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[▪︎Elección▪︎]

,,Miri du bist dran!" rief Celést aufgeregt, ein breites Lächeln auf ihren Gesicht ,,Ich will nicht" jammerte die Blondine. Mit einem Hauch von Unsicherheit strich sie sich durch ihr langes, blondes Haar und sah uns mit ihren großen, braunen Augen an. Ihr Blick wanderte kurz über den Raum, als suche sie nach einem Ausweg. ,,Na los, fang englisch an" drängte Ela ungeduldig und stopfte sich weiter mit Sushi voll.

[Miedo]
TWW

Ich tanzte lachend mit meiner besten Freundin und ignorierte alles um und herum. Die laute Musik vibrierte durch meinen Körper und das Einzige, worauf ich mich konzentrierte, was der Spaß. Es war mir egal, wer uns beobachtete oder was irgendwer dachte. Nichts zählte außer dieser Moment.
,,Miriana, ich mach eine Pause!" brüllte meine beste Freundin, die Rothaarige, durch die ohrenbetäubende Musik. Ich nickte nur kurz und tanzte weiter, ohne wirklich drauf zu achten, wohin sie ging. Ich ließ mich vom Rhythmus der Musik treiben, verlor mich darin. Es fühlte sich gut an, so frei, so unbeschwert.

Nach ein paar Miniren merkte ich allerdings, dass mir ziemlich warm wurde. Sie warm, dass ich dachte, ich wäre in einen Hochofen geraten. Ich begann irgendwohin schwankend zu laufen. Wohin genau? Keine Ahnung. Ich lehnte mich an eine Wand- oder war es eine Säule? Vielleicht auch ein übergroßes Deko-Element. Es, es hielt mich aufrecht und das war die Hauptsache. Gerade als ich mir die Haare aus dem verschwitzen Gesicht strich und die Augen kurz schloss, hörte ich eine Stimme direkt neben mir. ,,Hey, kleines, lass tanzen." Ich öffnete die Augen und sah einen Typen vor mir stehen, der aussah

Gerade als ich mir die Haare aus dem verschwitzten Gesicht strich und die Augen kurz schloss, hörte ich eine Stimme direkt neben mir. „Hey, kleines, lass tanzen."

Ich öffnete die Augen und sah einen Typen vor mir stehen, der aussah, als hätte er schon mindestens zehn Drinks zu viel intus. Er grinste schief, lallte jedes zweite Wort, und ich konnte förmlich riechen, dass sein letzter Kontakt mit Zahnpasta ein paar Tage her war. Herrlich. Genau das, was ich jetzt brauchte.

„Äh, nein, danke", sagte ich schnell und machte einen Schritt zur Seite. Leider war er hartnäckig. Er schwankte leicht und blockierte mir trotzdem den Weg, als wäre das hier ein Spiel, das er unbedingt gewinnen wollte.

„Komm schon, nur ein Tanz", nuschelte er und versuchte, cool zu wirken. Spoiler: Er wirkte absolut nicht cool.

„Nein, echt nicht." Ich drehte mich schon halb um, aber er griff nach meinem Arm. Nicht fest, aber allein diese Berührung reichte, um in mir Alarmglocken schrillen zu lassen. Super. War ja klar, dass so ein Abend nicht ohne Drama ablief.

Flash Back Pause

,,Wenn ich das gesehen hätte..." Valeria ballte ihre Hand zur Faust, und ihre Augen funkelten gefährlich. „Du weißt nicht, was mit ihm passiert wäre."Ich grinste leicht, obwohl ich wusste, dass sie es ernst meinte. Valeria war nicht jemand, der nur redete , sie würde wirklich zuschlagen, wenn es drauf ankam. „Da ist nichts passiert, okay? Chill mal", sagte ich betont lässig, in der Hoffnung, die Stimmung etwas zu entschärfen.

Aber natürlich ließ sie das nicht locker. Keine von ihnen würde das. Valeria, Gabriela und Okthevia wussten genau, wie sich sowas anfühlt. Wir vier hatten denselben Albtraum erlebt, jeder auf seine eigene Art, aber der Schmerz war der gleiche. Missbrauch. Wir hatten das alle durchgemacht. Ich war nicht die Einzige. In den letzten Jahren hatte ich niemanden an mich herangelassen. Kein Mann durfte mich berühren, außer es war Teil eines Plans und selbst dann hatte ich die Kontrolle. Ich ließ es nicht zu, dass jemand über mich bestimmte, und ich wollte nie wieder erleben, was damals passiert war. Doch das Trauma blieb. Es war da, in jedem Moment, wenn jemand zu nah kam. Das letzte Mal, dass ich wirklich Panik bekommen hatte, war vor einem Jahr gewesen. Und jetzt... dieser Typ im Club.
Ich merkte, wie meine Gedanken abdrifteten, zurück zu dem Abend, zurück zu diesem ekelhaften Gefühl, als seine Hände mich festhielten. Meine Brust zog sich zusammen, die Luft wurde schwer.

Amo A La MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt