Kapitel 8
Lounis
Ich ging voraus. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Warum war Aiden so unfreundlich, so misstrauisch? Ich hörte, wie er sich leise mit Lucky unterhielt, die wohl eigentlich Lori hieß. Ich schaute stur gerade aus. Ich hatte einen ungefähren Weg im Kopf, bei dem wir in der nähe der Bar heraus kommen sollten in der ich mich das erste Mal richtig mit Lucky unterhalten hatte. Ich konnte verstehen, dass sie mir nicht ihren echten Namen gesagt hatte. Vielleicht war das auch garnicht mehr ihr echter Name, weil sie ihn zu sehr mit ihrer Vergangenheit verband. Das war vor ein paar Tagen gewesen, und ich hatte mit ihr schon so viel erlebt, wie in meinem ganzen vorherigen Leben. Ich vertraute ihr irgendwie, so hatte ich zumindest das Gefühl, auch so sehr, wie niemandem sonst in meinem bisherigen Leben. Ihre Stimme hinter mir wurde lauter, wütender. Dann wurde es still. Ich hörte, wie ihre Schritte auf dem unebenen Boden schneller wurden. Sie ging schweigend neben mir.
Etwas später bogen wir in einen Seiten Gang. Eine Sackgasse, ohne erkennbaren Ausgang. „Ach du kennst dich also aus?" stichelte Aiden. Ich ignorierte ihn, freute mich aber doch, als Lucky ihn mit einem einzigen stechenden Blick bedachte und er den Kopf senkte. Wenn Blicke töten könnten. Immerhin war sie auf meiner Seite. Ich suchte mit den Augen die Wände des Gangs ab. Jetzt fing ich schon an die Leute Seiten zuzuordnen. Ich tastete über den glatten Stein der Wand. Da, eine kleine Unregelmäßigkeit. Eine Klappe in der Decke öffnete sich. „Okay alle außer mir werden gesucht werden also gehe ich vor und sag euch, wann ihr kommen könnt." Lucky hatte recht. Uns hatte sie wahrscheinlich nicht identifiziert, aber die anderen schon und ich war ja vorher schon gesucht worden. Sie wand sich an mich. „Weißt du ungefähr, wo wir sind?" „jap. In der Nähe vom deaths death. Es war der am nächsten zu unserem Versteck." Es war wirklich nicht sehr weit weg von unserem Unterschlupf, aber wir brauchten trotzdem lange. Lucky schlich voraus und hielt Ausschau. Es war früh am Morgen und noch nicht so viele Leute waren draußen unterwegs, aber mit zwei Personen in Gefängniskleidungen fielen wir trotzdem auf. Aiden hatten wir Klamotten mitgebracht, aber den anderen natürlich nicht. Wir hatten ja nicht geplant so viele rauszubringen. Das Mädchen, sie hieß Camryn wie ich inzwischen wusste, wirkte müde. Die Betten in der Zelle hatten nicht so bequem ausgesehen. Irgendwie waren die beiden, sie und Josh, sympathisch. Aiden war.... Ich hatte kein gutes Gefühl bei ihm. Er war... seltsam. Er konnte mich nicht leiden. Das war erstmal nicht schlimm. Er musste mich nicht mögen, aber mein Gefühl sagte mir, das etwas nicht stimmte. Lucky winkte uns um eine Ecke in die Gasse mit dem Versteck. Die Tür zum Hinterhof war schon offen. Klug. Hinter der Tür konnte man uns von der Straße aus nicht sehen. Lucky schloss die Tür und Aiden öffnete die Klappe.
„Wow." Camryn war begeistert und auch Josh schaute sich interessiert um. „Ist n bisschen klein für fünf Leute, aber sollte gehen. Und wir sind ja eh bald hier raus." Lucky wirkte zuversichtlich, dass unser Plan funktionieren würde. „Wie hier raus?" hakte Aiden nach. Er war skeptisch. „Erklär ich dir später. Okay, da ist ein Bad, da essen, über die Schlafplätze müssen wir uns noch unterhalten, wir haben das Bett da und da zwei Matratzen, wir könnten abwechselnd schlafen, ist sowieso sinnvoll wenn wer wache hält." „ich halte erst wache." Sagte Aiden und schaute seine Schwester auffordernd an. Er wollte in Ruhe mit ihr reden. Sie verschwanden nach oben. „Äh Ja, bevor ihr wieder raus könnt, braucht ihr andere Klamotten." Ich ging zu einer der Kisten an der wand wühlte herum. Ich fand ein paar Klamotten, die wohl mal Aiden gehört hatten. „Probier mal an, Josh" ich hörte hinter mir das Rascheln von Klamotten. Wahrscheinlich war er nicht viel mehr Privatsphäre gewohnt. Ich wühlte weiter. „Passen einigermaßen. Ich leg mich hin. Ich bin Tod müde." Ich hörte das leise Quietschen einer der Luftmatratzen. Ziemlich weit unten in der Kiste, grub ich schließlich auch noch was für Camryn aus. Die Sachen sahen aus wie von einem Mädchen, waren aber nicht Lucky. Ich hatte keine Ahnung, wem sie gehörten, aber das war egal. Sie ging ins Bad und zog sich dort um auch ihre Klamotten passten. Ich schob die Knast Kleidung in eine andere Kiste und setzte mich dann den Kopf in die Hände gestützt aufs Bett. Wir hatten es geschafft. Wir waren einen Schritt weiter in Richtung Tops gegangen, waren jetzt zu fünft und den wir brauchten, um mich zurückzubringen, schien mich zu hassen. Es kam mir aber so vor, als hätte auch Lucky das nicht erwartet. Lucky.... Eigentlich Lori. Ich musste mit ihr reden. Wegen der Sache, dass ich gesucht wurde, wegen ihrem Bruder, wegen dem Plan. Die anderen schliefen. Ich stand auf. Ich würde hoch gehen und Aiden dazu bringen runterzugehen. Er musste müde sein. Ich würde darauf bestehen das er schlafen gehen müsse und nicht nachgeben, bis er ging. Und dann würden wir reden.
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LUCKY -bis die hülle bricht-
Science FictionLucky (17) lebt in einer der unteren Ebenen einer riesigen Stadt. je weiter oben, desto reicher und besser. Sie hat kein wirklich gutes Leben, ihre Mutter ist tot, ihr Bruder im Gefängnis und ihr Alkoholiker Vater ist auch nicht besser. Als sie dann...