Wolfstar Oneshots

Der Patient

!!! TW: Erwähnung von Selbstverletzung. !!!

Mit geschlossenen Augen saß Remus auf einem Stuhl im Aufenthaltsraum für die Angestellten des Krankenhauses, hatte seine Hände um die wärmende Teetasse gelegt und war komplett in seinen Gedanken versunken.

,,Hallo? Doktor Lupin? Ich suche dich schon die ganze Zeit!"

,,Das sollte dir vielleicht etwas zu denken geben", meinte Remus und schaute grinsend Regulus an, der sich gut gelaunt neben ihn setzte.

,,Du würdest deinem besten Freund also einfach so aus dem Weg gehen, obwohl er dringend deine Hilfe braucht?!"

Mit gespieltem Entsetzen hielt sich der Schwarzhaarige eine Hand vor die Brust und atmete dramatisch aus.

,,Wie kann ich nur?"

,,Genau, wie kannst du nur?"

Schnell holte er sein Handy aus seiner Hosentasche heraus, schien darauf kurz nach etwas zu suchen und hielt es anschließend Remus entgegen.

,,Findest du das grüne oder blaue Katzenbett für David passender?"

,,Das war, warum du mich sprechen wolltest? Jetzt bin ich noch glücklicher darüber, dir aus dem Weg gegangen zu sein", meinte der Braunhaarige schmunzelnd und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.

,,Das blaue", fügte er anschließend schnell hinzu, als er spüren konnte wie sich der durchbohrenden Blick von Regulus durch seine Haut fraß.

,,Finde ich auch passender."

Zufrieden steckte der Jüngere der beiden sein Handy wieder ein und meinte: ,,Jetzt musst du mir nur noch sagen, ob du ein rotes oder gelbes Katzenbett für Michael besser fändest."

,,Gelb, definitiv."

,,Wir teilen uns anscheinend echt ein Gehirn."

Grinsend öffnete Remus den Mund, wurde jedoch vom Sprechen abgehalten, als plötzlich zwei Ärztinnen an der offenen Tür vorbeieilten, eine von ihnen dort stehen blieb und an die beiden gerichtet meinte: ,,Schnell, gerade wurde ein Patient mit einer Überdosis eingeliefert!"

Hastig standen die beiden Ärzte auf und folgten ihren Kolleginnen eilig.

,,Der Mann hat nur noch einen schwachen Puls!"

Schnell begann Remus zu helfen. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen wie Regulus' Augen sich erschrocken weiteten, er etwas blasser zu werden schien und anschließend schnell davon lief.

Am liebsten wäre er ihm nachgegangen, doch aktuell stand ihr sterbender Patient, welcher eine seltsame Ähnlichkeit mit seinem besten Freund aufwies, an erster Stelle.

——

,,Regulus, bist du verrückt?! Du kannst doch nicht einfach so weglaufen, während ein Mensch kurz davor ist zu sterben!"

Die Wut auf Remus' Gesicht schwand jedoch langsam, als er Regulus in einem der Toilettenställe finden konnte. Seine Augen waren rot, die Spuren der Tränen immer noch deutlich auf seinen Wangen zu sehen und mit einem abwesenden Blick starrte er einfach nur geradeaus, während sein Körper manchmal kurz zitternd bebte.

Langsam setzte sich Remus neben ihn, legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter und sagte leise: ,,Es tut mir leid."

,,Erinnerst du dich noch daran, als ich dir von meinem Bruder erzählt habe?"

Verstehend nickte der Braunhaarige und nahm seinen besten Freund langsam in den Arm.

,,Es tut mir leid, dass du ihn so wiedersehen musstest."