Kapitel 23
Lori
„was die wohl von den anderen wollen?" Sara sah uns fragend an. wir saßen im unaufgeräumten Jungs Zimmer, eben waren wir noch 13 gewesen, jetzt waren wir nur noch zu sechst. Von den eigentlichen Bewohnern des Zimmers war allerdings niemand mehr da. „keine Ahnung." Nero, ich hatte inzwischen über Sydney den Namen des Zünder Typ herausgefunden, zuckte mit den Schultern. „sollten wir vielleicht wo anders hingehen, oder ist das okay, wenn wir hier alleine in deren Zimmer rumhängen?" fragte ich und zog ein altes, knittriges T-Shirt unter dem Sofa hervor, vor dem ich auf dem Boden saß. „ist bestimmt okay." Meinte Sara zuversichtlich und schnappte mir das Shirt aus der Hand. „das ist Tys! Legt das mal auf sein Bett." Sie schmiss es in Richtung Ghost, aber Syd war schneller und schnappte es aus der Luft. „nicht schlecht." Ghost applaudierte leicht spöttisch. „nee, schlecht wirklich nicht." Syd betrachtete das Stück Stoff kurz und warf es dann, ohne auch nur einen Blick in die Richtung zu werfen auf Tys Bett. Ghost warf sich nach hinten, um das Shirt zu fangen, schaffte es aber nicht und purzelte rückwärts Bett. „alles gut?" Nero streckte den Kopf, um Ghost zu sehen. „ist das ein Chaos hier!" beschwerte der sich jetzt und tauchte, staubig und mit relativ viel Kleinkram in den Haaren wieder auf. Er schüttelte den Kopf und alles Mögliche an Dreck und krümeln flog durch die Gegend. Die anderen lachten. Generell war die Stimmung sehr gut, dafür, dass grade mehr oder auch weniger ein Krieg ausgebrochen war. klar half es nichts, jetzt Trübsal zu blasen, aber trotzdem war es irgendwie grotesk.
Als es etwas später an die Tür klopfte, warf ich einen Blick auf meine Uhr. Seit fast genau 23 Minuten waren die anderen weg. Es war tatsächlich der Rest. Und offenbar war die letzte Viertelstunde spannend gewesen, denn alle redeten durcheinander und sahen teils aufgeregt, teils beunruhigt aus. Quinn ließ sich neben mir auf den Boden sinken. Die anderen diskutierten laut weiter. „was ist?" fragte ich und sah Quinn besorgt an. „das ist der Absolute Hammer!" meine Freundin packte mich an den Schultern. „wir werden die Stadt verlassen!" „was?!" Sara beugte sich vom Sofa runter und starrte uns genau so entgeistert an, wie ich mich fühlte. „was ist da draußen überhaupt?!" schrie Filiz leicht panisch. Er war ein komplettes Nervenbündel, wenn wir nicht aufpassten, würde er die wände hoch gehen. „und was passiert jetzt? Also jetzt, unmittelbar?" Sydney kam zu uns und schaute sich fragend um. „wir sollen packen, es geht morgen Nachmittag los, wenn wirs einrichten können." Lounis stellte sich zu uns. Vorhin hatte er mich mehr oder weniger ignoriert, so als würde er mich genau so wenig kennen, wie ich ihn, und er schien das auch weiter so durch ziehen zu wollen. „und wen sollt ihr suchen?" riss Sydney mich aus meinen Gedanken. „entweder sie wissens nicht oder sie sagens einfach nicht." Ty stellte sich jetzt auch, mit verschränkten Armen, zu uns. „jetzt wollen sie, dass wir was machen, aber sagen uns nur die Hälfte! Ich mein ernsthaft!" „sei froh, du darfst immerhin was machen, ich habe noch keinen Auftrag!" warf Sara ein und boxte ihn gegen die Schulter. „wir sollten vielleicht gehen, ich glaube packen ist leichter, mit weniger Leuten, das Chaos ist ja so schon groß genug." Rief Ghost von der Tür aus. Er hatte recht. Quinn und Camryn sollten auch packen, und für die anderen war es ohne so viele Leute im Zimmer wohl auch leichter.
„was soll ich denn mitnehmen?!" Quinn starrte mich panisch an „Kleidung, Verpflegung und Sachen, wie Erste Hilfe zeug und so was. So mach ichs." Schlug Camryn vor und wog eine kleine Schachtel in der Hand. „nichts Unnötiges, aber auch nicht zu viel?" fügte ich mehr oder weniger überzeugt hinzu. „sehr witzig." Quinn schaute mich genervt an „wie soll das denn bitte gehen?" „ihr solltet euch auf möglichst viele Eventualitäten vorbereiten, wir haben weder Ahnung von den geografischen Bedingungen, noch wissen wir wie das Klima und so wir, also denkt vielschichtig!" empfahl Sara „Also nicht so viel, aber so viel wie möglich?" sie ließ die schultern nach unten sacken und starrte uns genervt und fast wütend an. Plötzlich flog die Tür auf, Milena und Ghost, dicht gefolgt von Nero kamen herein. „also wir haben uns ein bisschen erkundigt und nachgeforscht," sie machte eine kurze spannungspause „und wir haben tatsächlich ein paar interessante Sachen rausbekommen." Übernahm Ghost in einem sachlichen Tonfall. „ihr werdet wahrscheinlich, bis etwas über zwei Meilen um die Stadt Funkkontakt mit uns haben, danach seid ihr aus dem erreichbaren Radius raus." „so wenig? Ich dachte der Funk reicht locker 20 Meilen, mindestens?" Camryn sah halb verwirrt, halb geschockt aus. „eigentlich viel weiter, ja, aber da wir gesicherte Verbindungen nutzen müssen, die halt leider der letzte Dreck sind, ist ein zwei Meilen um die Stadt Radius das absolute Nonplusultra." Erklärte Nero und setzte sich. „habt ihr noch was rausgefunden? Was da draußen ist oder so?" hakte ich nach. „nicht viel, aber sehr gemütlich ist es offenbar nicht. Man nennt es offenbar Out-back, es gibt viele Gerüchte und kaum handfestets. Es sind schon Leute raus gegangen, aber noch niemand ist wieder reingekommen, was entweder daran liegt, dass es schwer ist in die Stadt reinzukommen, oder, naja, ich denke, ihr könnt euch denken, was ich mein." Er zuckte leicht hilflos die schultern. „immer hin wissen wir jetzt schon mal mehr." Stellte ich fest. „aber wollen wir das?" entgegnete Quinn erschöpft und stopfte einen Pullover in ihre Tasche. „dich zwingt sicher niemand mitzugehen..." murmelte ich ein bisschen spöttisch. Und bekam prompt ein T-Shirt gegen den Kopf. „ich muss mit, das weißt du!" ich warf das Kleidungsstück zurück. „warum? Wenn du sagst es ist dir zu heikel, dann zwingt dich niemand, trotzdem mitzugehen!" sie sah mich genervt an, als hätte sie mir das ganze schon hudert mal erklärt. „Aaren geht auch mit, ich kann da ja nicht einfach hierbleiben und außerdem, wie würde das denn aussehen? Wenn ich aus Angst nicht mitgehe und meine Freunde im Stich lasse?" ich zuckte mit den Schultern. „du darfst immerhin etwas machen!" warf Sara ein. „dazu haben wir auch noch was!" meldete sich Ghost wieder. „es gibt Gerüchte, das Pläne gibt. Rettungsmissionen, Spione, Anschläge, alles Mögliche. So wie das klingt, was grade so die Runde macht, haben wir ne interessante zeit vor uns." „ja schon klar, dass die Gerüchteküche jetzt ihre Sternstunde hat." Stellte Sara fest, „die Leute glauben grade alles, wetten?" Quinn schaute sie zweifelnd an. „es sind verrückte Zeiten." Ghost zuckte die Schultern. „du klingst wie ne Oma." Murmelte Nero und bekam dafür einen schlag gegen die Schulter. „es stimmt doch! Wir sind so gut wie im Krieg, die Menschen haben Angst, vielleicht wird es in ein paar Monaten nie wieder sein wie vorher." Er strich sich mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht. Irgendwie machten mir seine Worte Angst. Sie machten mir klar, dass es wirklich so war. ich zog die schultern hoch. Ja, uns stand eine große Veränderung bevor, ja, niemand wusste, ob diese gut, oder schlecht war und vielleicht, dieser Gedanke schoss mir ganz plötzlich in den Kopf, würde ich bei diesem... Ereignis, ganz allein sein. Alle meine Freunde, sogar die von vorher, würden wahrscheinlich im Out-back rumlaufen, vielleicht sterben, klar, die Leute von Team 1 würden hierbleiben, aber trotzdem. Ich würde in nächster Zeit sowieso relativ alleine sein. Ich stand auf. „was machst du?" Quinn erhob sich ebenfalls. „ich äh, muss noch was machen." Ich ging zur Tür. „alles gut?" mischte sich jetzt auch Sydney ein. Ich nickte. „alles gut, macht euch keine Sorgen, ich komm gleich wieder."
Ich klopfte an die Tür vom Büro des Falken. Ich hatte ein paar Leute fragen müssen, um es zu finden, aber jetzt hatte ich es. Die Tür ging auf, aber nicht der Falke hatte sie geöffnet, sondern Leo. „Hey, alles gut?" „kann ich reinkommen?" sie warf einen kurzen blick über die Schulter. Offenbar war der Falke auch da, und offenbar war er einverstanden, denn Leo machte einen Schritt zureite und ließ ich rein. „was ist?" er klang nicht gerade erfreut. „ich wollte fragen, ob ich, ... naja, alle anderen sind ja auch auf der Mission, und ich wollte wissen, ob... es einen bestimmten... Grund gibt, aus dem ich hierbleibe?" der Falke beugte sich vor und faltete die Hände. „nun, es ist so, unser Psychologenteam," er warf einen bedeutungsvollen blick auf Leo, „hält es für besser, wenn du in nächster Zeit erstmal in der Nähe, und vor allem erreichbar bleibst, da im Moment noch nicht wissen, ob dein zustand stabil ist, und ob so eine... Aufregende Mission im Moment das beste ist." Ich zog die Augenbrauen hoch. „und es ist besser, wenn ich dann mehr oderweniger allein hier bin?" Leo trat neben ihn. „die ruhe wird dir nicht schaden, und ich bin ebenfalls nicht ganz einverstanden, mit der Aufstellung des Teams für diese Mission, aber es liegt nun leider nicht komplett in unseren Händen." Sie blickte mich entschuldigend an. „also können sie nichts ändern?" Leo schüttelte bedauernd den Kopf. Ich nickte. „okay, das war alles, ich werde nicht länger Stören." Ich drehte mich zur Tür.
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LUCKY -bis die hülle bricht-
Ciencia FicciónLucky (17) lebt in einer der unteren Ebenen einer riesigen Stadt. je weiter oben, desto reicher und besser. Sie hat kein wirklich gutes Leben, ihre Mutter ist tot, ihr Bruder im Gefängnis und ihr Alkoholiker Vater ist auch nicht besser. Als sie dann...