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[•Celést•]

Ich lief die Treppe hinunter, rieb mir die Augen und gähnte, während ich mich ausgiebig streckte. Der Flug gestern Abend war so anstrengen gewesen, dass ich immer noch müde war- genauso wie die andere. Als ich auf die Uhr blickte, stelle ich überrascht fest, dass es bereits 18 Uhr war. Wir hatten den halben Tag verschlafen.
Mit knurrendem Magen steuerte ich den Kühlschrank an, in der Hoffnung, etwas Essbares zu finden. Doch tief im inneren wusste ich bereits, dass dort nichts sein würde. Trotzdem öffnete ich ihn und seufzte enttäuscht, als ich den leeren Innenraum erblickte. ,.Keine Sorge, du bekommst schon was zu essen" murmelte ich leise und legte meine Hand auf meinen Bauch, der noch lauter knurrte. Frustriert schlurfte ich ins Wohnzimmer, zog einen der weißen Laken von der Couch und ließ mich seufzen darauf fallen. ,,Ich habe Hunger" jammerte ich vor mich hin. Wozu habe ich eigentlich Freunde, wenn sie nie etwas machen? Alle schliefen noch, und wir hatten weder Lebensmittel im Kühlschrank noch in den Schränken, gar nichts. Sonst hätte ich ja was gekocht. Außerdem war die ganze Villa verstaubt und die meisten Möbel waren mit weißen Laken bedeckt. Aufräumen? Schon wieder? Darauf hatte ich überhaupt keine Lust.

,,Pizza... Oder doch lieber Burger?", murmelte ich gedankenverloren und überlegte kurz, ob ich die anderen wecken sollte. Schließlich fasste ich einen Entschluss. ,,Hey Siri!", rief ich laut. ,,Ja?" ertönte die Stimme des digitalen Assistenten. ,,Spiel Musik- ganz laut!" Augenblicklich dröhnte laute Musik durch das Haus. Ich kniff die Augen zusammen, weil es wirklich unangenehm laut war, doch ich wartete geduldig. Es dauerte nicht lange, bis Valeria laut schimpfend die Treppen hinuntergerannt kam. Mira folgte ihr kurz darauf, ebenfalls wütend. Okthevia schaute mich nur genervt an. ,,Guten Morgen!" rief ich über die laute Musik hinweg und grinste breit. Ohne ein Wort schaltete Okthevia die Musik aus. ,,Willst du, dass ich an einem Herzinfarkt sterbe!?", zischte Valeria wütend. ,,Natürlich nicht." ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. ,,Wenn du das noch einmal machst, dann wirst du-" ,,ja, Ja"unterbrach ich sie grinsend. ,,Ich hab Hinger." Meine Tonfalle wurde ernster. Valeria begann zu lachen. ,,Deswegen hast du uns geweckt?" Ich nickt. ,,Ja! Leute, ich hab soooo Hunger" jammerte ich erneut. ,,Boha schlafen Miri und Ela wie Steine?" während ich mich darüber aufregte, dass Ela und Miriana noch nicht da waren, meinte Valeria: ,,Ela schläft bestimmt noch." Das war typisch für sie. Ela konnte wirklich den ganzen Tag nur schlafen. Morgens, mittags, abends, nachts, immer war sie nur am Schlafen. ,,Mirian müsse aber schon längst wach sein", bemerkte Valeria nachdenklich. Plötzlich hörten wie, wie die Haustür aufging. Verwirrt drehten wir unsere Köpfe zur Tür. Dort stand Miriana mit mehreren Töten in der Hand. Sie sah erschöpft aus. ,,Ich kann nicht mehr" jammerte sie und ließ die Tüten fast fallen ,,Guten Morgen, Sonnenschein", sagte Valeria verwirrt lachend. Miriana zuckte erschrocken zusammen ,,Ihr seid ja auch mal endlich wach!" meckerte sie uns an. ,,Ich bin um 15 Uhr aufgestanden, während ihr geschlafen habt, wie Steine. Ich war Sport machen und habe eingekauft." Sie deutete auf die Tüten in ihrer Hand. Ich sprang sofort auf und lief zu den Einkäufen. ,,Ich hab so Hunger!" Schnell schnappte ich mir eine Packung Kekse, doch Miriana riss sie mir aus der Hand. ,,Hey!", rief ich empört.
,,Ich habe Essen bestellt. Ihr rührt nichts an, sondern helft mir erst mal beim Auspacken und danach räumen wir auf" bestimmte sie mit ernstem Blick. Ich legte meinen Kopf stöhnend in den Nacken, doch wir gehorchten und begannen, die Einkäufe einzusortieren.

Während wir die Tüten auspacken, weckte Okthevia Ela auf und bald waren alle auf den Beinen. Gemeinsam begannen wir, die Villa aufzuräumen. Die Musik lief und trotz des Chaos hatten wir Spaß: Wir lachten, redeten, tanzten sogar zwischendurch. Ela und Miriana gaben uns ein privates Konzert und ihre Stimmen harmonierten wie erwartet gut. Es fühlte sich fast an wie früher, ein kurzer Moment, in dem alles normal schien.
Nachdem wir fertig waren, ließen wir uns erschöpft nieder. Ich legte meinen Kopf auf Amiras Schoß, während Valerias Kopf auf meinem Bauch ruhte. Miriana saß am Boden, Ela auf der Couch und Okthevia hatte sich neben sie gelegt.
,,Ich will jetzt wissen, was gestern passiert ist" sagte ich schließlich ernst, nachdem wir alle zur Ruhe gekommen waren. Die anderen schauten mich nachdenklich an. ,,Okay" nickte Miriana. Ich wartete geduldig auf eine Antwort. ,,Okthevia kam als Letzte an, dann war ich da. Ich traf auf Miri und Amira" begann Ela zu erzählen. ,,Ich war vor dir da, Ela" warf Vale ein. ,,Ich war als Erstes weg" murmelte plötzlich Mira leise. ,,Echt jetzt?" fragte ich erstaunt und hob den Kopf leicht an, um Mira besser anschauen zu können. Sie nickte nur ,,Dann fang mal an zu erzählen" forderte ich sie auf und legte mich auf den Bauch, bereit, ihr aufmerksam zuzuhören. Ich wollte mehr von ihr hören, so wie früher- viele Sätze, keine kurzen Antworten. Ich wollte, dass sie endlich wieder richtig redete.

Amo A La MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt