zog den vertrauten Geruch meines Heims auf.

Stella, meine Hauselfe kam zu mir angerannt und umarmte meine Beine. Ich streichelte ihren Kopf, während sie ihre Tränen wegwischte und meinen Koffer hoch auf mein Zimmer brachte.

"Ich bin so froh, dass sie wieder da sind, June. Es tut Stella leid, was mit April passiert ist. Es tut Stella sehr leid, June." piepste sie und schloss die Tür meines Zimmers hinter sich.

"Ist schon gut, Stella." flüsterte ich und schaute mich um.
Mein Zimmer war genauso wie ich es verlassen hatte. Hellblaue Wände mit einem riesigen Fenster und einer breiten Fensterbank davor, auf der mehrere Decken und Kissen lagen.

Früher hatten ich und April immer da gesessen und gelesen. Naja, ich hatte gelesen und sie hatte geschlafen.

Ich warf mich auf mein Bett und rollte mich zusammen.

Ich vermisste sie. Es war als würde mir ein Teil von mir fehlen. Ich fühlte mich nicht komplett ohne sie.

Ich wusste nicht, wann ich angefangen hatte zu weinen, aber als Mum reinkam und mir die Tränen von der Wange wischte, bemerkte ich es.

"Ich vermisse sie so sehr, Mum." weinte ich und legte meinen Kopf auf ihren Schoß.
Mum streichelte mir beruhigend durch die Haare und küsste mir schließlich auf die Stirn.

"Sie wird bald zurückkommen. Dein Vater tut alles, um herauszufinden, wo sie ist. Es ist nur schwer, weil keiner vom Ministerium bereit ist zu glauben, dass er zurück ist." sagte sie bitter und starrte in die Ferne.

Ich nickte und genoss die Wärme, die von Mum ausging.
Vorsichtig legte sie meinen Kopf auf das Kissen und verabschiedete sich von mir, da sie noch zu Dumbledore gehen musste.

Ich wachte auf, als eine Eule am Fenster klopfte. Ich schlürfte zu dem Fenster und öffnete es. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen und ein Schauspiel von roten, ornagenen und pinken Farben war zu sehen.

Die Eule flatterte rein und ich nahm ihr die Pergamentrolle vom Fuß. Mit einem lauten "Schuhuu" flog sie davon, als meine Katze Heart hochsprang und nach ihr greifen wollte.

Ich öffnete die Rolle und las die kurze Nachricht, die von Draco war.
'Lass mich bitte schnell rein. D'

Ich rannte barfuß den Flur entlang und dann die Treppen runter und öffnete die Tür.
Tatsächlich stand Draco davor und ich warf mich in seine Arme.
Doch er drückte mich nur rein und schloss die Tür hinter sich zu.

Mit gerunzelter Stirn schaute er mich an. "Wo ist dein Zauberstab, babe?"

Unschuldig lächelte ich ihn an und faltete meine Hände hinter meinem Rücken.
"Oben?"

Draco rollte mit seinen Augen und starrte mich wütend an. "Weißt du nicht wie gefährlich es ist, ohne Zauberstab rumzurennen? Und warum machst du unbewaffnet die Tür auf? Ist überhaupt jemand zu Hause?"

Ich schaute genervt auf und fauchte ihn an. "Du bist nicht mein Vater, Draco."
"Aber dein Freund." knurrter und fasste mich am Arm. "Mich kümmert es genauso viel, wie es dir geht."

Seine grauen Augen starrten mich wütend an und ich senkte meinen Blick.

Plötzlich lockerte sich sein Griff und er zog mich an der Hüfte zu sich. "Mutter hat etwas für dich gemacht."

Er holte seinen Zauberstab aus der Hosentasche und zeigte damit auf den Tisch.
Mehrere dampfenden Speisen erschienen und mir lief das Wasser in den Mund zusammen.

Wir setzten uns an den Tisch und aßen zusammen und schauten anschließend einen Film auf unseren Fernseher an.
Draco war fasziniert von dem Fernseher, auch wenn er versuchte desinteressiert zu gucken.

"Du könntest voll gut ein Muggel sein." neckte ich ihn und er kitzelte mich, bis wir beide von dem Sofa runterfielen.

Kurz bevor der Film fertig war, schlief ich ein, angelehnt an Draco's Schulter. Das ganze Weinen hatte mich müde gemacht.

*
Mum weckte mich auf. Das Licht war ausgeschaltet und jemand hatte eine Decke um mich gelegt. Stella saß auf einen Stuhl neben mir und betrachtete mich musternd.
"Stella würdest du sie hoch bringen?"

Noch halb schlafend lief ich die Treppen hoch mit Stella und Heart an meiner Seite.
"Wo ist Draco hin, Stella?" murmelte ich und zog mich in meine Pyjamas um.
"Oh oh June. Sir ist heim gegangen. Er meinte Stella soll auf sie aufpassen,deswegen war Stella bei ihnen. Sir meinte Stella soll sie nicht stören und schlafen lassen." aufgeregt piepste sie es und lief um mich herum.

"Sir ist also abgehauen, ohne sich von mir zu verabschieden." Schmollte ich.

ZwillingsdesasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt