The End...

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Thorin trat einen Schritt zurück. Die von leichtem Schnee bedeckte Eisscholle hob sich an der Stelle wo er eben noch gestanden hatte aus dem Wasser. Seinem Gegenüber, mit dem er eben noch gekämpft hatte, wurde sein Gewicht nun zum Verhängnis.
Der weiße Ork versuchte sich noch an der glatten Scholle festzuhalten, doch er hatte keine Chance. Schon versank er im eiskalten Wasser.
Thorin atmete erleichtert  aus. Endlich war sein Feind besiegt. Der Ork der seinen Großvater, seinen kleinen Bruder und warscheinlich auch seinen Vater auf dem Gewissen hatte. Und seinen Neffen... Fili. Bei dem Gedanken wurde der Zwerg wieder von einer kalten Panik übermannt.
Noch einmal sah er vor seinem inneren Auge wie Azog den älteren der beiden Brüder über den Rand der Klippe hielt. Wie Fili mit aller Macht versuchte die Fassung zu behalten und sie anflehte zu fliehen. Wie sich das Schwert das aus dem verkommenem Arm des Orks ragte in den Rücken des Jungen bohrte. Kili der bei dem Anblick seines toten Bruders zerbrach.
Thorin hatte seinem jüngeren Neffen folgen wollen, um ihn zu beschützen, doch er war von Azog überrascht worden. Und nun wusste er nicht ob Kili noch am Leben war. Mehr als einen seiner geliebten Neffen zu verlieren wäre zu viel für ihn.
Mit diesem Gedanken im Kopf wollte Thorin schon wieder Richtung Rabenberg eilen, als er am Rande seines Blickfelds eine Bewegung unterm Eis wahrnahm. Direkt neben seinem Fuß sah er das bleiche Gesicht Azogs' im glasklaren Wasser.
Noch immer schien der Ork nicht tot zu sein. Er trieb mit geöffneten Augen an Thorin vorbei.
Dieser konnte nicht anders. Er folgte seinem sterbenden Feind. Er wollte sehen wie dieser starb. Wollte sehen wie er seinen letzten schmerzerfüllten Atemzug nahm und der Funke des Lebens für immer in seinen Augen erlosch.
Rache war ein verhängnisvolles Gefühl, doch der Zwergenkönig konnte nicht dagegen ankämpfen. Und tatsächlich, langsam  schloss Azog seine Augen. Gerade wollte Thorin sich abwenden und sich auf die Suche nach seinem Neffen zu machen, als ein alles betäubender Schmerz seinen Körper durchfuhr wie ein Blitzschlag.
Azogs Klinge hatte sich durch seinen Fuß gebohrt. Einer Ohnmacht nahe sackte der Zwerg beinahe zusammen.
Diesen Moment der Schwäche nutzend, sprang Azog nun mit einer gewaltigen Kraft aus dem Wasser.
Thorin wurde nach  hinten geschleudert und schlug hart auf der festen Eisoberfläche des gefrorenen Sees auf, der mittlerweile gefleckt war von dem Blut der Kämpfenden. Noch ehe Thorin nach Luft ringen konnte, war Azog schon über ihm und Thorin konnte nur noch sein von Elben geschmiedete Schwert heben, um den Angriff abzublocken.
Nach Stunden in der Schlacht zitterten seine Arme, aber noch war sein Körper nicht bereit aufzugeben und er hielt dem Druck des enormen Gegners weiter stand. Sein Leben lang hatte er gewusst, dass er sich eines Tages an einem solchen Scheidepunkt wiederfinden würde.
Er hatte nicht erwartet den Kampf um den Einsamen Berg zu überleben, und wie es schien sollte dem auch nicht so sein. Die Rückeroberung ihrer Heimat war immer mehr für sein Volk gewesen als für ihn, als Anführer hatte er keine Wahl gehabt. Nie hatte er wirklich geglaubt, dass er je die Krone seines Großvaters tragen und regieren würde. Diese Aufgabe hatte er in seinem Kopf immer Fili zugetragen. Es war ihm niemals in den Sinn gekommen, dass seine Schwestersöhne auf der Unternehmung ihr Leben lassen könnten. Alles was er gewollt hatte war eine Zukunft die den beiden Jungen als Durins Erben gerecht wurde. Thorin wusste, dass es für ihn zu spät war, und dass es nur einen Weg gab Azog ein für alle Mal vom Antlitz Mittelerdes zu tilgen.
