Kapitel 11

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Als Sidon am nächsten Morgen aufwachte, lag Link nicht mehr im Bett. Sein Schwert war auch nicht mehr an der Wand gelehnt, wie es das noch gestern tat. Schnell stand der Prinz auf und suchte nach ihm. Weder im Badezimmer, in der Küche oder im Dorf allgemein war er zu finden. Sidon eilte in den Thronsaal außer Atem. Einer der Wachen von den Brücken stand vor dem König und überbrachte eine Nachricht. Dorephan blickte zu seinem Sohn. „Was ist los?" „Link, er ist weg!" Der König deutete auf den Zora vor ihnen. „Gib meinem Sohn den Brief." Rytt, der Wächter, welcher in der Nacht auf Patrouille war, übergab den Zettel, welcher Link ihm überreichte. Eifrig nahm ihn Sidon an sich und laß die Zeilen des Schriftstückes.

„Sidon, ich habe über vieles nachgedacht und werde die Prinzessin erneut aufsuchen. Es gibt so vieles, was ich an dieser Handlung nicht verstehe. Ich brauche etwas Zeit. – Link"

Die Hände des Prinzen begannen aus Wut zu zittern. Seine Miene verfinsterte sich und er schrie auf. „Sidon, warte!", wollte Dorephan ihn zu seiner Besinnung zurückholen, doch sein Sohn nahm seine Lichtschuppenlanze, sprang über das Geländer in das Wasser und schwamm schnell und rasend davon. Nun konnte ihn keiner mehr aufhalten. Die Wut auf Prinzessin Zelda machte sich in ihm breit. Während der Prinz sich auf den Weg ins Schloss machte, tat es Link ihm gleich, doch er traf früher als der Zora ein. Mit seinem Schwert auf dem Rücken betrat er den Thronsaal, in welchem Zelda sich befand. „Link, ich wusste du würdest wieder kommen." Die Mine des Ritters blieb ernst. Eigentlich wollte er sie zur Rede stellen, was das sollte, doch etwas in ihm fragte sich, ob er nicht wieder den Dienst antreten solle. Selbstverständlich liebte er Sidon nach wie vor, doch die überrumpelten neuen Gefühle in ihm verunsicherten ihn. Er biss sich auf die Lippe. Der Groll war nicht verschwunden, doch da er dies schon sein ganzes Leben tat, hielt er dies für das Beste. //Es tut mir Leid, Sidon.// 

Der Ritter ging auf die Knie und verneigte sich.

Zelda lächelte. „Ich gebe zu, dass ich überreagiert habe, Link. Ich bin schon seit ein paar Jahren in dich verliebt und konnte mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen. Der Gedanke daran von dir getrennt zu sein, fühlte sich so schmervoll an." Link sah auf.  "Als du deine Liebe zu Sidon gestanden hast bin ich so eifersüchtig geworden, dass es mich wütend gemacht hat. Es tut mir leid, Link. Vielleicht wäre es besser, wenn-" Die Türen des Saals gingen mit einer Wucht auf und Sidon stürmte hinein. Er richtete die Lanze auf die Prinzessin und zeigte seine spitzen Zähne. Schnell zog Link sein Schwert und schlug die Waffe auf die Seite. Sidon und auch Zelda sahen den Ritter überrascht an. „L- Link, was...?" „Lass es gut sein, Sidon." Der Zora senkte die Lanze und verstand die Reaktion nicht. „Hast du meine Nachricht erhalten?" Der Prinz nickte. „Ja, aber-" „Dann warte draußen auf mich." Sidon konnte die ernste Stimme in dem Helden erkennen und war schockiert. Ist er zu weit gegangen? Stand Link auf Zeldas Seite? Er verstand es nicht. Er war so sauer auf die Prinzessin ihm seinen Ritter weggenommen zu haben, doch es schien, als hätte er sich wohl getäuscht.

Bedrückt verließ er das Gebäude und wartete auf den Hylianer. Tausend Gedanken rasten durch seinen Kopf. Link senkte das Schwert und widmete sich wieder der Prinzessin. „Er muss dich wirklich lieben, Link." Der Ritter sah die Frau fragend an. „Er ist bis hierhergeeilt, um dich zurückzuholen und zu beschützen. Ein wahrer Gentleman." Der Held steckte das Schwert wieder in die Schwertscheide zurück und dachte nach. „Geh zu ihm zurück. Es ist besser als an meiner Seite zu verweilen. Es ist Liebe, Link. Deine Erste, nicht wahr? Wenn etwas passieren würde, lasse ich es dich wissen. Nun geh, Ritter. Du hast schon so viel für mich getan. Genieße nun dein eigenes Leben." Der Mann verbeugte sich und nickte lächelnd. Er verließ das Schloss und stieß auf den Zora, welcher dort wartete. Er streichelte das Pferd, welches zu dem Helden gehörte, nachdenklich. Link ging auf den Prinzen zu. „Es tut mir leid, Sidon." Der eben genannte drehte sich um und sah den Hylianer an. „Ich weiß, dass du mich beschützen wolltest, doch sie hatte sich in diesem Moment erklärt... und eine zweite Chance verdient." Noch immer erhob Sidon seine Stimme nicht. „Ich bin gegangen, weil ich dachte, dass du mich nicht gehen lassen würdest. Ich wollte es mit Prinzessin Zelda klären, um wieder klaren Kopf zu bekommen."

Link ging auf die Knie und verbeugte sich vor dem Zora, um seine Entschuldigung deutlich zu machen. Sidon erkannte, wie sehr der Ritter diese Entscheidung schwer viel und ging selbst vor dem Hylianer auf die Knie. Er nahm das Kinn des Helden und drückte es nach oben, damit dieser ihm in seine Augen sah. „Es gefällt mir, dass du so viel sprichst, Link." Der Mann blickte in die Augen des Zoras. Sonst so willens stark vergoss er nun ein paar stumme Tränen, welche der Prinz auf die Seite wischte. Damit zeigte er ihm, dass er ihm verzieh. „Lass uns gehen, Link." Sie küssten sich für einen Moment, bis der Ritter auf sein Pferd stieg und los ritt. Er blieb stumm, um sich zu beruhigen, Sidon hingegen konnte wieder seine Stimmung aufrechterhalten. Er erzählte von lustigen Momenten, die sie erlebt hatten. „Sei ihr nicht mehr böse.", meint der Held aus dem Nichts. „Warum?", widersprach der Zora. „Sie hat es aus Eifersucht getan. Sie liebt mich, doch ich sie nicht. All diese Gefühle haben mich allmählich verrückt gemacht, denn ich habe sie nicht verstanden. Noch immer ist mir all das neu."

Sidon lächelte. „In Ordnung. Ich tue es, für dich." Link begann zu lächeln. „Endlich. Endlich lächelst du wieder." Nun wurde der Ritter jedoch rot, was den Prinzen nur noch mehr gefiel. „Lass uns heute bei dir schlafen. Zurück in das Dorf der Zoras würde zu lange dauern." Der Held stimmte dem zu und trat den Weg nach Hateno an. Es brach bereits die Nacht an, als sie das Haus erreichten. Glühwürmchen schwirrten umher, was ein toller Anblick für die Beiden war. Link nahm das Pferd und stellte es in dem kleinen Stall an seinem Haus ab. Sidon beobachtete den Hylianer lächelnd und genoss den Anblick. Er trat hinter ihm. Er beugte sich nach unten und küsste den Hals des Mannes.

„Link, ich liebe dich. Das tat ich schon immer. Ich möchte für immer mein Leben mit dir zusammen verbringen."

Der Ritter wurde rot, als er diese Worte vernahm. 

Sidon x LinkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt