Kapitel 3

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Kapitel 3

Lucky

Ich schlich weiter. Plötzlich kam ein dumpfes „Klong" aus einer Nische rechts von mir. Ich trat einen Schritt zurück und leuchtet mit der Lampe in die in die Richtung. Ein weiterer Schlag. Wenn man genau hinschaute, sah die Wand aus, als wäre da eine Tür. Ja eine Tür war da, und eben diese sprang jetzt auf und ein Typ stolperte heraus. Ich schrei kurz und leise auf, der hatte mich ordentlich erschreckt. „Komm mir bloß nicht zu nahe!" zischte ich. Er sah zwar nicht sehr gefährlich, sondern eher orientierungs- und hilflos aus, aber vielleicht wollte er ja, dass ich genau glaubte. Außerdem hatte er ein schwer aussehend Metall Rohr in der Hand. Ich musste vorsichtig sein. „Tiere! Ratten oder so!" keuchte er und stolperte einen Schritt zurück, tiefer in die Unterführung hinein. „Shit" ich hatte es auch gesehen. Mit einem Schuss aus dem E-Blaser erledigte ich ein paar, aber das interessierte die anderen herzlich wenig. Ich wich zurück. Wir mussten hier raus, und zwar bald, wenn wir nicht aufgefressen werden wollten. Ich sprintete, ein paar Ratten ausweichend zu dem komischen typ und packte ihn am Arm. „Raus hier sofort!" schrie ich, und zerrte ihn mit. Er schlug mit dem Rohr nach den Tieren und schleuderte ein paar zur Seite, aber es waren immer noch sehr viele. Wir stürzten aus dem Tunnel auf eine noch leere, enge Seiten Straße, links war ein hohes Haus, aber rechts war eine Mauer. Etwa zwei ein habt Meter hoch. Vor uns an der Haus wand war ein paar Kisten. „Los rauf da!" schrie ich und sprang auf eine der Kisten, und ohne lange zu zögern, von dort an die Kante der Mauer. Mit einem einzigen ruck hatte ich mich auf das gezogen, was ich anfangs für eine Mauer gehalten hatte, was sich jetzt als Dach herausstellte. Der Junge war weniger geschickt. Er stand auf den Kisten und schien sich nicht zu trauen über die wabernde Ratten Menge zu springen. „Mach schon!" brüllte ich ihn an „Spring endlich!" er sprang schrappte mit den Händen über die kannte. Er rutschte ab. Ich packte seinen Arm und zog so fest ich konnte. Endlich schaffte er es die andere Hand nach oben zu schwingen und sich in die Kante zu krallen. Ich zog weiter und irgendwie schafften wir es ihn auf das Dach zu ziehen. Keuchend lagen wir nebeneinander. Ich richtete mich auf und zog meinen Balster aus der Tasche. Da hatte ich in geistesgegenwärtig während des Rennens hingesteckt. Das Metall Rohr lag irgendwo unter den widerlichen Tieren. Die krabbelten inzwischen übereinander, hatten aber natürlich keine Chance uns zu erreichen. So war es ganz einfach die Tiere, eins nach dem anderen, abzuschießen. Als die Sache erledigt war sprang ich wieder nach unten und ging in Richtung der größeren Straße. Nach keinen zehn Metern hatte er mich eingeholt: „Hey, hey warte mal, du willst doch jetzt nicht einfach abhauen!" ich ging weiter, ohne ihn zu beachten. „Hey!" er versuchte mich an der Schulter zu packen, aber ich drehte mich blitzschnell um und drückte ihn mit dem Ellbogen gegen die Wand „ich habe keine Zeit okay?!" zischte ich. „Ja, aber ich habe fragen! Wo sind wir, wer bist du, ..." ich ließ ihn los und ging weiter. Ich könnte ihn abhängen, aber das würde noch mehr Zeit kosten. Zeit die ich nicht hatte. „Ey komm schon!" ich konnte aber auch nicht zulassen das er mir folgte. Das würde nur noch mehr unangenehme Fragen bedeuten. Ich fasste einen Entschluss. „Okay, ich beantworte ein paar deiner fragen, aber nicht jetzt! Geh zum Deaths Death und sag dem Tony, das ist der Barmann, Lucky schickt dich und dass ich ihm nachher alles erkläre." „gut, aber wie komm ich dahin?" „zweimal links einmal rechts, dann grade aus, dann da auf der linken Seite. Oder du gehst durch die Unterführung hier und dann, ..." er unterbrach mich: „nein da gehe ich auf keinen Fall nochmal rein!" „gut dann zweimal links, einmal rechts, einmal grade aus, wir sehen uns später." ich rannte los und ließ ihn einfach stehen.

Etwas später bog ich in die Straße ein, in der mein Vater lebte. Jetzt hatte ich es nicht mehr eilig. Manchmal fragte ich mich, warum. Warum ich immer zurück kehrte. Warum ich ihn nicht einfach verrecken ließ. Warum ich mich anschreien und schlagen ließ. Wahrscheinlich, weil ich die Vergangenheit nicht vergessen konnte. Weil ich tief in mir die Hoffnung hatte das alles wieder so werden konnte, wie früher als Mom und Aiden noch da gewesen waren? Weil ich mich immer noch an denn Dad klammerte, der da gewesen war als Mom noch gelebt hatte? Ich wusste, dass es nicht so bleiben konnte, aber wie sollte ich etwas ändern? Ich stieg langsam die Treppe hinauf. Schon am Treppenabsatz merkte ich, das etwas nicht stimmte. Die Tür zur Wohnung stand einen Spalt offen und von drinnen drangen Geräusche nach draußen, die klangen, als ob jemand versuchte die wenigen Möbel, die wir noch hatten, zu klein Holz zu verarbeiten. Ich drückte mich an die wand. Mal wieder war ich froh, dass ich meinen Balster hatte. Sah so aus, als würde er mir mal wieder das Leben retten, oder zumindest erleichtern. Ich stieß mit dem Fuß die Tür auf. Ich betrat die Wohnung. Die Quelle der Geräusche schien das Schlafzimmer zu sein. Ich ging eng an der wand entlang bis zur Tür. Ich atmete tief ein und stieß die Tür auf. Sie knallte mit einem lauten krachen Gegen die wand. Ich erstarrte, so wie die anderen vier Personen im Raum. Einer hatte die Schubladen der Kommode aufgerissen und den Inhalt auf dem Fußboden verteilt. Ein anderer war wohl grade dabei gewesen die Schranktüren aufzureißen. Der dritte stand mit einem Messer neben dem Bett. Die letzte Person lag mit dem Gesicht nach unten in den blutigen Laken. Mein Vater. Der Schrank Typ hob beschwichtigend die Hände „hey kleine. Nimm besser die Waffe weg." er hob seine, die deutlich größer war als meine. „Was wollt ihr hier?!" fragte ich. Laut, deutlich und ohne jegliches Zittern in der Stimme. Die Waffe senkte ich nicht. „Das war sein Dad, ne?" fragte der mit dem Messer. „Und wennschon!" zischte ich. „Weißt du es ist nämlich so," fuhr mr. Messer fort: „dein Dad hat uns Geld geschuldet. Viel Geld." „Und wir haben ihn mehrfach gewarnt" ergänzte der Kommoden Typ, der bisher noch nichts gesagt hatte. „Wir nehmen uns nur was uns zusteht." Ich zog eine Augenbraue hoch. „Aha" sagte ich kalt. Dann drehte ich mich um und ging. 

LUCKY -bis die hülle bricht-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt