Zurück

50 7 0
                                    

Die nächsten 3 Tage vergingen schnell, auch wenn es schrecklich langweilig war. Ich hatte recht, es war dieses Jahr wirklich alles beschissener als letztes. Etwas spannendes ist auch nicht wirklich passiert und somit war das einzige was mir Freude machte das Essen dort. Es kam mir so vor als hätte man die Zeit angehalten, nichts hatte sich verändert in den drei Tagen. Das Wetter war gleich geblieben, Sophies Stimmung hatte sich nicht verbessert, Kathrin war der gleiche Teufen wie auch schon vor 3 Tagen (oder war sie ihr leben lang so gewesen?), die Lehrer laberten die gleiche Scheiße wie letztes Jahr und die Jugendlichen waren auch am Tag unserer Abfahrt noch die gleichen Problemkinder wie am Mittwoch, als wir angekommen waren. Vielleicht währe es ja ganz gut wenn man die Zeit anhalten könnte, und alles gleich bleiben würde. Dann müsste ich mir nie gedanken um Geld machen und um meinen Beruf oder Familie und Kinder. Und ich würde nie alt werden und schließlich, wenn ich schon nichtmehr gut laufen kann qualvoll an einer Krankheit wie Krebs sterben. Oder würde es dann für immer so beschissen sein wie in diesem Jahr? Da lebte ich doch lieber normal weiter. Im Zug mussten wir stehen, wovon ich nicht gerade begeistert war, weil mir dadurch immer etwas flau im Magen wird. Gottseidank dauerte die Fahrt in diesem Zug nur eine halbe stunde. Draußen schoben sich langsam dunkle Wolken vor die Sonne und es dauerte nicht lang, als auf den ersten Donner schon der Regen folgte. Hätte ich mir eigentlich denken können, das schlechte Wetter kommt passend zur schlechten Stimmung wieder zurrück. Wir kamen in Mühldorf an und ich und Charly stiegen ins Auto ihrer Mutter, die uns von der Schule abholte. Der Regen hatte zwar mitlerweile wieder aufgehört aber trotzdem blieb die Sonne hinter den Wolken versteckt. Wir hielten vor meinem Haus, ich bedankte mich und schlug die Autotür hinter mir zu. Ich eilte schnell hinein, da ich befürchtete, dass die dicke Wolkendecke über mir bald einbrechen würde.

"Wann kommst du heut?"
Erschien das Nachrichten Fenster auf meinem Bildschirm
"So um 6 ca muss noch Hausi machen"
"Ok gut:D"
Es wahr selbstverständlich, dass ich am Wochenende bei Pia übernachtete, das war seit ca 2 Jahren so. Pia war nicht meine beste Freundin aber es schien so. Wir unternahmen viel mit einander und kennen tun wir uns praktisch schon seit dem Kindergarten. Richtig angefreundet haben wir uns aber erst in den Sommerferien vor 5 Jahren, als ich und Sarah eine Familie für ein Katzenbaby suchten, dass wir großgezogen hatte, als die Mutter verschwand. Und dann fuhr der Wagen in die Einfahrt und es stieg Pia aus, daran konnte ich mich noch genau erinnern. Als ich mit meinen Hausaufgaben fertig war, oder mir immerhin die lösungen von den strebern aus unserer Klasse hab schicken lassen, schnappte ich mir mein Rad und steuerte den Weg zu pia an. Dabei konnte ich nur hoffen, dass es nicht wieder anfangen würde zu regnen. Bei ihr angekommen lehnte ich mein Rad an die Garage und gings ins Haus als Pia mir die Tür öffnete.
---------------------------------------------------------
"Also meine Mum hat auch keine Ahnung wo sie is und pennt fast. Als ich sie gefragt hab ob sie weiß wo Nina ist hat sie nur geantwortet, *die ist mit Pia drausen* und als ich ihr dann gesagt habe, dass ich doch Pia bin meinte sie *dann ist sie eben mit Nina draußen* die könn wir gleich vergessen"
Ich konnte nichtmehr vor lachen, es war immer das gleiche mit Pias Mutter, sobald sie eingeschlafen war, laberte sie die komischten Sachen.
"Ja dann suchen wir sie halt"
Dann zogen wir unsere Schuhe an und gingen hinaus in die Kalte Oktoberluft. Es war schon nach 11 Uhr und Pias Schwester war immer noch nicht zu hause, was uns etwas sorgen machete, auch wenn sie mit 12 alt genug war um selbstständig zu sein. wir gingen hinter den Häusern vorbei und dann entlang der großen Siedlungsstraße die zu Phillip führte, bei dem sie zu 90% war.
"Hast du das gehört?"
Ich hatte es gehört. Irgendwelche Schritte.
"Ok Pia lauf!"
Typisch für uns, sobald wir ein geräusch hörten schoben wir gleich totale Panik.
"Da hinter den Busch"
Schrie ich noch und steuerte auf diesen zu. Mir war irgendwie nicht aufgefallen, dass ein Zaun zwischen mir und dem Busch war (ihr wisst schon diese komischen Grünen, die anscheinent viele Menschen als "schön" empfinden, wieso auch immer). Ich erschreckte mich als mich irgendwas zurückhielt und fand mich schließlich mit dem Oberkörper nach vorne hängen an dem 1,20 hohen zaun wieder. Ich hörte Pia hinter mir zusammen brechen und sah wie sie sich lachend auf dem Boden wälzte. Auch ich konnte mir vor lachen kaum vom Zaun weghiefen. Als wir uns beruhigt hatten steuerten wir den Weg zu Pia an, da wir es aufgegeben hatten nach Nina zu suchen, diese kam letztendlich eh 10 Minuten später als wir zu Hause an.

cool kids can't dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt