♡
Zwei Wochen später
Es war dunkel als wir auf dem Parkplatz vor unserem Häuserblock hielten. Still schweigend saßen wir im Auto und sahen dabei zu, wie die Nacht um uns herum immer schwärzer wurde. Ziellos fuhren wir noch eine kleine Ewigkeit umher, bis Michael schließlich gähnend das Lenkrad umgriff und aufseufzte.
Von gemischten Gefühlen übermannt, blickte ich immer wieder auf das Ultraschallbild. "10+3"
Hatte die Frauenärztin mit Kugelschreiber auf den weißen Rand geschrieben.
,,Sie sind in der elften Woche schwanger." Lächelte sie und druckte das Bild aus, das sie Michael in die Hand drückte. Ich wusste, dass er eigentlich nicht nah am Wasser gebaut war, aber er fiel völlig in sich zusammen als die rauschenden Herztöne den Raum durchfluteten.
,,Ihrem Kind geht es sehr gut. Wir sollten trotzdem schauen, dass wir die Übelkeit in den Griff bekommen. Ich hab da ein paar tolle Sachen, die würde ich gleich holen und Ihnen zeigen."
Sie reichte mir Tücher, mit dem ich das Ultraschall Gel entfernte und Michael, damit er seine Tränen trocknete. Dann verschwand sie aus der Tür und Michael stand auf. Er schien zu wanken, als würden ihn die Emotionen aus dem Gleichgewicht bringen.
,,Kannst du das glauben ? Ich kann das nicht fassen. Es ist wirklich echt Marlie." Er griff meine Hand, hockte sich zu mir und fing wieder bitterlich an zu weinen. Ich schluckte, wusste nicht wie ich damit umgehen sollte.
,,Bitte hör auf zu weinen.. es fühlt sich an, als wäre es das schlimmste der Welt für dich." Heftig schüttelte er den Kopf und lachte geschwollen.
,,Es ist das schönste auf der Welt. Ich weiß gar nicht wohin mit meinen Gefühlen." Er nährte sich mir, legte eine Hand auf meinen Bauch und einen Kuss auf meine Stirn.
,,Tut mir leid, ich weiß auch nicht warum ich so heulen muss. Ich bin so glücklich mit allem gerade. Ich glaube mein Körper kann mit so vielen schönen Gefühlen nicht umgehen."
Ich lächelte ihm entgegen, griff seine Hand und forderte einen Kuss, den er zärtlich auf meine Lippen legte.
,,Wie geht's dir ?" Flüsterte er beinahe. Ich zuckte mit den Schultern.
,,Ich hab das alles noch gar nicht realisiert. Die Übelkeit übermannt zur Zeit alles und ich bin einfach glücklich, wenns mir ein paar Stunden gut geht."Ohne es wahrzunehmen fasste ich mir an den Bauch und streichelte darüber, erst als ich Michaels Hand auf meiner spürte, klarte ich auf.
,,An was denkst du ?"
,,Da ist ein Mensch in mir."
Ich schaute hinab, auf unsere Hände, die meinen Bauch berührten und stellte mir vor, wie in mir ein kleines Herz schlug. So winzig und verwundbar, so hilflos und vollkommen auf uns angewiesen. Würden wir dem gewachsen sein ?
,,Ich wollte nichts mehr als irgendwann ein eigenes Kind.. und jetzt hab ich furchtbare Angst vor allem."
,,Mir macht es auch Angst. Aber wir werden das hinkriegen. Es wird wunderschön. Wir sind ab jetzt eine kleine Familie."
,,Ich weiß nicht wie ich das auf der Arbeit erklären soll Michael. Wenn ich ausfalle, bedeutete das wieder mehr Arbeit für meine Kollegen." Ich seufzte auf.
Michael schüttelte den Kopf.
,,Deine Kollegen werden das verstehen. Lars und Mona haben doch selbst Kinder."
,,Ich weiß auch nicht, was mein Problem ist."
,,Vielleicht solltest du mit Hanna sprechen. Lad sie doch morgen ein. Wenn dich jemand versteht, dann sie."
Michael griff meine Hand und zog sie an seine Lippen. Er küsste meine Fingerspitzen und legte unsere Hände schließlich zurück auf meinen Bauch.
,,Ich freu mich drauf." Lächelte er sanft. Ich nickte, schenkte ihm das selbe Lächeln zurück.
,,Ich mich doch auch. Es ist nur noch immer so unreal. Vielleicht sollten wir sie morgen wirklich einladen. Und dann muss ich mit Mama sprechen.. und nach meinem Urlaub..."
,,Du bestimmst das Tempo." Versicherte er mir noch einmal und deutete auf das Akupressur Armband.
,,Hilft es ?"
,,Ich glaube schon. Vielleicht ist es auch Einbildung. Morgen früh werden wir es sehen."
Von Duftsäckchen mit Zitrusöl und Ingwerwurzelauszügen bis hin zu Kissen, Salben, Bädern und Tee's, die die Übelkeit stillen sollten. - Meine Frauenärztin hatte einige Tipps und Tricks, die die lästige Übelkeit bekämpfen sollte. Am besten hatte mir das Sea-Band gefallen. Es war unauffällig und es sollte sofortige und langfristige Besserung versprechen.
Morgens erst etwas essen, bevor ich Aufstand. Auf zuckerhaltige Getränke verzichten und immer eine Banane bei mir haben. Magenschonend und das in ihr enthaltenen Vitamin B6 sollte das Unwohlsein lindern.
,,Wenns dir damit nicht besser geht, verhau ich deine Ärztin." Grinste er und schnallte uns ab.
,,Lass uns ins Bett."
DU LIEST GERADE
꧁𝒮𝓉𝓊𝓇𝓏 𝒾𝓃𝓈 𝒢𝓁ü𝒸𝓀꧂
FanfictionEinfach mal was schönes! Nachrichten die durch Mark und Bein gehen, Krieg, Unglück, überall traurige Gesichter. Mein Newsticker überbringt mir nur noch selten schöne Ereignisse. Ich bin aus meinem Alltag geflüchtet, hinein in diese Geschichte. Ei...