Kapitel 20

55 5 3
                                    

Link lehnte sich langsam an den Rand und tauchte, bis auf seinen Kopf, unter das Wasser. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich auf seine Ohren, um alles in seinem Umfeld hören zu können.
Das Wasser hatte die Wunde umfasst und reinigte sie gründlich. Langsam, von Minute zu Minute, schloss sich diese.
Link erinnerte sich, als er das erste Mal an den Quellen war. Ein schwarzer Leune hatte ihn an seinem Arm gekratzt. Die Wunde wollte sich nicht schließen, denn er kämpfte nach wie vor weiter. Als er zufällig auf einen Goronen traf und dieser das sah, berichtete er über die Quellen.

Es tat gut zu sehen, dass diese sich schloss und er weiter kämpfen konnte, doch eine Narbe konnte man nicht ausschließen.

Während Link im Wasser war, ist Sidon mit seinen Gedanken ganz woanders. Er dachte an die Beziehung zwischen dem Ritter und dem Prinzen. War alles gut so wie es ist? Irgendetwas gab ihm das Gefühl, dass er etwas hätte anders machen sollen. Ihm war bewusst, dass er viel zu schnell an alles herangegangen ist und Link sicher nicht bereit für Neues war. Er genoss die Nähe, Liebe und den Akt sehr, doch beruhte das auf Gegenseitigkeit?
Sidon blickte in den Himmel und seufzte. All dass, nur weil er sich nicht seiner Triebe her werden konnte und ihn schlussendlich gebissen hatte. Er war zwar froh, dass sich nun die Wunde schließen würde, doch musste Link wirklich durch all diesen Schmerzen leiden? Der Prinz war wütend und das auf sich selbst. Er blickte zu Link, welcher gerade aus dem Wasser stieg und sich eines der Handtücher nahm,

Der Ritter erkannte den ernsten Blick des Zoras sofort und wusste, dass dieser wieder über etwas nachdachte. „Sidon." Der Prinz sah auf. „Woran denkst du gerade?" Während er das fragte, trocknete der Hylianer sich ab und zog sich seine Hose wieder an. Sidon streckte seine Hand aus und fasste an Links Schulter. Er konnte jeden seiner Zähne auf der Haut fühlen, welche sich endlich geschlossen hatte. Bevor er ansetzten konnte, dass es ihm leid tat so etwas ihm angetan zu haben, ergriff Link das Wort. „Jetzt trage ich dich immer an meiner Haut." Sidon blickte ihn überrascht an. „W.. was?" Link lächelte und küsste die Hand, welche er langsam von sich weg nahm. „Es zeigt mir, dass ich immer deines sein werde, Sidon." während er das sagte, wurden seine Wangen rot.

Sofort waren all seine Sorgen wie weggeblasen und der Prinz zog den Ritter fest in seine Arme. „Ja, ich werde immer an deiner Seite bleiben." Nun waren seine Gedanken an etwas anderes gerichtet, weshalb er schnell nach Hause wollte. „Link, lass uns zurück gehen." Verwundert, dass der Zora es so eilig hatte, stimmte er zu und zog sich nun vollständig an. Nach dem alles verstaut wurde, traten sie den Rückweg an. Sidon war so in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie schnell es dunkel wurde. Eigentlich war der Plan am Stall der Berge erneut zu rasten, doch Link hatte das Gefühl, dass sie weiter gehen sollten. Früher ritt er oft die Nacht durch und war es daher schon gewohnt. Er genoss die Aussicht, die Hyrule darbot und blickte sich um. An jeden Winkel konnte er sich an seine Reise erinnern und die damit verbundenen Erinnerungen. Die harten Kämpfe, das entdecken der Krogs oder das kennenlernen neuer Leute. Nicht zu vergessen die Früchte, Pilze und Tiere die es gab.

„... idon ... Sidon..." Der Prinz spürte die Schwertscheide an seiner Schulter tippen. „Hmm..?" „Ich bin müde, lass uns hier eine Pause einlegen." Link deutete auf den nächsten Stall. Sidon sah sofort auf und nickte. „Ja, das klingt gut." Der Ritter sprach sofort mit dem Stallarbeiter und ließ sein Pferd unterbringen. „Wie kann ich dir noch zu dieser späten Stunde helfen?", fragte dieser freundlich. „Hast du noch Betten frei?" Der Stallarbeiter sah ihn seinem Buch nach. „Leider nur eines." Link lächelte. „Das ist in Ordnung." Der Held nahm Sidons hat und ging mit ihm zu dem freien Bett im Inneren. „Leg dich hin, Sidon. Morgen reisen wir gleich weiter." Der Prinz sah sich um und nickte erneut, dann legte er sich mit angewinkelten Beinen in das Bett. Link legte sich dazu und blickte den Zora an.

„Was ist mit dir?" Link verleugnete seine Besorgnis nicht. All die Zeit sprach der Prinz kein Wort und war so versunken in sich selbst. „Es ist nichts. Ich möchte nur schnell nach Hause, ich habe... noch etwas zu tun. Mach dir keine Sorgen." Nach diesen Worten küsste er die Stirn des Mannes und lächelte. Link schloss seine Augen und nickte. Manchmal vergaß er, dass Sidon doch ein Prinz war.
Die leise Melodie des Stalles erklang im Hintergrund. Die Gäste schliefen ruhig in ihren Betten und die Hunde rollten sich zum schlafen ein. Feiner Regen prasselte auf das Zelt und goss die große Landschaft.
So fand auch Link seinen wohlverdienten Schlaf.

Sidon x LinkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt