Kapitel 34

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Kapitel 34

Lounis

„Was ist los!? Was ist passiert?!" ich war bestimmt mehrere Minuten durch die Gegend gerannt, bis ich grade mit Aiden zusammengestoßen war. „Keine Ahnung, Angriff oder so!" „wir müssen Lori holen!" kurz schwiegen wir beide, dann rannten wir los.

„Das war ja ein Stress heute Nacht." Ich saß bei den anderen beim Frühstück. Wir waren in der Nacht sofort zu Lori gerannt, hatten unterwegs noch Elena und Filiz getroffen, Filiz hatte die gleiche Idee gehabt, Elena war einfach nur verwirrt irgendwem hinterhergelaufen, den sie kannte. Ich schaufelte mein Frühstück in mich hinein. Ich wollte zurück zum Behandlungsraum. Es war zwar alles gut gewesen vorhin, aber mein Bauchgefühl war mal wieder schlecht. Sobald mein Teller leer war, stand ich auf. „Gehst du wieder zu ihr?" fragte Filiz. Ich nickte und warf Elena einen kurzen Blick zu. Sie schaute weg. Kurz war ich hin und her gerissen, dann ging ich. Ich mochte sie. Aber ich machte mir Sorgen. Sie würde ohne mich zurechtkommen.

Ich saß auf dem Stuhl vor dem Behandlungsraum und starrte trübe Löcher in der Luft, als plötzlich jemand um die ecke gestolpert kam. Ich brauchte ein paar Sekunden, um ihn in dem großen Krankenhaushemd erkannte, „Ty!" keuchte ich. „was, ... wie geht's dir, alles gut?" er fuhr sich zitternd durch die Haare. Er sah nicht gut aus, war blass und dünner als sonst. Ich stand eilig auf und half ihm, sich auf den Stuhl zu setzten. „Sara?" krächzte er und hustete. „ich hol sie, Okay? Bleib einfach hier, ja?" sein Kopf sackte nach unten. Er war noch viel zu schwach, um hier draußen rumzulaufen, ich musste einen Arzt holen. „Bleib einfach wach, ich hol sie. Bleib einfach hier!" er rutschte ein Stück zur Seite. Ich konnte ihn nicht alleine lassen. „Okay, setzt dich auf den Boden." Ich half ihm vom Stuhl runter, dann konnte er nicht mehr fallen. „Bleib einfach hier. Ich bin gleich wieder da, alles wird gut!" er ließ den Kopf nach hinten an die wand fallen und atmete schwer. Seine Augen waren geschlossen und er hatte die Hand an seine Wunde gekrallt. „Alles wird gut." Wiederholte ich und stand auf. Am Ende des Gangs warf ich einen kurzen blick zurück. Sein Brustkorb hob und sendete sich hektisch, sein Atem ging flach.

„Hilfe! Ich brauche einen Arzt, Hilfe!" ich rannte durch die Krankenstation. Vor mir schlug eine Tür auf, ein junger Arzt mit weißem Kittel schaute raus. „Mein Freund, bitte!" ich deutete in den Gang hinter mich. „Er dürfte nicht durch die Gegend laufen, er kommt grade erst aus dem Koma, helfen sie mir!" der Arzt warf einen kurzen Blick zu dem Patienten im Zimmer hinter sich und folgte mir dann.

Ty war an der Wand neben dem Stuhl in sich zusammengesunken, sein Kopf hing nach unten und er atmete nur noch langsam, als würde er schlafen. „Los, er muss sofort wieder angeschlossen werden, kommt!" der Arzt hatte unterwegs noch zwei Leute aufgelesen, die jetzt eine Mobile Trage ausgepackt hatten und Ty drauflegten. „Weißt du, was mit ihm passiert ist?" fragte der Arzt mich eindringlich, während die anderen meinen Freund hochhoben. „Grob," gab ich zurück, mir fiel auf, dass ich in den letzten Tagen nicht mal an Ty gedacht hatte. „Komm mit. Wer hat ihn behandelt?" „keine Ahnung!" ich warf einen kurzen blick in den Behandlungsraum. Sie lag immer noch friedlich auf der Liege, fast wie tot, schoss es mir durch den Kopf. Dann folgte ich dem Arzt.

Leo und ein weiterer Arzt standen um das Bett herum, Ty war in in einem dämmrigen Halbschlaf und murmelte vor sich hin, während die Mediziner seine Werte prüften. Ich hatte zum wiederholten Mal erzählt, was geschehen war und wie die weitere Behandlung verlaufen war. Hatten sie noch nicht gehört, was passiert war? Echt? Miko und Skorpien trafen wenige Minuten später ein. Sie fingen sofort an in ihrem Fachchinesisch zu erklären, was er hatte und wie er behandelt worden war. Ich verstand kein Wort und meine Aufmerksamkeit war auch nicht wirklich da. Die kam aber schlagartig zurück, als Filiz außer Atem, Ja, ihm konnte die Luft ausgehen, in den Raum platzte. „Komm! Sie ist wach!" „was?!" fragte ich und stand halb auf. „sie ist aufgewacht!" er war schon halb wieder zur Tür raus. „was?!" ich war noch nicht wirklich fähig, zu verstehen, was er meinte. „Komm mit, verdammt!" er packte mich am Arm und zog mich mit. Konnte das wirklich sein? Meine Gedanken rasten. Was, wenn sie nichts mehr wusste, was wenn sie zurückgesetzt war? Warum hatte sie das getan? Warum war sie das Risiko eingegangen? Die Gedanken, die ich in den letzten Stunden verdrängt hatte, drangen jetzt auf mich ein. Wir kamen vor der Scheibe zum Stehen, wo schon Aiden, Josh und Camryn standen und sich die Nasen plattdrückten. Drinnen wand sich meine Freundin auf der Liege, sie zuckte unkontrolliert und ihre Augen waren halb geöffnet. Hinter uns rannte Leo vorbei, sie war uns gefolgt, und stürmte durch die gesicherte Tür in den Raum. Sie rief den anderen, die schon drin waren Befehle zu und steckte ihr dann eine Spritze in den Arm. Sofort wurde ihr Körper ruhiger und sie schloss die Augen. Ich spürte kaum. Wie sich Filiz an meinen Arm krallte, hörte kaum, wie Camryn anfing zu schluchzen. Die Ärzte führten Tests durch, überwachten Puls, Atmung, Blutdruck und die Pupillen Funktion. Was die Tests ergaben, konnten wir nicht sehen.

LUCKY -bis die hülle bricht-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt