Kapitel 2

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Mias Sicht

Am nächsten Morgen wurde ich durch das Klingeln meines Handys wach, verschlafen richtete ich mich auf und nahm ab. "Hallo?" Murmelte ich und wischte mir ein paar Haarsträhnen aus meinem Gesicht. "Hey Mia, hast du noch geschlafen?" Gähnend streckte ich mich, bevor ich meiner besten Freundin eine Antwort gab. "Ja, ich war gestern etwas zu lange auf! Was gibt es?" Jessica seufzte am anderen Ende, was mich schon wieder ziemlich verunsichern ließ. "Hör mal, das mit dem Konzert Morgen klappt leider doch nicht..." Ich starrte mein Handy an und wusste gerade nicht, ob ich lachen oder weinen sollte! "Jessi, ich habe die Karten schon hier, meinst du ich habe mein Geld im Lotto gewonnen?!" Jessica schnaubt, was mich noch mehr wütender machte. "Nein, dass hast du nicht, aber mir ist etwas sehr wichtiges dazwischen gekommen!" Ich Atmete hörbar aus und stand anschließend auf. "Wichtiger, als deine Beste Freundin?! Jessica, ich habe keine Ahnung was ich dir getan habe, aber ich habe mich auf Morgen gefreut!" Jessica seufzte, was mich ebenfalls seufzen ließ. "Mia, es tut mir wirklich leid, dass ich nicht mit kann..." "Ach komm, vergiss es einfach!" Ich legte auf und schmiss mein Handy auf mein Bett, wo sollte ich jetzt so schnell Ersatz her kriegen? Ich fuhr mir durch die Haare, lief in die Küche und machte mir erstmal einen Kaffee, wieso tat mir das meine beste Freundin nur an?!
Mit meiner Tasse in der Hand lief ich auf den Balkon, sollte sie doch glücklich werden! Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und beschloss mir für Morgen neue Klamotten zu kaufen, schließlich war Riku das erste mal Solo hier in Köln und das sollte schon etwas ganz Besonderes werden! Ich leerte meine Tasse und lief wieder nach drinnen. Auch wenn ich immer noch ziemlich sauer auf meine Freundin war, wollte ich den Tag heute genießen. Ich stellte die Tasse in die Spüle, machte mich schnell fertig und verließ anschließend das Haus.
Ich genoss die Wärme auf meiner Haut und nahm mir für später vor bei Facebook nach zu fragen, ob jemand die Karte haben möchte. Ich suchte gerade nach meinen Kopfhörer, als ich mit jemanden zusammen stieß. "Oh sorry, das war keine Absicht!" Mit hoch roten Kopf sah ich die Frau mit den langen brauen Haaren an und hoffte, dass sie nicht all zu sauer war. "Ist ja nichts passiert!" Sie lächelte kurz, bevor sie weiter lief. Verwirrt über ihren Akzent sah ich ihr hinterher, beschloss dann aber auch weiter zu gehen.
In der Stadt fand ich ein paar richtig gute Klamotten und beschloss mir noch ein paar schöne Schuhe zu meinem Outfit zu kaufen, aber als ich gerade den Schuhladen betreten wollte, sah ich meine beste Freundin mit meinem Ex Freund. Ich spürte den Kloß in meinem Hals und wollte nur noch nach Hause, jetzt wusste ich wieso sie sich so verändert hatte! Nach allem was mir mein Ex angetan hatte, war ausgerechnet meine Beste Freundin die neue Freundin von ihm! Mit gesenktem Kopf lief ich der Straße entlang und versuchte meine Tränen zurück zu halten, was mir aber gerade nicht so gut gelang. Ich war froh, dass ich in der Nähe der Innenstadt wohnte so brauchte ich jetzt wenigstens nicht mit der U-Bahn nach Hause zu fahren. Immer wieder wischte ich mir meine Tränen aus dem Gesicht und war froh, als ich das Haus in dem ich wohnte endlich erreichte. Ich schloss die Haustür auf und rannte die Treppe nach oben, dort öffnete ich meine Wohnungstür, schmiss meine Taschen in die Ecke und nahm sämtliche Bilder von den Wänden. Nach allem was sie mir heute angetan hatte, wollte ich mit ihr nie wieder etwas zu tun haben! Ich zeriss die Bilder und holte anschließend eine Mülltüte um auch die restlichen Sachen wegzuschmeißen die sie mir geschenkt hatte. Immer wieder schossen neue Tränen aus meinen Augen, sie wusste was er mir angetan hatte und doch war sie jetzt mit ihm zusammen?! Ich stellte die volle Mülltüte bei der Wohnungstür ab und Atmete mehrfach tief durch, aber wirklich beruhigen konnte ich mich nicht. Wieso ausgerechnet meine beste Freundin? Wir waren so lange befreundet und jetzt das?!
Ich lief wieder ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen, sollte ich ihr schreiben, das die Freundschaft beendet ist? Ich holte mein Handy aus der Tasche, aber mir fehlte einfach der Mut. Leise seufzend wischte ich mir meine Tränen aus dem Gesicht und legte mein Handy auf den Tisch. Ich seufzte erneut und versuchte an Morgen zu denken, was mir ein kleines Lächeln auf meine Lippen zauberte.

Ein Winter in Finnland Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt