Eigentlich ist doch jeder Tag der gleiche. Du stehst auf, gehst zur Schule, lernst Sachen, die du später zu 90 Prozent nicht mehr brauchen wirst, gehst heim, verbringst den restlichen Tag mit schlechten Filmen und Serien und legst dich schließlich viel zu spät Schlafen, unter der Hoffnung, dass morgen alles anders wird. Aber das wird es nicht.
"Laura steh auf, dein Wecker klingelt jetzt schon zum 3. Mal und ich kann ihn einfach nich abstelln". Es war nicht wirklich schwer den Wecker abzustelln. Einmal kurz den Knopf für den Bildschirm drücken und dann auf "Ausmachen". Aber meine Mutter hats einfach nicht mit Handys. Ich könnte es ihr tausend mal erklären und sie würde es immer noch nicht verstehn. "Mama wie oft soll ichs dir noch sagen ich steh schon von selber auf". Dann stellte ich meinen Wecker ab, der um halb 7 morgens fröhlich eins meiner Lieblingslieder trällerte und rappelte mich anschließend aus dem Bett. Danach schlürfte ich mehr oder weniger schlafend in die Küche und ließ mich müde auf einen Stuhl falln . "So jetzt geht es auch für bayern wieder los! Der erste Schultag nach den Sommerferien und ich bin schon hell wach, wie siehts bei dir aus Susanne? Naja ich bin schonnoch ein wenig müde abe -". " Man Laura lass doch das Radio an!" Ich wollte es nicht anlassen und ich wollte auch nicht diesen Leuten im Radio zuhören wie toll es ja ist ein neues Schuljahr anzufangen. Mein Schuljahr wird knapp gesagt einfach beschissen. Eine neue Klasse mit lauter zurückgebliebenen Strebern und neue Lehrer die ja nur schlechter sein konnten als die die wir letztes Jahr hatten. Meine Mutter hatte das Radio wieder angeschalten und 1. Klässler erzählten jetzt wie sehr sie sich auf die Schule freuten. Alle geben sie ihnen falsche Vorstellungen von der Realität und alle wolln sie Tierarzt oder Astronaut werden. Aber keiner sagt ihnen wie hart und weit der weg bis dahin wirklich ist. Die meisten von diesen Kindern erreichen doch eh nichts und verwickeln sich spätestens mit 14 in irgendwelche Drogengeschäfte. Ich hatte keinen großen Hunger und verschwand nach 5 minuten ins Badezimmer. Ich betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen waren noch halb geschlossen und um sie herrum hatten sich dunkle augenringe gebildet. Mein Haar sah ungewaschen aus also band ich es zu einem nicht gerade schönem Zopf zusammen und zog mir irgendwas an, nach das ich im Schrank zuerst griff. Um mit dem Rad in die Schule zu fahren wahr es mitlerweile zu kalt. Ich hasste diesen Morgennebel und diesen bewölkten Himmel der darauf hin wies, dass man wieder über ein halbes Jahr Kälte und Schnee vor sich hatte. Um zu Fuß in die Schule zu gehen war ich zu müde, mich hätte spätestens an der Hauptstraße irgend ein Auto erwischt, weil ich vergessen hätte auf die Straße zu achten. Also musste ich wohl oder übel mit dem Bus fahren, was mich nervte, weil ich wie jedes Jahr dann wieder den Kleinen Kindern zusehen konnte, wie sie von ihren Eltern abgeknutscht wurden, die sie dann schweren herzens in den Bus einstiegen ließen. Hatten das meine Eltern auch so gemacht? Ich konnte mich nichtmehr dran erinnern. Der Bus kam und ich stieg ein. Immer noch der selbe Busfahrer und immer noch der selbe finstere Blick. Wird wahrscheinlich auch nicht sein traumjob sein, täglich Kinder in die Schule zu fahren die größten Teils mehr erreichen werden als er. Wenn ich genauer drüber nach dachte wurde mir etwas übel. Vielleicht hat er irgendwann mal keinen Bock mehr auf diesen monotonen Scheiß und stürzt den gesamten Bus irgendeinen Abhang runter. Schlimm für die Eltern der Kinder und schlimm für die Verwandten des Busfahrers. Wir würden davon eh nichtsmehr mitbekommen. Der Bus führ in eine Kurfe und ich konnte mich gerade noch an einem Sitz festhalten. Scheiß Steherei. Ich kramte jetzt in meiner Tasche um meine Kopfhörer zu finden damit ich diese ganzen Kinder hier nichtmehr hören musste. Damit ich die Welt nichtmehr hören musste. Doch ich fand sie nicht. Die Busfahrt kam mir wie eine Ewigkeit vor und als ich an der Schule ankam wusste ich garnicht ob ich jetzt froh sein sollte dass sie vorbei war oder ich mich doch wieder in den Bus setzten sollte und mit dem Busfahrer einen perfekten Abhang für den Abgang suchen sollte. Zigarettenqualm füllte meine Lunge und ich bahnte mir schnell einen weg durch die Jugendlichen an der Haltestelle. "Laura! Warte!" Ich drehte mich um. "Alta bist du schwerhörig oder so? Ich ruf dir schon zum dritten mal" Tobsi stand jetzt neben mir. Er war einer der wenigen von meiner alten Klasse mit dem ich jetzt immer noch in der Klasse war, so wahren die ganzen Streber vielleicht etwas besser zu ertragen. "Hast du ne Ahnung wo unser Klassenzimmer ist?". "Im Keller denk ich". Die 9. Klassen verfrachteten sie immer in den Keller. Und ich hatte recht, auf dem großen Aushänge Schild stand deutlich U2. Der Keller in unserer Schule sieht aus wie eine Intensivstation. Der Boden ist voller weißer Fliesen und die Wände sind hellblau gestrichen. Wir gingen beide etwas bedrückt ins Klassenzimmer wobei ich mit freude fest stellte, dass in der letzten Reihe noch ein Platz frei war und daneben Sophie die mir fröhlich zu winkte.
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cool kids can't die
Novela JuvenilWahrscheinlich haben wir alle so eine Person in unserem Leben. Eine die immer lacht, immer die besten Witze erzählt und uns mit jedem einzelnem Wort das sie sagt ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Eine Person deren Leben so perfekt und vollkommen wirk...