Behutsam schlich Fili näher an die schwere Eichentür hinter der das Arbeitszimmer seines Onkels lag. Zaghaft klopfte er dreimal. Keine Reaktion. Er klopfte erneut, härter diesmal. Immer noch war keine Bewegung auf der anderen Seite der Tür zu hören. Vorsichtig drückte er die gusseiserne Klinke nach unten und die Tür schwang mit einem leisen Quietschen auf. Der Anblick der sich dem jungen Zwerg bot, brachte ihn komplett aus dem Konzept und ließ Panik in ihm aufsteigen. Der Boden des Zimmers war bedeckt mit hunderten Zetteln. Einige waren zerknittert, andere in kleine Fetzen gerissen. Eine Vase lag zerbrochen vor dem Tisch auf dem sie gestanden hatte. Die Scherben waren über den kompletten Boden verteilt. In diesem Chaos kniete der König unter dem Berge, in sich zusammen gesunken. Das Gesicht hatte er in den Händen vergraben. Langsam trat Fili an seine
Seite und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Ruckartig hob Thorin den Kopf , sein Blick war abweisend. Doch als er seinen Neffen erkannte wurden seine Züge sofort weicher. Tränen liefen ihm übers Gesicht. Auf einer Wange prangte ein blutiger Handabdruck. Offensichtlich hatte er sich an einer der Scherben verletzt. „Fili...", seine Stimme zitterte „... Dís...." Fili unterbrach ihn „Ich weiß Onkel." Mit großen Augen blickte Thorin ihn an. „Wie?",fragte er sichtlich verwirrt. „Kili hat es gehört." Erneut verbarg der Ältere sein Gesicht in seinen Händen. Seine Stimme war gedämpft als er weitersprach, kaum mehr als ein Flüstern. „Ich weiß nicht was ich machen soll, Fili, Ich weiß es nicht." Noch nie in seinem Leben hatte Fili sich so hilflos gefühlt , doch er musste stark sein. Immer war Thorin für ihn da gewesen, hatte nie auch nur den Anflug von Schwäche gezeigt. Jetzt war es an ihm für seinen Onkel da zu sein. Er kniete sich ebenfalls auf den Boden und spürte dabei wie sich kleine Scherben durch den Stoff seiner Hose und in sein Knie bohrten. Doch er ignorierte es und schlang die Arme um den Zwerg der seit er ihn kannte wie ein Vater für ihn gewesen war. Später konnte Fili sich nicht mehr erinnern wie lange sie so dasaßen. Irgendwann waren auf dem Flur hastige Schritte zu hören und kurz darauf wurde die Tür aufgerissen. Balin erschien im Raum und redete irgendwas von einer neuen Spur. Thorin stand auf, half seinem Neffen auf die Beine und warf ihm einen dankbaren Blick zu. Dann eilte er zusammen mit Balin davon. Fili rannte so schnell seine Beine ihn trugen ins sein und Kilis' Zimmer. Dieser blickte erschrocken auf als sein Bruder außer Atem die Tür aufriss. „Sie haben eine neue Spur! Wir sollen so schnell wie möglich in die Ahnenhalle der Könige kommen." Kili sprang auf und folgte seinem Bruder zu besagter Halle, wo sich bereits Daín, mit seinen Beratern, Thorin, Balin, Dwalin und einige andere Zwerge versammelt hatten. Daín beugte sich gerade zu Thorin und sagte irgendetwas zu ihm woraufhin dieser die Stirn in Falten legte. Er blickte auf und winkte die Beiden zu sich. „Dwalin hat mehrere Raben aussenden lassen um nach Dís suchen zu lassen. Der Einzige der zurück gekehrt ist hat von einer großen Gruppe Orks berichtet, die sich in Richtung der Ered Lithui bewegte." Fili griff instinktiv die Hand seines Bruders und drückte sie. Er blickte seinen Onkel und Daín an. „Und was genau heißt das jetzt für uns?" Thorin wollte ihm antworten, doch Daín kam ihm zuvor. „Das , mein Junge bedeutet dass wir vielleicht wissen wo Dís ist." Sofort hellten sich die Gesichter der Brüder auf. Man sah es Daín an wie schwer es ihm fiel weiterzusprechen. „Es ist so, bitte versteht mich nicht falsch, aber wir vermuten dass sich in dem Aschegebirge noch immer hunderte, wenn nicht tausende von Orks aufhalten. Das