Kapitel 19

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Als die Sonne das Zelt erwärmte und man die Hunde am Stalle hören konnte, richtete Link sich auf. Er bemerkte Sidon noch schlafend neben sich.
Link blickte an sich hinab und zog sich langsam seine Hose an. Seine Schulter pochte. Nur einen Tagesritt entfernt und sie würden endlich die Quellen erreichen. Der Ritter biss leicht die Zähne zusammen als er die Schulter das letzte Mal einband und sein Gewand überzog.
Außerhalb des Zeltes schlüpfte er in seine Stiefel und lief den Weg ein Stück hinab.
Die Sonne schien angenehm warm, am Himmel flogen einige Vögel. Die leichte Rauchwolke kennzeichnete den Stall auf welchen er zuging.

Alle grüßten Link, als sie ihn erkannten und wünschten einen guten Morgen. Angenehme Musik ertönte und Kinder spielten fangen.
„Guten Morgen Link, gut geschlafen?", fragte der Stallarbeiter Ozu. Der Held nickte freundlich. „Wie kann ich dir helfen?" Link lächelte. „Ich möchte mein Pferd holen." Ozu lächelte und ging in Richtung der Boxen. „Sehr gern, wohin geht deine Reise?" Er führte den dunklen Hengst hervor, welcher Link so gleich an sich nahm. Das Tier schleckte leicht über die Hand zur Begrüßung. „..Heiße Quellen.."
Ozu schloss die Box wieder, während Link das Tier am Geländer festband. „Das klingt entspannt, genieße die Sonne werter Ritter."

Link lächelte und bedankte sich mit einem Nicken. Er versuchte das Pferd zu satteln doch hatte Schwierigkeiten. Je mehr er den Arm hob, desto schmerzvoller durchströmte ihn der Schmerz der Wunde. Bei einem weiteren Versuch glitt ihm der Sattel aus den Händen. Link zog scharf die Luft ein. Bevor er sich bücken konnte, nahm Ozu den Sattel an sich. „Lass mich dir helfen, Link." Der Stallarbeiter legte den Sattel auf den Rücken des Tieres und schloss die Gurte am Bauch. „Wo ist dein Begleiter?" Link streichelte den Hengst. „Er... schläft noch."
Ozu beäugte den Helden. Oft hatte er den Mann mit schlimmen Verletzungen gesehen. Sei es Verbrennungen oder Schnittwunden. Nie hatte er sich dazu geäußert. Jetzt da die Gefahr gebannt war, so wollte er nun doch etwas sagen.

„Lass mich dir heute helfen, Link." Er deutete auf die verletzte Schulter. „Komm." Sie gingen in das Innere des Stalles. Dort setzte sich Link auf einen Stuhl und entblößte sich seines Oberkörpers. Der Verband war durchnässt und nicht mehr richtig fest. Ozu forderte einen Eimer Wasser ein mit einem Tuch. Während ein weiterer Stallarbeiter diesen brachte, löst Ozu den Verband und sah sich die Verletzung an. Die Besucher des Stalles kamen hinzu und betrachteten die Wunde. Sie begannen zu tuscheln und zu tratschen, doch Link blieb stumm. Er schwor sich in diesem Moment nur dieses einmal helfen zu lassen.

Vorsicht säuberte Ozu die Wunde mit frischem Wasser. Die Haut hatte sich verfärbt. Lila, grün oder gar gelb. Langsam konnte man den Biss erkennen. Sie rätselten was das angerichtet haben könnte.
„Ein Leune?"
„Ein Moblin?"
Link blieb weiterhin stumm bis er die entscheidende Aussage hörte.
„Ein Zora!"
In diesem Augenblick kam Sidon hinzu und grüßte freundlich den Leuten. „Guten Morgen!"
Niemand reagierte. Die Angst, dass diese Aussage stimmen könnte war zu groß, doch Link brach die Stille. „Es war kein Zora."
Ozu legte einen neuen Verband an und die Stimmung lockerte sich. Sie glaubten den Helden und grüßten den Zora nun doch.

Sidon wurde misstrauisch und ging auf Link zu. „Was ist los?" Der Ritter erhob sich. „Wir gehen. Danke Ozu." Link nahm die Hand des Prinzen und lief aus dem Stall. Er band den Hengst los und stieg auf. „Link, was ist passiert? Warum möchtest du so schnell los und warum.. hat dieser Mann dir geholfen?" Sidon nahm, nachdem er das zusammengefaltete Zelt anbrachte, die Hand des Ritters und sah ihn an. „Ich möchte nicht darüber reden.. Nicht jetzt." Der Prinz nickte, er wusste das etwas nicht stimmte doch respektierte seine Entscheidung. Sie begannen den Anstieg und ritten in Richtig der Quellen.
Sie sprachen nicht miteinander und folgten stumm den Weg. Sidon gab dem Ritter so viel Zeit, wie dieser benötigte.

Als Link sah, dass sie die Quellen bald erreichen würden, durchbrach er die Stille. „Ich wollte das Pferd holen und satteln.. Ich konnte es nicht, es tat weh. Ozu half mir und entdeckte meine Schulter. Er war besorgt und ich.. nahm seine Hilfe an. Seine Gäste rätselten woher ich diese Verletzung haben könnte.. sie dachten es kommt von dir, einem Zora, weshalb sie misstrauisch wurden." Der Prinz hört dem Ritter geduldig zu. „Warum hast du ihnen nicht die Wahrheit gesagt?" „Wie könnte ich? Sie würden es nicht verstehen.."

Nun konnte auch Sidon auch die Quellen erkennen. „Ich weiß, dass dir vieles schwerfällt, doch irgendwann werden sie alles verstehen, Link. Ich bleibe immer auf deiner Seite, egal wie sie sich entscheiden." Der Ritter wusste was Sidon damit meinte und nickte. Vor dem Wasser hielten sie an. Es war heller als das übliche Wasser. Kleine Bläschen bildeten sich an der Oberfläche. Der Prinz bückte sich und streckte seine Hand ins Wasser. Es war angenehm warm. Mit der Hilfe des Zoras stieg Link ab. Während er sich entkleidete baute der Prinz das Zelt auf und setze sich an das Wasser bereit, wenn er dem Hyliner helfen sollte.

Nach dem Link nun auch den Verband löste stieg er langsam in das Wasser und lehnte sich an den Rand. Sidon beobachtete den Mann und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.

Sidon x LinkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt