POV Verena Fabius:
Ich hatte Bereitschaftsdienst und so wurde ich um 22.30 zu einem Notfall gerufen.
Ich sprang in den Nef mit Franco als mein Fahrer und Sanitäter, als sie die Durchsage der Zentrale erhielten.
„Ein Mädchen, 17 Jahre. Sturz aus 5m Höhe von einem Gerüst im Park. Schwerverletzte, aber ansprechbar."
Ich schaute besorgt zu Franco 5m waren eine sehr große Höhe und bot meistens die ganze Bandbreite an inneren Verletzungen von Wirbelsäulenfrakturen bis Blutungen und Tod kann alles dabei sein. Und dann auch noch ein junges Mädchen. Das ist immer ein Stück härter. Es dauerte nicht lange, bis wir endlich am Unfallort ankamen. Wir mussten den Park noch etwa 10 Minuten absuchen bis wir die Verunglückte und ihre Begleitung antrafen, welche auch grade mal 17 sein dürfte. Wir trafen gleichzeitig mit dem RTW Ream ein.
[F=Franco, V=Verena, J= Jacky, Ma = Manfred Klein]
F: „Hallo, haben Sie den Notruf verständigt."
Das Mädchen nickte panisch.
M: „Sie ist einfach abgestürzt. Sie... Sie hat ins leere getreten und dann... dann ist sie rückwärts geflogen. Ich... ich hab sie nicht direkt erreicht. Sie... sie hat Schmerzen... Ich... wir wollten das nicht."
F: „Es ist alles okay, du hast das richtige getan und uns gerufen. Wir übernehmen jetzt. Wie ist dein Name?"
M: „Maya..."
Ich war dankbar, dass das Team so gut funktionierte und Franco sich um die Kleine kümmerte, so hatte ich die Zeit mich um das andere verletzte Mädchen zu kümmern.
V: „Mein Name ist Verena Fabius, ich bin die Notärztin. Wie heißt du?"
E: „Emma."
V: „Emma, was tut dir am meisten weh?"
E: „Mein Kopf, und mein Knie."
V: „Stifneck und ein Spineboard bitte vorbereiten. Dann Zugang und Kompressen. Es sieht nicht aus, als wäre sie irgendwo aufgespießt."
Meinte ich nach einem kurzen Bodycheck zu meinen Kollegen. Jacky und Manfred machten sich sofort auf den Weg. Ich wollte ihre Wirbelsäule schonen, bevor ein CT gemacht worden ist und Frakturen ausgeschlossen sind.
Wir preperierten die Kleine und hoben sie dann nach der Gabe von Schmerzmitteln raus und brachten sie in den RTW. Erstaunlicherweise und erleichtenderweise, war sie bis jetzt stabil und hatte keine offenen Brüche oder Ähnliches. Natürlich konnte keiner sagen, was im inneren ablief. Aber sie schien klar und orientiert.
V: „Schau mal in die Kleine Lampe... Pupillen isokor, das ist ein gutes Zeichen. Weißt du wo du bist?"
E: „Im Krankenwagen im Park. Ich bin vom Gerüst bzw. der Mauer gestürzt."
Ich nickte zufrieden, sie war orientiert. Jacky maß den Blutdruck, auch der war normal. Der Puls war etwas schnell, aber noch im Normalenbereich.
V: „Hast du sonst noch Beschwerden?"
Sie schüttelte den Kopf.
E: „Ich hab mich nur erschrocken, ich dachte, dass es das war..."
V: „Mir hast du auch ein Schreck eingejagt, aber bis jetzt sieht es gut aus. Du bist ansprechbar und orientiert und von außen kann ich jetzt keine ernsthaften Verletzungen erkennen. Wir fahren gleich in die Klinik am Südring, dort schaut man auch nochmal auf deine Organe und dann wissen wir Bescheid. Aber du packst das schon."
Ich strich ihr über den Arm und lächelnde sie aufmunternd an.
V: „Da ist euch aber was eingefallen. auf ein Gerüst zu klettern!"
Verzollte ich lachend meine Augen. Teenager...
Sie schmunzelte auch leicht. Ein gutes Zeichen.
V: „Ich schau noch einmal nach deiner Freundin und dann würde ich zügig losfahren. Meldet ihr schonmal vor an?"
Jacky nickte. Gut, dass ich mich immer auf mein Team verlassen konnte. Wir waren Kollegen und Freunde zu gleich, was toll ist. Ich schloss die RTW Tür hinter mir.
V: „Franco!"
Er saß somit der kleinen auf einem Mauervorsprung im Bodenhöhe.
V: „Wie geht es ihr?"
M: „Wie geht es Emma?"
Noch bevor Franco antworten konnte, fragte die Freundin besorgt nach Emma unserer Patientin.
V: „Es geht ihr den Umständen entsprechend gute wir konnten nichts gravierendes Vorort feststellen, aber zur genaueren Abklärung müssen wir in die Klinik am Südring. Ich kann nicht in ihr Inneres sehen."
Die vermuteten Blutungen erwähnte ich nicht. Selbst wenn sie 17 war, war sie noch ein Kind, das eben beobachtet hatte, wie ihre Freundin in den angenommenen Tod stürzt.
V: „Hat Emma Vorerkrankungen?"
Sie schüttelte den Kopf.
M: „Ihre Eltern... Sie werden sich Sorgen machen."
V: „Du kannst sie nachher anrufen."
Versicherte ich ihr. Selbst wenn nicht sie abgestürzt war, schien sie mir in einem schlechteren Zustand and die eigentliche Patientin. Sie war in einem totalen Schockzustand und sprach kontextlos. Ihre Hände zitterten und ihre Augen bewegten sich schnell von a nach b, ohne Halt.
V: „Sie sieht nicht so gut aus..."
F: „Ihr Puls ist am rasen und sie ist total neben sich."
V: „Hat sie sich verletzt? Ist sie auch abgestürzt?"
F: „Ich weiß nicht, sie bleibt nicht ruhig."
Meinte er besorgt. Auch ich schaute kritisch. Vielleicht hatten wir die ganze Zeit übersehen, dass sie schwer verletzt ist. Was furchtbar wäre!
V: „Bist du auch gestürzt?"
Fragte ich sie und nahm ihre beiden Hände in meine, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, doch sie zog sie schnell weg. Vermutlich nur der Schock. Ich betrachtete sie skeptisch. Im Dunkeln war nicht so viel zu erkennen.
Sie hatte eine Schürfewunde an ihrem linken Ellenbogen.
M: „Nein."
Ich glaub das war die verspätete Antwort auf meine Frage. Ich leuchtete ihr in die Augen. Doch die Pupillen waren isikor und unauffällig.
V: „Du Franco, sie fährt hinten im RTW mit. Sie gefällt mur nicht so und ihre Freundin könnte sie gebrauchen."
F: „Ja, das klingt gut. Dann kann sie in der KaS auch nochmal durchgecheckt werden."
Ich nickte. Dann nahm ich sie mit in den RTW.
M: „Emma!"
Sie schien erleichtert sie zu sehen.
E: „Maya, geht's dir gut?"
M: „Ja, Wege du machst das nochmal, ich dachte du würdest sterben."
E: „Keine Sorge, so leicht werde ich dich nicht verlassen. Du brauchst dich jemand, der dich zum Spaß haben überredet."
Das verwirrte Mädchen lachte und auch die abgestürzte Emma lachte mit.
V: „So Mädels, wir fahren los. Und ihr macht sowas bitte nicht mehr, okay? Kein klettern auf Mauern und Gerüste in der Dunkelheit. Es ist vielleicht noch früh für eine Belehrung, aber bitte lasst es okay? Ihr habt noch euer ganzes Leben vor euch."
Versuchte ich mir liebevoller Strenge, die zwei von zukünftigen Fehlern abzubringen.
Nicht lang und wir waren in der KaS, wo ich die Patientin an Paula Martinson, meine WG Mitbewohnerin und Freundin und Kollegin übergab, die Dienst in der NA hatte. Ich fühlte noch die Papiere aus und stand am Computer, etwas abseits von der Behandlung, wo ich auch Maya vorerst platziert hatte auf einem Drehhocker. Paula sollte auch sie sich mal anschauen.
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I don't know ~ KaS/Asds
FanfictionMaya gelangt eines Tages durch ein Missgeschicks in die Klinik am Südring. Doch hätte sie nie das Zentrum der Aufmerksamkeit und Sorge werden sollen... Man sollte vermuten, dass es nie mehr als nur ein Pflaster sein sollte, doch dieser Tag veränder...