wäre ein Krieg den wir niemals gewinnen könnten. Mal davon abgesehen dass..." „Was?" zischte Kili. Seine Augen funkelten. Jedoch nicht dieses typische Kili-Augen-Funkeln sondern eines das seinem Gegenüber vermittelte dass er jetzt besser nichts falsches sagen sollte. Daín hatte es gesehen und schloss resigniert den Mund. „Mal davon abgesehen dass sie keinen Krieg wegen dem Leben einer Zwergin riskieren." Die Köpfe der jungen Zwerge schnellten herum und sie starrten Thorin an, enttäuscht, fassungslos und wütend. Sie konnten nicht glauben dass er dass gerade wirklich gesagt hatte. Kili schrie seinen Onkel an und wieder einmal wurde seinem älteren Bruder klar wie erwachsen dieser auf ihrer Queste geworden war „Du redest hier von unserer Mutter! Sie ist deine Schwester! Wie kannst du so herzlos sein?!" Fili sah wie jedes von Kilis Worten Thorin zusammenzucken ließ. Diese Worte aus dem Mund seines jüngsten Neffen waren schlimmer als jede Verletzung die eine Waffe ihm je zufügen könnte. Doch er wusste dies hinter einer Mauer zu verstecken. Einer Mauer aus Wut und Gleichgültigkeit. Kili schnaubte, drehte sich um und stürmte wutentbrannt aus dem Saal. „Du weißt dass er es nicht so mein." Fili blickte seinen Onkel an dessen Augen unendlich traurig aussahen. „Nein", seufzte dieser „Ich glaube er meint es so."
Kili rannte durch die steinernen Hallen des Erebor. Wieder und wieder schossen die Worte seines Onkels ihm durch den Kopf. ... einer Zwergin... Tränen rannen ihm über die Wangen. Wütend wischte er sie mit dem Ärmel seiner Tunika ab. Er riss die Tür zu dem Zimmer, welches er sich mit Fili teilte, auf und schmiss sich auf sein Bett. Wie konnte Thorin ihnen das nur antun? Er war ihr Onkel, er musste sie unterstützen! Und in diesem Moment fasste er einen Entschluss den er noch lange bedauern sollte. Es hätte ihm, seinem Bruder und manch Anderem viel erspart. Er stand auf, trat zu seinem Kleiderschrank und holte einen blauen Kapuzenmantel heraus. Als Fili wenig später das Zimmer betrat, schnürte sein Bruder gerade sein Bündel zusammen. Wie selbstverständlich holte auch Fili ein Bündel unter seinem Bett hervor, packte ein paar Dinge hinein, schloss es und band als letztes ebenfalls seinen blauen Kapuzenmantel daran. „Wenn wir sofort aufbrechen, bemerken sie es frühestens in einer Stunde. Dann sind wir bereits an Dal vorbei und vielleicht erreichen wir den langen See vor Dämmerung. Aber vorher müssen wir uns ausrüsten, und ungesehen an die Waffenkammer zu kommen wird schwer." er schaute auf. „Hörst du mir überhaupt zu Kili?" Doch Kili starrte ihn nur verwundert an. Jetzt erst schaute er ebenfalls auf. Er erhob sich von dem Bett auf dem er gesessen hatte und ging zu einem kleinen Schrank ,der aussah als würden seine Beine jeden Moment unter dem Gewicht des Korpus nachgeben, und zog eines der Fächer vorsichtig heraus. Zum Vorschein kamen drei glänzende Schwerter und ein Bogen, welcher von ähnlicher Art war wie der den ihre Mutter Kili vor dem Aufbruch auf die Reise zum Erebor geschenkt hatte. „Ich frag jetzt mal lieber nicht nach woher du die Waffen hast" meinte Fili. Sein Bruder war doch immer für eine Überraschung gut. Doch als Kili nun Okrist aus einem der anderen Schübe zog, verschlug es auch Fili die Sprache. „Ich bin noch mal in unser "Grab" gegangen, weil ich dachte dass wir die hier vielleicht noch mal brauchen könnten" damit schob er Fili zwei der Schwerter ,samt Hülle, zu. Dieser schüttelte nur belustigt den Kopf und schnürte sie an sein Bündel und gemeinsam verließen die Brüder ihr Zimmer und schlichen unbemerkt aus dem Erebor. Die Sonne stand schon tief. Sie würden sich beeilen müssen wenn sie den langen See erreichen wollten bevor die Nacht kam.
Die Versammlung hatte länger gedauert als gedacht. Thorin war müde, doch er musste sich bei seinen Neffen entschuldigen. Seit die Brüder den Saal verlassen hatten hatte er ein komisches Gefühl gehabt. Doch er schob das auf sein schlechtes Gewissen. Er war nicht seine Absicht gewesen Kili zu verletzen, aber er selbst war in diesem Moment wütend gewesen. Auch er wollte seine kleine Schwester wiedersehen. Doch das war noch lange kein Grund den eigenen Neffen so zu behandeln. Das wusste er. Nun trat er auf die Tür der Brüder zu und klopfte zaghaft. Als keine Antwort kam, auch nach mehrmaligen Klopfen, begann das Herz des Königs zu rasen. Er riss die Tür auf und fand seine Befürchtungen bestätigt. Der Raum war leer. Auf dem Bett lag das Elbenschwert, welches er in den Trollhöhlen gefunden hatte, und daneben ein Zettel. Selbst von der Tür aus konnte Thorin Filis' geschwungene Handschrift erkennen. Tränen stiegen in ihm auf und er brach im Türrahmen zusammen.
Die Sonne ging gerade unter und tauchte den langen See in ein feuriges Rot. „Erinnerst du dich noch an die Nacht als wir in Esgaroth bleiben mussten, wegen meiner Verletzung?" fragte Kili seinen Bruder und blickte nachdenklich aufs Wasser. „Natürlich, wieso fragst du?" „Ich hatte Tauriel gefragt ob sie mich liebt." „Ja stimmt, ich fand das zwar ein bisschen schnulzig aber gut fahre fort." Kili boxte den Älteren in die Seite „Hey!" rief dieser empört und hob abwehrend die Hände „Ist ja nur meine Meinung" . „Wie dem auch sei, ich habe nie eine Antwort bekommen."fuhr er fort „Sie hat mir nie gesagt das sie mich liebt." Fili sah ihn nachdenklich an. „Naja weist du ihr habt euch um genau zu sein ganze zwei Tage gekannt.AU!!" Kili hatte ihn noch einmal geboxt. „Aber wir können meinetwegen ja mal einen kleinen Ausflug zum Waldlandreich machen, wer weiß vielleicht helfen uns die Elben sogar." Kili fiel ihm um den Hals, denn er wusste dass Fili nicht wirklich auf die Hilfe der Elben hoffte. „Du bist der beste Bruder den man haben kann." Er spürte wie Fili grinste „Ich weiß."
Hey ho Mellons Wooooooooow über 600 Reads *-* Hannon le!! Ihr seid soo toll!! Hoff ihr seid mir nicht böse wei es so lange keine Updates gab *unschuldiggrins*
Was ich aber unbedingt noch sagen will: Ich glaube dass die meisten von euch es schon wissen. Sir Christopher Lee alias Saruman der Weisse ist heute (zumindest offiziell) gestorben. Aber jedes Mal wenn wir Herr der Ringe und Hobbit anschauen werden wir uns an ihn errinern. Ruhe in Frieden <3
DU LIEST GERADE
It will not end here! (Hobbit ff) *wird derzeit überarbeitet*
FantasiFili blickte seinen Bruder an. "Hast du Angst kleiner Bruder?". "Ein bisschen.",antwortete dieser nach einer Weile. Fili lächelte und nahm Ihn in den Arm. "Egal was passiert Kili, versprich mir dass du nichts machst was dich unnötig in Gefahr bringt...