[•Celést•]
„Was ist im Lager passiert?" Die Frage traf mich unerwartet und ich verschluckte mich direkt. Hustend versuchte ich, wieder Luft zu bekommen. Als ich mich beruhigt hatte, stand Álvaro plötzlich direkt vor mir, das halb volle Glas Wasser in der Hand. „Alles gut?" fragte er mit einem prüfenden Blick.
Ich nickte nur, nahm ihm das Glas ab und trank einen Schluck. Nachdem ich das Glas abgestellt hatte, sah ich den vollen Teller Spaghetti auf meinem Schoss an und schob ihn beiseite. „Ich hab keinen Hunger mehr." Die Frage hatte mir den Appetit gründlich verdorben. Álvaro schüttelte nur den Kopf und ging zurück auf seinen Platz.„Was ist im Lager passiert?" wiederholte er ruhig, aber beharrlich.
„Ich werde nichts dazu sagen." Immerhin eine Antwort – ich hätte auch einfach schweigen können. „Warum willst du mir nicht antworten?" fragte er erneut, sichtlich unzufrieden. Genervt stöhnte ich auf und vergrub mein Gesicht in den Händen. „Deine ständigen Fragen gehen mir auf die Nerven" platzte es aus mir heraus. „Die Fragen im Keller, die Fragen heute Morgen und jetzt schon wieder." Ich verdrehte die Augen.
„1. Ich kenne dich kaum.
2. Du würdest mir sowieso keine Antwort geben, wenn ich dich was fragen würde.
Und 3. Warum sollte ich überhaupt?" Álvaro zog die Augenbrauen zusammen, während er mir zuhörte. Man konnte sehen, wie sich sein Körper leicht anspannte. „Ich kriege meine Antworten – irgendwann."Ich wollte gerade etwas erwidern, als plötzlich ein Klingeln ertönte. Álvaro stand sofort auf, ging zur Kommode und zog sein Handy hervor. „Sí", sagte er knapp und hörte zu. „Ich bin in fünf Minuten da." Mit diesen Worten legte er auf.
Er wandte sich zu mir, sein Blick war ernst. „Mi amor, ich muss los. Du kannst dich im Haus aufhalten, wo du willst, aber komm nicht auf dumme Ideen." Seine mahnenden Augen schienen mich durchbohren zu wollen. Doch bevor ich etwas sagen konnte, verschwand er im Ankleidezimmer. Wenige Minuten später trat er wieder heraus – diesmal in einem perfekt sitzenden Anzug. Und, naja, ich muss es zugeben: Er sah unglaublich gut aus. Wäre er nicht ein Entführer, sondern ein Typ, der mich in einer Bar anspricht und sagt: „Hey, heirate mich" würde ich wahrscheinlich ohne zu zögern „Ja, warum nicht?" sagen. Aber nein, der Typ musste mich entführen und mich zu einer Hochzeit zwingen. Was für ein Monster.
„Bevor du das Zimmer verlässt, zieh dich um" warf er mir noch im Vorbeigehen zu. Mhh, soll ich wirklich? Vielleicht gehe ich einfach so raus, nur um ihn zu ärgern.
„Und vergiss nicht: Morgen suchst du dir ein Kleid für die Verlobung aus. Am selben Tag verloben wir uns auch. Am Samstag heiraten wir und du hast dann genau einen Tag, dich mental darauf vorzubereiten."
Was würde wohl passieren, wenn ich ihn einfach umbringe? Der Gedanke war wirklich verlockend.
„Gute Nacht" sagte er schließlich.
„Mhh" murmelte ich nur als Antwort.Ich hoffe ehrlich, dass die Hochzeit in tausend Jahren stattfindet.
Ich auch.Mit einem Seufzen ließ ich mich aufs Bett fallen und starrte die Decke an. Mein Kopf war ein einziges Chaos. Plötzlich fragte ich mich, wie oft Álvaro wohl schon mit anderen Frauen in diesem Bett gelegen hatte. Oh Gott, und ob er wohl... nein, hör auf, Celést! Ich schüttelte den Kopf, stand auf und begann, mich im Zimmer umzusehen. Mir war langweilig. Vielleicht sollte ich mich im Haus umschauen? Und wer weiß – vielleicht finde ich sogar einen Weg hier raus? Umziehen? Nee, keine Lust. Also öffnete ich die Tür und staunte: Keine Bodyguards. Niemals im Leben würde Álvaro mir schon so sehr vertrauen, dass ich mich frei bewegen darf. Was geht hier vor? Egal, ausgenutzt wird das sehr.
Ob ich Lust habe, die anderen zu suchen? Eigentlich nicht. Aber ob ich es trotzdem tue? Ja, offensichtlich schon.
Ich lief den Gang entlang, als ich plötzlich eine Stimme hörte: „Sergio!" Der Schrei kam aus einem Zimmer nur wenige Türen weiter. Warte mal – war das nicht Okhtevia? Oh mein Gott, ja, das war sie!
„Ich – oh Gott!" hörte man von drinnen.
„Ja, mí vida?" kam die Antwort.
Ich kotze gleich.
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Amo A La Mafia
Teen Fiction𝐌𝐚𝐟𝐢𝐚 𝐑𝐨𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞 𝐶𝑒𝑙𝑒́𝑠𝑡 𝑦 𝐴́𝑙𝑣𝑎𝑟𝑜 🝮︎︎︎︎︎︎︎🝮︎︎︎︎︎︎︎🝮︎︎︎︎︎︎︎ Kapitel: 15 Ich habe eindeutig zu viele Filme gesehen, und genau deshalb will ich nicht, dass er meine Haare zur Seite streicht, mir langsam die Kette umbindet, wi...