Perlenmeer Teil 3: Boron

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Auch etwas Brot...?" Froboscha riss ein Stück von dem hellen, flachen Brot ab und reichte es an Farline weiter. Die schüttelte bedrückt den Kopf. Bereits seit einiger Zeit saßen sie am Rand des verlassenen Steges und ließen ihre Beine baumeln. Das Wasser war schmutzig. Unter ihnen wiegte sich ein toter Fisch in der Brandung und nicht weit entfernt davon schwamm ein Stück Holz von einem Fischerboot. Doch ihre Aufmerksamkeit galt eher dem Felsen, der weit entfernt von ihnen im großen Mündungsbereich des Mhanadi lag. Von hier aus wirkte er klein, doch von nahem musste er mächtig sein, und noch mächtiger die hohe Festung, die man darauf errichtet hatte. Konnte man vielleicht mit einem Boot dorthin gelangen, so schien es doch vollkommen unmöglich, unentdeckt die zyklopischen Mauern zu ersteigen. Wenn nicht die Götter bereit waren, ein Wunder zu wirken, so war alle Mühe vergebens.

„Da... schau mal. Ein Boot!" Farline hatte mit scharfem Blick einen kleinen Kahn erspäht, der sich von der Insel kommend durch die Wellen mühte. Sie hatte nicht erkennen können, wo er von dem Eiland abgestoßen war, doch er näherte sich jetzt dem Hafen.

„Vielleicht bringen sie ihn doch an Land? Könnte doch sein!" rief sie hoffnungsvoll. „Komm. Wir sollten da sein, wenn das Boot anlegt!"

Gemeinsam wanderten sie den Kai entlang, die Stelle erratend, die das kleine Boot ansteuern würde und zugleich mit den Blicken die dunstige Ferne durchdringend um zu erkennen, um wer wohl an Bord sein würde.

Farline kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Dann schüttelte sie den Kopf. „Besser für den Schwarzen Korsaren, wenn er da nicht drauf ist..." raunte sie ihrer Gefährtin zu.

„Warum, bei Angrosch?" entgegnete die Zwergin verdutzt.

„Siehst du nicht die Farbe des Bootes? Es ist ebenso schwarz wie die Männer darauf. Das ist ein Borons-Schiff."

„Und...?"

„Die Priester des Boron kümmern sich nur um die Toten. Für die Lebenden sind sie nicht zuständig!"

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