Kapitel 36
Lounis
Ich wachte auf. ich war tatsächlich eingenickt. Mein Kopf hatte auf der Tischplatte gelegen. „komm, wir müssen los!" Elena. Ach so, ich war ja zu ihr gegangen. Wir hatten bestimmt ein, zwei Stunden geredet, über alles Mögliche, es hatte so gutgetan. „was? Was ist los?" ich stand auf. „Rooks Dad. Er sagt, alle sollen zusammenkommen, jetzt. Es ist wichtig." Sie sah besorgt aus. „du hast da was, im Gesicht." Sie km zu mir und wischte mir über die Wange. Für ein paar Sekundenbruchteile waren wir uns so unglaublich nahe. Plötzlich ging die Tür auf. Filiz kam herein. Natürlich. Wer auch sonst. „ach hier bist du, kommt schon!" er blieb stehen. „ich würde ja später noch mal wieder kommen, aber es ist wirklich dringend!" er warf mir einen vielsagenden Blick zu und verschwand. Ich spürte, wie ich rot wurde. „ich ... ähm, sorry ..." Elena sah zu Boden. Ich schluckte. „wir sollten los."
So voll war der Versammlungsraum noch nie gewesen. Ich ließ meinen Blick über die Menge schweifen. Aiden, Josh und Camryn saßen ein paar Meter von uns entfernt, bei ihnen war auch Leo, und, wie ich erst nach einigen Sekunden erkannte Lori. „RUHE!" Der Falke war wieder in die Mitte getreten. Er sah müde und abgeschlagen aus. Es waren definitiv keine guten Neuigkeiten. Sofort kehrte ruhe ein. „Was ich euch sagen werde, wird viele schockieren. Aber es ist wahr. Der Krieg hat begonnen." Es war still. niemand redete, es war, als würden alle die Luft anhalten, warten, dass die Information durchdrang. Die Stille unheimlich. „der Stützpunkt im Norden, Ebene 10, wurde vor wenigen Stunden angegriffen, die Überlebenden halten die Stellung. In einer Stunde brechen wir auf. wir bitten alle die in der Lage sind zu kämpfen, sich uns anzuschließen. Macht euch bereit." Das war alles. Mehr sagte er nicht. Die Stille war verflogen, inzwischen war es wieder Laut in der großen Halle. „was tun wir jetzt?" Elena sah mich fragend und besorgt an. „ich werde mitgehen." Ich sah sie ernst an. „du solltest..." „ich werde auch kämpfen. Das weißt du." Ich konnte spüren, dass sie keinen Widerstand zulassen würde.
„was wird jetzt aus Lori?" Filiz sah mich aufgeregt an. Er schien zu glühen vor Energie, war aber trotzdem ernster, als ich ihn je gesehen hatte. „ich weiß es nicht." Ich wischte mir angespannt übers Gesicht. Wir hatten zusammengesucht, was wir brauchen würden, nicht viel. Wir hatten hauptsächlich eine Beschäftigung gesucht. Ich hatte keine Ahnung, wo der Rest unseres Zimmers war, vermutlich hatten die anderen sinnvollere Beschäftigungen gefunden. Es klopfte. Wir beide zuckten zusammen, bevor Filiz „ja?" rief. Elena. Ich stand auf. „ich geh mal schauen, ob ich noch wo helfen kann, oder ob ich Lori finde, oder so." er lief eilig nach draußen. „hey. Wie geht's dir?" Blöde frage, ja ich weiß. Ich ging zu ihr. „hey." Sie sah zu Boden. „was ist los?" auch nicht besser. sie hob den Kopf leicht. Ihre Augen glänzten feucht. „ich hab Angst." Flüsterte sie. „ich weiß, ist schon... Hey." Jetzt weinte sie. Ich nahm sie in den Arm. „ist gut. Es... nein, es wird nicht alles gut, es ist schrecklich, was anderes zu sage währe Quatsch, aber ganz egal, was passieren wird, danach ist es vorbei." Nicht sehr ermutigend, aber wahr. Alles andere, als die Wahrheit war nicht grade nicht angebracht. „ja, aber..." sich sah mich an. ihre Augen waren rot, ihr Gesicht feucht von Tränen. „ich pass auf dich auf, okay?" ich strich ihr über die Wange. Und dann, dann küsste ich sie einfach. Kurz versteift sie sich in meinen Armen, dann entspannte sie sich. In mir explodierte ein Feuerwerk. So schrecklich auch alles war, für einen kurzen Moment stand die Zeit still, für einen kurzen Moment war alles gut. Dann wurde die Tür aufgerissen. Kurz erstarrte Filiz. Seine Arme sackten schlapp an seinem Körper nach unten. Dann gewann er die Fassung zurück. „sorry, ich würde ja später noch mal wiederkommen, echt, aber später könnten wir alle tot sein. Kommt, der Falke will euch sehen.
Wir betraten das Büro. Rook und Dash waren schon da, die Stimmung war gedrückt. „gut, dass ihr hier seid," begrüßte und Rook, „wir können anfangen." Rook sah Dash an. er nickte kurz. „also, wir gehen raus und kappen die Hauptleitung. Wir drehen den Saft ab. Der Plan ist nicht ausgereift und unsere Chancen werden dadurch nur geringfügig verbessert, aber um ehrlich zu sein sind wir verzweifelt und aufgeschmissen, also werden wir alles tun, egal ob es etwas bringt. Ihr werdet uns begleiten." Es war keine Frage, es war mehr eine Feststellung. Er hatte recht. Filiz warf mir einen Vielsagenden Blick zu. Ich nickte. „wann geht es los?"
„nicht ausgereift. Ja, so kann man es auch nennen." Kaum eine Dreiviertelstunde später lag ich neben Filiz auf einem Dach, nahe des Lochs, das wir bei unserer Rückkehr in die Stadt gesprengt hatten. der plan war simpel. Wir würde da raus, wo man uns am wenigsten erwartete. Wie genau, das hatte sich noch keiner Überlegt. Das loch wurde natürlich bewacht, dass auch außerordentlich gut, was aber auch nötig war. trotzdem waren keine Drohnen in der Nähe. Die wurden wahrscheinlich anderswo genraucht. Menschen drängten auf die Wachen ein, sie wollten die Stadt verlassen. „gut. So können wirs machen." Rook nickte. „es fehlt nicht mehr viel zum kompletten Chaos." Sie deutet auf einen der Soldaten, der immer weiter vor der Menge zurückweichen musste. Dash zückte seine Waffe, er hatte offenbar verstanden, was Rook wollte. „geht schon mal runter. Ich komm nach. Wartet nicht auf mich." Rook sah ihn kurz an. „Kommt, wir gehen vor." Sagte Filiz und zog mich am arm mit sich, vom Dach, hinunter in die Menge.
man konnte die Angst fast riechen. Angst, die wir mit auslösten, warf mir mein Kopf vor. Ich verdrängte den Gedanken. Wir taten das richtige. Daran glaubte ich. Daran konnte ich mich halten. Vor mir lief Filiz, er hatte keine Probleme, sich nach vorn zu drängeln. Dicht hinter mir war Elena. Ich hielt sie an der Hand, ich wollte sie nicht verlieren.
Kurz darauf stieß auch Rook hinzu. Ihr Blick war kalt und verschlossen. sie hatte ihre Entscheidung getroffen, wir alle hatten das. Ein Schuss ertönte. Die Menge brach an der nun endgültig gebrochene Schwachstelle nach draußen. Der Strom riss uns mit.
„Filiz!" er war etwas weiter vorn, konnte aber nicht zu uns zurück. Es wunderte mich, dass er uns bei diesem Geschrei überhaupt gehört hatte. es fielen weitere Schüsse. „Beeilung!" mahnte uns Elena. „los, los, los!"
Kaum eine halbe Minute später waren wir draußen. Kalter Wind schlug uns entgegen. einige der Meschen um uns herumblieben stehen, überwältigt von der weite und dem Anblick, der sich ihnen bot, andere liefen weiter, verschwanden zwischen dem Schrott. Hinter uns kamen Soldaten nach draußen. Die ersten Menschen wurden festgenommen und nach drinnen geschleppt, andere gingen freiwillig wieder rein. „los! Weiter!" Rook packte Elena und mich an den Armen und schob uns weiter. Ich winkte kurz Filiz zu, er lief zu uns. „wir müssen an der Ost Seite rum, und dann nach oben." Rook schob uns eilig weiter.
„hier, das sollte passen." Wir stoppten. Schnell hatten wir uns so weit von dem Loch entfernt, das wir durch die Krümmung der Kuppel nicht mehr zu sehen sein sollten. Rook holte unser Funkgerät heraus. Und richtete den Blick nach oben. „wir haben Sichtkontakt. Fünf Minuten." Sie hielt kurz inne. „los geht's."
Filiz wartete natürlich schon oben, als wir uns über die Kante zogen. Eine kleine Plattform, von der man das Kontrollterminal erreichen konnte. viele Schalter und Knöpfe, keinerlei Touchscreens. Wahrscheinlich überlebten die hier draußen nicht viel länger, als ich es noch vor wenigen Monaten geschafft hätte. „okay." Rook sah sich das Terminal an. „der hier sollte es sein." Ein kleiner, unscheinbarer Schalter, geschützt durch einen kleinen Glaskäfig. Sie sah uns fast fragend an. ich biss mir auf die Lippe und nickte. „tu es." Bekräftigte auch Filiz sie, Elena nickte ebenfalls. Rook atmete tief durch und holte das Funkgerät heraus. „okay. Wir sind oben. Ich starte den Countdown." Alles war abgesprochen. Wir waren so eine große Gruppe, damit wenigstens einer es schaffen würde. „5" ich zählte leise mit. „4" sie öffnete den Käfig. „3" sie atmete tief ein. „2, 1" sie legte den Finger an den Schalter. „und Black-out."
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LUCKY -bis die hülle bricht-
Science FictionLucky (17) lebt in einer der unteren Ebenen einer riesigen Stadt. je weiter oben, desto reicher und besser. Sie hat kein wirklich gutes Leben, ihre Mutter ist tot, ihr Bruder im Gefängnis und ihr Alkoholiker Vater ist auch nicht besser. Als sie dann...