Langsam, es kam ihm vor wie Minuten, zog Thorin sein Schwert zurück. Der Schmerz als sich Azogs Waffe in seine Brust bohrte war überwältigend und ließ ihn keuchend nach Luft schnappen. Für einen Moment schien es unmöglich auch nur einen Finger zu bewegen, doch all seine verbliebene Kraft sammelnd hob er den Arm in dem Orkrist nun so schwer lag wie noch nie.
Als Azog realisierte was geschah, war es schon zu spät.
Thorin hatte das Schwert schon in der Brust seines Gegenübers versenkt. Er nutzte den Schwung und nun kniete er über dem Ork und stieß seine Klinge so tief er konnte durch Azogs Leib und das Eis auf dem sie sich befanden.
Der erschöpfte Krieger blickte seinem Feind in die kalten Augen, die nun mit jeder Sekunde an Klarheit verloren. Das von Narben verstelltes Gesicht hatte sich von einem ungläubigem Ausdruck zu einem gehässigen Lächeln verzogen.
„Deine bemitleidenswerte Linie hat versagt, Eichenschild. Beide deiner Neffen sind tot." Thorin wünschte er könnte die schwarze Sprache des Orks nicht verstehen. Er wollte die Worte nicht hören, die alles in ihm zusammen krampfen ließen. Es fiel ihm immer schwerer einen klaren Gedanken zu fassen. Eine Kälte schien sich in ihm auszubreiten, die es von Sekunde zu Sekunde schwerer machte die Augen offen zu halten. Weder er noch Azog würden den zugefrorenen See lebend verlassen, doch den Triumph auf dem Gesicht des Orks konnte er nicht ertragen. "Durins Erbe lebt... ", knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen. Die Worte wollten nur zögernd seine Lippen verlassen „...solange meine Schwester noch atmet besteht unsere Linie weiter."
Das Gesicht des bleichen Orks verzog sich zu einer hässlichen Grimasse der Wut. Dieser Gesichtsausdruck sollte für immer der letzte auf dem Gesicht von Azog dem Schänder sein.
Thorin erhob sich vom Leichnam seines besiegten Feindes und stolperte auf zitternden Beinen zum Rand der Klippe an der er seinen letzten Kampf gefochten hatte. Neben ihm färbte sich das Eis schwarz vom Azogs Blut.
Unter ihm, vor den Toren des Erebors endete die Schlacht der fünf Heere. Die Ankunft der Adler und Beorn in Bärgestalt hatten das Blatt des Kampfes gewendet und die Orks die noch lebten suchten das Weite.
Der Abend färbte sich golden im Schein der untergehenden Sonne und es schien Thorin als hätte er nie etwas schöneres gesehen. Eine Ruhe breitete sich in ihm aus und er spürte den Aufprall kaum als er auf den kalten Stein aufschlug. Alles schien so unsagbar weit entfernt. Jede Faser seines Körpers war nun von Kälte erfüllt, und die Siegesschreie der Menschen, Elben und Zwerge schienen fast wie aus einer anderen Welt zu kommen...



Hiii surprise!! Nach fünf Jahren mache ich mich endlich an die wirkliche Überarbeitung der Geschichte. Ich weiß zwar nicht ob irgendeiner meiner fellow hobbit fans noch hier auf Wattpad rumgeistert so wie ich, aber dass ich die FF nie zu Ende geschrieben hat mich immer genervt und ich hab mir immer geschworen dass der Tag irgendwann kommt an dem ich mich an die Vollendung wage.  Hab zwar nie gedacht, dass ich dabei in literally Mittelerde aka Neuseeland bin, but here we are. Und um ehrlich zu sein, es fühlt sich ein bisschen an wie nach Hause k0mmen. Also falls einer von euch das hier ließt, willkommen auf meinem kleinen Trip in das Jahr 2015 , haltet euch fest, it's gonna be a bumpy ride.

Your dwarfgirl2941

It will not end here! (Hobbit ff) *wird derzeit überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt