14 Jahre zuvor:
Lachend rannte ich vor Ceron weg, während die Sonne auf uns prallte und unsere Haut langsam bräunen färbte.
Mein Teddybär war zwischen meinen Armen eingeklemmt, als ich nur im Badeanzug und einer komischen Mütze die ich nur wegen meiner Mamá tragen musste vor meinen Bruder weglief.
Ich hatte mal wieder großen Spaß daran ihn zu ärgern, weswegen er mich jetzt durch den Garten jagte.
Kichernd flitzte ich hinter das Gartenhäuschen und versuchte ganz still zu sein. Ceron kam grade um die Ecke, schaute an mir vorbei und drehte sich dann suchend um. »Wo ist klein Cathy?« rief er in den Garten, was mich wütend auf den Boden stampfen ließ.
»Ich bin nicht klein!« grimmig schaute ich meinen Brüder an, welcher sich zu mir gedreht hatte. »Das sehe ich aber anders, Zwerg« Beleidigt verengte ich meine Augen und schlug wütend gegen meinen Bruder.
Lachend hob er mich plötzlich hoch. Aus Schreck ließ ich meinen Teddy fallen. Sofort hockte Ceron sich zu ihm herunter und reichte ihn mir, bevor er mir einen Schmatzer auf die Stirn gab.
»Bähhh« kicherte ich, klammerte mich aber wie ein kleines Klammeräffchen an meinen Bruder fest. Interessiert beobachtete ich wie groß ich plötzlich schien.
Laut meinen Eltern war Ceron für seine... zwölf Jahre schon sehr groß! Ich hoffe ich bin auch so groß in dem Alter!
»Du bist direkt in meine Falle gelaufen« Ceron lächelte mich nett an, aber seine Worte waren es nicht.
Ich begann zu lachen und zu schreien als er mich mit einer Hand zu kitzeln begann. »Stop!« schrie ich lachend und schaute hilflos zu meinen Eltern.
[...]
10 Jahre zuvor:
Wütend schmiss ich meine Tasche quer durch mein Zimmer, welche mit einem klauten Knall zu Boden fiel. Ich knallte meine Zimmertür genauso laut zu und schmiss mich auf mein Bett.
Ich werde es dieser verdammten Hure noch zeigen! Was glaubte sie wer sie war, mich vor so, so, so vielen Menschen fertig zu machen?... so viele Menschen, zu viele Menschen.
Meine Wut war verschwunden als ich mich zusammen krümmte und an das Geschehene denken musste. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in meinen Kissen.
Plötzlich hörte ich meine Tür aufgehen, wollte mich schon wütend umdrehen, hielt aber inne als mein Unterleib zu schmerzen begann und sich ein seltsames Gefühl zwischen meinen Beinen ausbreitete.
Ich setzte mich auf und starrte auf meine Hose wo sich ein Blutfleck bildete. »Oh mein Gott!« schrien mein Bruder und ich gleichzeitig. Natürlich wusste ich alles aber, warum jetzt?!
»Oh Gott« ich stürmte an meinen Bruder vorbei ins Badezimmer, riss meine Hose runter und betrachtete das Blut an meiner Unterwäsche.
Ich wusste nicht wie lange ich hier stand, aber irgendwann klopfte es leicht gegen die Tür. »Cathy? Ich habe dir eine Jogginghose und neue unterwasche mit gebracht« ich öffnete die Tür einen Schlitz und schaute dankend zu meinen Bruder.
Ich nahm die Kleidung an mich, tat alles was meine Mutter mir erklärt hätte wie man es machen musste und trat mich frischen Klamotten aus dem Bad.
Sofort zog Ceron mich in eine wohlige Umarmung. Erschöpft von allem lehnte ich meinen Kopf gegen seine Brust. Mamá und Papá waren grade auf einer Geschäftsreise was hieß, das nur wir zuhause waren.
»Geh in mein Zimmer und such dir schon einmal einen Disney oder Barbie Film raus, ich hole schnell süßes« bevor ich reagieren konnte flitze Ceron bereits die Treppen nach unten ins Erdgeschoss.
Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg in sein Zimmer und suchte wie gesagt schon einmal einen Film heraus..
[...]
6 Jahre zuvor:
»Ich vermisse ihn so sehr« murmelte ich leise vor mich hin und beobachtete die einzelnen Funken wie sie in den Himmel flogen und verglühen.
Eine Träne kullerte meine Wange herunter als ich zu meinem Vater schaute welcher vollkommen gebrochen neben mir saß. Die Arme auf den Knien abgestützt, den Kopf einfach nur hängend, saß er da mit Tränen in den Augen, genauso wie Ich.
Meine Mutter hatte sich mit Schlaftabletten zugedröhnt und schlief jetzt friedlich in ihrem Ehebett während wir um kurz vor zwei Uhr morgens hier draußen saßen.
Es war Mitte Oktober und das einzige was die Umgebung wärmte war das Feuer welches leise vor sich hin knisterte.
»Er wird es bereuen. Er wird es bereuen so wie kein anderer jemals eine Tat bereut. Karma wird ihn auseinander nehmen, selbst wenn ich Karma persönlich spielen muss« mein Vater schaute wütend hoch, direkt in meine Augen. Ich sah den Hass welcher auch in mir tobte.
Ich nickte. Er wird es bereuen, so unendlich sehr. Er wird den selben Schmerz spüren welchen wir jetzt spüren. Die einen verlieren ihren Sohn, die andere verliert ihren Bruder. Und zusammen verlieren sie ein Familienmitglied.
Wütend ballte ich meine Hand zur Faust, stieß das Bier weg und stand auf. »Dieser Bastard wird sich wünschen nie geboren zu sein! Er wird sich wünschen zusammen mit seinen Vater verreckt zu sein, als er ungebraucht wurde! Niemand, NIEMAND, tötet meinen Bruder ohne bestraft zu werden«
Langsam erhob mein Vater sich von der Lounge und nahm mich fest in den Arm. »Wir sollten schlafen gehen«
Er hatte recht. Also taten wir es. Mit dem unterschied das ich ein Zimmer zu früh einbog und tief den Geruch von Ceron einatmete.
Ich strich vorsichtig über seine frisch gewaschenen Klamotten welche auf seiner Kommode lagen. Langsam ließ ich mich auf das Bett nieder, spielte all unsere Erinnerungen vor meinem Inneren Auge ab.
»Ich werde dich finden und danach wirst du Geschichte sein, Noah Sanchéz«
Jaja, ein Kapitel welches nur aus Erinnerungen stammt und auch noch hundert Wörter weniger.
Verteufelt mich dafür nicht.
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His Girl | 18+
Romance𝐁𝐀𝐍𝐃 𝟑 »Nun bin ich wohl wirklich deine Mrs Sanchéz« Cathy steht nach ihrer Entführung kurz davor ihre Kinder in einer Lagerhalle zu gebären. Zum Glück wurde sie aber gerettet, von einer unerwarteten Person und einer erwarteten. Es lief gut...