[•Celést•]
Überrascht sah er mich an, als ich mich zögernd näherte und schließlich nah bei ihm stehen blieb. Álvaro zog mich mit einem Grinsen an der Taille zu sich. Abwartend blickte er mich mit seinen blauen Augen an. Ich musste das für die Kette tun – die auch meine Freunde haben – und vielleicht würde ich danach endlich mein Handy und Laptop bekommen. Dann könnten wir hier verschwinden.
Schnell presste ich meine Lippen auf seine Wange und schaute wieder zu ihm. „Ich werde dich nicht auf die Lippen küssen" sagte ich, als ich seinen belustigten und überraschten Blick sah. „Ich krieg schon meinen Kuss" erwiderte er und überreichte mir meine Kette. Glücklich riss ich sie ihm aus der Hand und band sie mir um. „Wir müssen langsam runter" sagte er.
Er hielt mir seine Hand hin, doch ich nahm sie nicht. Stattdessen lief ich einfach an ihm vorbei zur Tür und öffnete sie. Hinter mir hörte ich, wie Álvaro tief einatmete. Er lief neben mir in Richtung Treppe und schon von weitem hörte ich die leise Musik und das Gespräch der Gäste. Bevor wir ankommen konnten, zog der heiße Spanier mich zu sich.
„Nicht jeder weiß, wie wir uns kennengelernt haben. Also benimm dich anständig" sagte er leise. Er legte einen Arm um meine Taille, und dieses Mal ließ ich es zu. Ich hätte so oder so nichts dagegen tun können.
Zusammen liefen wir die Treppe hinunter und durch die Tür in den Garten. Sofort wurde es still, als wir den Raum betraten und alle Blicke richteten sich auf uns. Wir gingen weiter in den Garten und langsam fingen die Leute an zu tuscheln. Ich sah mich um und versuchte, jemanden zu finden, der mir helfen würde. Valeria tanzte angespannt mit Andrés und blickte ängstlich umher. Als sie jemanden erblickte versteckte sie sich halb hinter Andrés. Verwirrt suchte ich weiterhin nach meinen Freunden. Als auch Miriana jemanden sah, kroch sie sich unter einen der Tische.Was ist hier los?
Amira rannte hastig ins Haus und warf mir einen leicht panischen Blick zu, während Juan ihren Namen rief. Ela dagegen zog Thiago zu sich und presste ihre Lippen auf seine. „Hola, cariño" (Hallo, Liebes). Eine nette alte Frau kam auf mich zu und riss meinen Blick von meinen Freunden.
„Abuela, te extrañé" (Oma, ich hab dich vermisst) sagte ich. Also war das die Oma von Álvaro. „Hola" begrüßte ich sie aus Höflichkeit und sie zog mich sofort in eine Umarmung, die ich zögernd erwiderte. Dann wandte ich mich zu Álvaro. „Sie ist so hübsch" sagte sie lächelnd. Ich erwiderte sein Lächeln und hoffte, dass ich nicht genauso rot wurde wie mein Kleid. „Ich bin Argentina, die Abuela von Álvaro" sagte sie freundlich. „Celést" stellte ich mich ebenfalls vor. Wir unterhielten uns eine Weile, aber während des Gesprächs spürte ich immer wieder einen stechenden Blick auf meinem Rücken. Als ich mich umdrehte, ließ mich der Blick erschaudern. Das kann doch nicht wahr sein.
Sofort drehte ich mich wieder um und griff in Álvaros Arm. Jetzt spürte ich auch seinen Blick auf mir.
„Abuela, ich und meine Frau müssen auch die anderen Gäste begrüßen, wir reden später" sagte Álvaro und die ältere Frau nickte, lächelte mich noch einmal an und verschwand dann. „Tut mir leid, dass sie dich so überrumpelt hat" entschuldigte er sich, als wir weitergingen. „Was ist los? Du siehst blass aus" fragte er besorgt, aber ich ignorierte ihn.Wir sind tot.
Unter all den Gästen hatten die Spanier auch die Franzosen eingeladen. Es war klar, dass sie das tun würden, aber wir hatten nicht daran gedacht. Sie sind gute Verbündete, sehr gute, aber ich befürchte, dass sich das ändern wird. Sie werden sich rächen, falls sie sich noch an uns erinnern. Falls sie sich daran erinnern wie wir sie angegriffen und ihre Schwester entführt haben.
***
Die ganze Zeit über begrüßten wir fast alle Gäste und meine Füße taten mittlerweile schon weh. Meine Freunde waren nirgends zu finden, wahrscheinlich versteckten sie sich – was ich leider nicht tun konnte, da es meine Verlobung war. „Álvaro, ich fühl mich nicht wohl" sagte ich leise. Er schaute mich eine Weile an, als würde er nach den richtigen Worten suchen, dann nickte er und sagte: „Komm, wir gehen zu unserem Tisch." Wir gingen zu dem Tisch, wo alle saßen, und setzten uns hin, genau wie jeden Morgen. Leider war Natascha heute auch dabei und sie wirkte genauso ängstlich wie ich. „Wo sind denn alle?" fragte sie und schaute sich nervös um. Sie verstecken sich, hätte ich gerne geantwortet, aber ich zuckte nur mit den Schultern.

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Amo A La Mafia
Novela Juvenil𝐌𝐚𝐟𝐢𝐚 𝐑𝐨𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞 𝐶𝑒𝑙𝑒́𝑠𝑡 𝑦 𝐴́𝑙𝑣𝑎𝑟𝑜 🝮︎︎︎︎︎︎︎🝮︎︎︎︎︎︎︎🝮︎︎︎︎︎︎︎ Kapitel: 15 Ich habe eindeutig zu viele Filme gesehen, und genau deshalb will ich nicht, dass er meine Haare zur Seite streicht, mir langsam die Kette umbindet, wi...