der Anruf

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"Nurnoch ehrliches Lügen unter gelogenem Lachen"
-Casper

Peter schob seinen Tisch an meinen. Er war mir vorher nie wirklich aufgefallen, ich denke das war er keinem. Er war irgendwie anders, ruhiger und etwas kindischer als die anderen Jungs. In unserer alten klasse wurde er genau deswegen gemobbt. Zwar nicht von vielen und das alles legte sich auch wieder, aber sie werfen auch heute noch komische Blicke auf ihn. Ich hatte nichts gegen ihn und fands garnicht so schlecht mal neben jemand anderen zu sitzen.  Wir hatten in den letzten Tagen ofter miteinander geredet und jetzt haben wir beschlossen dass er doch einfach seinen Tisch von Tobsi weg und zu mit rüber ziehen könnte.
Über Sophie wurde in den letzten Tagen kein Wort mehr gesagt. Das einzige was man hörte waren Theorien von den anderen Klassen wieso sie weg war. Sie könnte ja schwanger sein oder sie hatte eine gefährliche Krankheit wie Krebs. Ich sagte keinem was wirklich los war. Das Geflüstere hörte auf als unser Schulpsychologe eine klare Ansage machte, dass wir doch bitte aufhören sollten uns Sachen zusammen zu reihmen. Sophie würde uns schon alles sagen, wenn sie wollte.

Ich stampfte gelangweilt durch den Schnee. Ich hatte meine Kopfhörer zu Hause liegen lassen und der weg von der Schule heim kam mir nun ewig vor. Als es anfing zu schneien ging ich schneller um nicht ganz verfrohren zu Hause anzukommen. Ich kramte mit meinen tauben Händen den Schlüssel aus meiner Tasche und musste mich bemühen ihn ins Schloss zu bekommen. Einmal umgedreht und ich war drinnen. Endlich.
Auf dem Küchentisch lag ein Zettel

kommen bald

Meine Eltern waren wahrscheinlich einkaufen oder irgendwelche Sachen erledigen. Genervt stampfte ich zum Kühlschrank, konnte aber nichts spannendes darin finden und schlug ihn wieder zu. Spätestens in 20 Minuten würde ich erneut reinsehn, unter der Hoffnung dass jetzt irgendwas besseres zu finden war.
Ich schmiss mich auf mein Bett und schaltete die Musik ein. Mir war so langweilig, dass ich beschloss meine Mathe Hausaufgaben zu machen doch plötzlich hörte die Musik auf und mein Handy klingelton war zu hören. Ich griff nach meinem Handy und sah auf den Bildschirm. Michi.

"Ja?"
"Laura?"
"Ja was ist?"
"Ich bin grad so fertig ich hab mit ne Zigarette geschnappt und bin einfach raus gerannt und jetzt steh ich hier irgendwo in der scheiß Kälte"
"Was is denn passiert? Und seit wann rauchst du bitte?"
" tu ich eigendlich ja nicht also ich hab aufgehört...wollte aufhörn"
"Ja is ja nich schlimm aber sag was los ist"
"Es geht um Sophie .. "
"Ja was ist mit ihr? Michi sie kommt doch bald wieder"
"Das ist es nicht.."
"Was denn dann?"
"Weißt du wieso sie dort ist?"
"Ja wegen Depressionen"
"Eben nicht."
"Hä? Wieso sollte sie sonst dort sein?"
"Naja die Depressionen spieln schon eine Rolle aber allein deswegen wird man nicht geleich in die Geschlossene verfrachtet"
"Aber wieso sollte sie mich anlügen?"
"Sie hatt dich ja auch nicht angelogen sie hatt dir einfach nur den wichtigsten Teil verschwiegen. Ich wusste es auch nicht sie hat es mir vor 2 stunden geschrieben"
"Und das wäre?"
.
.
.
"Sie hat versucht sich umzubringen."

cool kids can't dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt