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Etwas müde stand ich in der Küche des Cafés und platzierte die Muffinformen auf dem Blech. Seit zwei Tagen stand ich wieder mehr als zwölf Stunden auf der Arbeit. Jetzt war Lars dran, der sich etwas Erholung verdient hatte. Immer wieder linste ich durch den Spalt der Flügeltür zu Mona herüber. Sie war sechs Wochen in Reha und ich sorgte mich zuerst, dass sie etwas Zeit brauchen würde um wieder rein zu kommen. Doch sie überzeugte mich vom Gegenteil. Michaels Stimme drang zu mir durch und sofort spürte ich, wie die Nervosität in mir aufstieg. Seit zwei Tagen versuchte ich ihm mehr oder weniger aus dem Weg zu gehen. Auch wenn er immer wieder versuchte mich in ein Gespräch zu verwickeln oder mich mit seinen blauen Augen so intensiv anschaute, dass mir ganz weich um die Knie wurde, gab ich mich stets beschäftigt. Auch wenn er sich verhielt wie immer und mich kein einziges Mal in eine peinliche Situation brachte wegen diesem einen Abend, ich schämte mich und irgendwo war immernoch ein Funke von meinem gekränkten Ego übrig geblieben. Ich war fest davon ausgegangen, dass die Signale, die er mir sendete eindeutig gewesen wären. Ich wollte auf keinen Fall, dass er dachte ich sei die einsame, verrückte Katzenlady, der jedes Mittel recht war um den Nachbarn ins Haus zu locken, denn ungefähr so fühlte ich mich nach diesem Abend. Wer tauchte schon unangemeldet mit Essen und Wein am späten Abend bei seinem gutaussehenden Nachbarn auf, wenn man keine weiteren Absichten hatte.
,,Marlie." Holte mich Monas Stimme zurück. Ich erschrack so sehr, dass mir die Teigrolle aus den Händen rutschte und auf die metallene Schüssel knallte. Ohrenbetäubender Lärm löste sich und die Schüssel kreiste noch eine Ewigkeit weiter auf der Arbeitsplatte, bis ich sie schließlich mit der Hand stoppte.
,,Marlie ?" Hörte ich ihre Stimme ein zweites Mal von vorne rufen. Ich blickte zur Hintertür, verwarf den Gedanken aber direkt wieder. Eine Abmahnung wegen unerlaubtem verlassen des Arbeitsplatzes konnte ich wirklich nicht gebrauchen. Ich lehnte den Kopf in den Nacken und atmete durch, dann steckte ich vorsichtig meinen Kopf durch die Flügeltür.
,,Was gibt's denn ?" Flötete ich gut gelaunt und versuchte zu ignorieren, dass er direkt neben ihr vor dem Thresen stand. Mona hob lediglich den Daumen und deutete auf ihn.
,,Oh Hi! Was machst du denn hier ?" Tat ich überrascht. Michael lächelte mir zu.
,,Die letzten Tage warst du immer so auf dem Sprung, ich dachte ich komm dann einfach hier her und bestell dir einen Espresso."
,,Ich hab total viel zutun. Tut mir wirklich leid."
Mona wendete sich zu mir und schaute mich merkwürdig an.
,,Du hast doch Pause jetzt. Cordula rastet aus, wenn sie sieht dass wir uns nicht daran halten."
Ich biss mir auf die Zunge und schaute auf meine nicht vorhandene Armbanduhr.
,,Ach ist es tatsächlich schon soweit.",,Du wirkst etwas durch den Wind, ist alles okay ?" Fragte er und setzte sich mir gegenüber an den Tisch, wo alles seinen Anfang nahm.
Ich verschränkte die Finger meiner Hände und nickte.,,Ja, es ist nur sehr stressig, wenig Schlaf..." Zählte ich ein paar Dinge auf, während das Sturmtief, das seinen Namen trug, alles in mir durcheinander brachte, als er mich so besorgt ansah.
,,Hmm, vielleicht pack ich dich doch in den Koffer." Lachte er leise und legte seine Hand so offensichtlich auf den Tisch, als wollte er, dass ich danach greife. Mein Blick blieb für einen Moment an ihr kleben, dann löste ich ihn und schaute ihn an.
,,Soll ich dich heute Abend abholen ?"
,,Geht leider nicht, meine Mutter erwartet mich."
Erleichterung machte sich in mir breit, denn das war diesmal wirklich keine Ausrede.
,,Marlie, sorry aber du musst herkommen. Da stehen hundert Leute." Hatte Mona ihren Kopf aus der Tür gestreckt.
Ich seufzte auf und ließ den Kopf in den Nacken sinken.
,,Ich sag ja, stressig." Dann stand ich auf und hatte das Gefühl, man würde mir einen Viehtreiber in den Rücken rammen. Michael hatte meine Hand gegriffen und sie fest umschlossen.
,,Hey, so schnell kommst du mir nicht davon." Lachte er auf und sah mich an.
,,Ich komm morgen wieder und da erwarte ich die vollen zwanzig Minuten." Wenn er bloß wüsste, dass er nicht mal zwei davon benötigte um mich vollständig um den Finger zu wickeln. Ich lächelte und stimmte zu.
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꧁𝒮𝓉𝓊𝓇𝓏 𝒾𝓃𝓈 𝒢𝓁ü𝒸𝓀꧂
FanfictionEinfach mal was schönes! Nachrichten die durch Mark und Bein gehen, Krieg, Unglück, überall traurige Gesichter. Mein Newsticker überbringt mir nur noch selten schöne Ereignisse. Ich bin aus meinem Alltag geflüchtet, hinein in diese Geschichte. Ei...