Kapitel 17

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Es dauerte, bis Link wieder zu sich kam. Er setzte sich auf und hielt sich den Kopf. Er spürte den Verband an seiner Schulter und wusste, dass ein Arzt hier gewesen sein musste. Link nahm nun hin, dass er mit dieser Verletzung nun doch vorsichtig sein musste, auch wenn ihm das nicht gefiel. Schon immer war er unabhängig, egal bei welcher Verletzung es auch wahr. Er setzte sich an den Bettrand und erhob sich. Das Zimmer war leer. Durch das Fenster konnte er erkennen, dass es Abend wurde. Wie lange hatte er geschlafen? Aufgrund des Verbandes sah er sich vor keine Bekleidung am Oberkörper zu tragen und beließ es mit der Hose, welcher er anhatte. Ungern ließ er in diesem Moment sein Schwert an Ort und Stelle und ging die Treppen nach unten.

Sidon war mit König Dorephan im Thronsaal und unterhielten sich. Der Prinz konnte den Ritter bereits hören und blickte zur Treppe. „Link, du bist wach!" Link nickte und auch der König erfragte das Wohlergehen des Mannes. „Wie geht es dir, brauchst du etwas?" Dem Ritter war es nicht zum Reden zu Mute, weshalb er mit dem Kopf schüttelte, und mit der Hand deutete, dass er nach unten gehen würde. Sidon und Dorephan blickten sich beide fragend an. „Ich werde mit dir gehen, Link!" Der Ritter ging bereits voraus und stieg die Treppen hinab. In der Küche des Königs ging er auf die Theke zu, doch wurde von Sidon im nächsten Moment aufgehalten. "Was brauchst du, Link? Ich mache es dir."  Erneut schüttelte Link den Kopf. Er wollte es schließlich alleine tun, doch der Prinz ließ nicht locker. Seufzend machte der Ritter die Geste, dass er etwas zu trinken wolle. Sofort nahm Sidon einen Becher und schenkte in diesem etwas gefiltertes Wasser für den Helden ein. Link trank davon und beobachtete den Prinzen. Erneut versuchte er sein Glück an der Theke, um sich etwas zu essen zuzubereiten, doch wieder hielt Sidon ihn auf. 

"Ich koche für dich, Link. Hast du einen Wunsch?" Der Ritter verdrehte die Augen. Er konnte das schließlich selbst, würde das wohl ewig so weiter gehen? Link machte die Geste, dass der Prinz es lassen solle. Er nahm sich einen Apfel und ging die Treppen wieder nach oben. "Warte Link, du solltest etwas richtiges zu dir nehmen!" Oben im Zimmer angekommen setzte sich Link an den Tisch und nahm seine Karte hervor, um sich diese genauer anzusehen, dabei aß er seinen Apfel. Der Prinz kam ebenfalls in das Zimmer. "Link, du solltest dich schonen. Der Arzt sagte, dass du nichts überstürzen sollst. Lass mich dir helfen, bis es verheilt ist." Der Ritter sah sich auf der Karte die Goronenstadt an. In der Nähe befanden sich die heilenden Quellen der Goronen. Er wusste, dass er sich nicht von Sidon versorgen lassen konnte. Schon immer hatte er sich selbstständig versorgt und hatte kaum Hilfe angenommen. Auch jetzt würde es ihm schwer fallen diese anzunehmen. Da er nicht wollte, dass der Prinz weiterhin alles für ihn übernahm, wollte er die Stadt ansteuern. 

"Link, hörst du mir überhaupt zu?" Der Ritter faltete die Karte wieder zusammen und sah zu Sidon. "Ich weiß, dass du mir helfen möchtest, doch ich kann auf mich selbst aufpassen, Sidon. Ich bin mir sicher, dass du das weißt. Denk daran als wie gegen Vah Ruta gekämpft hatten. Ja, die Wunde ist größer als gedacht, doch ich bin dieser gewachsen." Link zog seine Stiefel an, während er das sagte und legte sein Schwert auf den Tisch. "Was hast du vor, Link?" Sidon verengte seine Augen. Er wusste, dass der Ritter recht hatte, doch da sich dieser die Schuhe anzog und sein Schwert bereitlegte gefiel ihm nicht. Schon gar nicht, als dieser seinen Verband öffnete, um diesen zu wechseln. Die Wunde hörte auf zu bluten, doch war nach wie vor geschwollen. Durch den Bruch hatte sich die Haut weiter verfärbt. Link nahm einen neuen Verband zur Hand und ging nach unten, sein Schwert nahm er mit sich. "Link, warte! Wohin gehst du?" Der Prinz folgte ihm, doch Link schwieg.

Er ging durch den Thronsaal auf dem Weg zum Badezimmer. Die Wachen und Besucher erschraken, als sie die Wunde erblickten. "Link!" Sidon hielt ihn fest. "Du wirst mich nicht verlassen, nicht in diesem zustand!" Der Ritter löste sich aus dem Handgriff und säuberte die Wunde mit etwas Wasser. "Ich verlasse dich nicht, Sidon." Der Prinz nahm ihm den Verband aus der Hand. "Ich glaube dir nicht. Du hast dein Schwert dabei." Link drehte sich zu Sidon und beäugte ihn. "Streiten wir uns tatsächlich deswegen?" Er nahm den Verband wieder an sich und verband die Wunde neu. "ich lasse dich nicht gehen. Dein Schlüsselbein ist gebrochen." König Dorephan hörte die Schreie aus dem Badezimmer und ging deshalb in dieses. "Was ist hier los?" Der Prinz verschränkte die Arme. "Link will von hier weg gehen." Der König hob eine Braue. "Warum?" Link seufzte und nahm sein Schwert an sich. "Ja, ich werde gehen, doch ich habe meine Gründe." 

Dorephan sah zwischen den Beiden hin und her. "Wo hin möchtest du?" Sidon sah zur Seite, denn das hatte er seinen Liebsten gar nicht gefragt. "Ich werde zu den Goronenquellen reißen. Das Wasser hat eine heilende Wirkung. Ich bin der Meinung, dass dort meine Wunde schneller heilen wird. Meine Absicht war Euren Sohn mit mir zu nehmen, doch ich denke das wird keine gute Idee sein." Sidon drehte sich zu Link wieder hin. "Warum, ich dachte wir... führen nun eine Beziehung..." Der Ritter blickte erröte zu dem Prinzen. "Mir ist das alles etwas viel. Ich möchte ja, aber nicht wenn du mich behandelst, als wäre ich ein Kind, Sidon. Ich bin ein Ritter. Ich habe gegen Ganon gekämpft. Sei du selbst, wenn du bei mir bist. Sag mir, was du denkst und was du fühlst. Ich versuche das doch auch. Auch wenn mir alles neu ist, vor allem für die Nähe zu dir!" Sidon und Dorephan weiteten die Augen, während Link rot anlief. Er hatte gerade das erste mal  gesagt, was er dachte. 

Sidon lächelte und nahm Links Hände in seine. "In Ordnung. Ich gebe die mein Wort. Wirst du mich mit auf deine Reise nehmen?" Der Ritter sah mit knallrotem Kopf zu Boden und nickte. Der König schmunzelte und verließ das Zimmer. Link hielt sich peinlich berührt den Kopf. 

//Was habe ich da nur gesagt?!//

Sidon x LinkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt