Kapitel 7

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Rikus Sicht

Nervös saß ich am Bühnenrand und zupfte an meiner Gitarre. "Bruderherz, alles in Ordnung bei dir?" Meine Schwester setzte sich neben mich und sah mich mit gerunzelter Stirn an. "Mmhhh!" Ich spielte weiter, worauf sie ihre Hand auf meine legte. "Was ist los? Seid wann bist du so nervös?" Ich lächelte leicht, sprang auf und begann auf und ab zu laufen. "Ich habe mit Mia telefoniert, sie hat mir ihre Adresse geschickt! Paul holt sie gerade ab, aber was mache ich, wenn sie doch nicht mit kommt? Shelly ich habe keine Ahnung, was ich überhaupt machen soll!" Ich erzählte mit meinen Händen und sah meine Schwester hilfesuchend an. "Oh man, dich hat es ja voll erwischt! Lass sie doch erstmal hier ankommen, der rest wird sich mit der Zeit zeigen!" Ich nickte und sah erneut auf die Uhr. "Riku, sie wird schon mit kommen!" Ich nickte erneut und versuchte mich zu beruhigen. "Na los, ich habe uns Essen mitgebracht, Proben kannst du jetzt eh vergessen!" Shelly zog mich an der Hand hinterher, aber als ich auf der Couch saß, schob ich mein Essen sofort bei Seite. "Mia wird uns für die restliche Tour begleiten, ich hoffe du hast nichts dagegen?" Shelly biss in ihren Hamburger, schüttelte aber mit den Kopf. "Ich bin eher gespannt, auf die geheimnisvolle Frau!" Schwach lächelte ich und sah erneut auf die Uhr, noch eine Stunde dann muss ich auf die Bühne, aber ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ich meine nervosität unter Kontrolle kriegen konnte.
Seufzend stand ich auf und begann erneut auf und ab zu laufen. "Riku du machst mich noch bekloppt mit deinem auf und ab laufen, kannst du dich bitte mal beruhigen und endlich hinsetzen?!" Ich fuhr mir durch die Haare und ließ mich neben meiner Schwester auf die Couch fallen, ein leises klopfen ließ mich aber sofort wieder aufspringen. "Herein!" Nervös sah ich Richtung Tür. "Ha, ich kenne dich, du hast mich in Köln zwei mal über den Haufen gelaufen!" Platzte es von meiner Schwester raus, was mich zusammen zucken ließ. "Ja, sorry noch mal..." Mia stand schüchternd in der Tür und sah meine Schwester nervös an. "Hey, schön das du da bist!" Mit wild klopfenden Herzen nahm ich Mia in den Arm und lächelte sie anschließend an. "Ich freue mich auch!" Sie lächelte zurück, was mein Herz noch höher schlagen ließ. "Komm setz dich, meine Schwester hat gerade Burger bei MC Donalds geholt, bediene dich!" Shelly musste lachen, worauf ich sie mit gerunzelter Stirn ansah. "Bietest du Mia gerade echt deine kalten Hamburger an?!" Ich biss mir auf die Lippe und zog sofort etwas Geld aus meiner Tasche. "Schon gut, ich habe eh keinen Hunger!" Mia winkte ab, aber ich drückte ihr trotzdem zwanzig Euro in die Hand. "Ich muss jetzt auf die Bühne, aber solltest du doch noch Hunger bekommen!" Kurz lächelte ich, nahm mir meine Gitarre und verließ anschließend den Raum. Ich Atmete noch ein paar mal tief durch, bevor ich die wenigen Stufen nach oben lief.

Mias Sicht
Ziemlich perplex starrte ich auf die zwanzig Euro in meiner Hand. "Ähm, ich brauch kein Geld!" Ich hielt Shelly das Geld hin, aber sie winkte ab. "Wir beide gehen jetzt erst mal etwas Essen, wenn mein Bruder schon bezahlt!" Sie zog mich auf die Beine und hinter sich her. "Ich bin übringens Michelle, du kannst mich Shelly nennen und ich bin Rikus kleine Schwester!" Ich lächelte Mia an, was sie auch kurz lächeln ließ. "Wie ich heiße weißt du ja schon! Aber, ich habe wirklich keinen Hunger!" Ich sah Mia an, worauf sie wieder ziemlich nervös wurde. "Du brauchst keine Angst vor mir haben, ich werde dich schon nicht fressen!" Mia ließ sich auf die Treppen Stufe fallen und Blickte Richtung Halle. "Shelly, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich hier eigentlich mache! Ich meine, ich fühle mich geehrt das dein Bruder mich eingeladen hat, dass er mir seine Nummer gegeben hat, dass... dass er sich anscheinend in mich verliebt hat, aber!" "Mia, hol bitte mal Luft!" Shelly setzte sich neben mich und sah mich immer noch lächelnd an. "Mia mein Bruder liebt dich wirklich, dass kann ich an seinem Blick sehen! Er hat mich vorhin, als er auf dich gewartet hat wahnsinnig gemacht! Lasst es doch einfach auf euch zukommen!" Mir traten Tränen in die Augen, die ich mir eilig weg wischte. "Es ist nur... Mir wurde mehr als einmal das Herz gebrochen, dass würde ich nicht noch einmal durch stehen!" Shelly legte ihre Hand auf meine Schulter und schüttelte heftig den Kopf. "Das würde mein Bruder niemals machen, dazu kenne ich ihn zu gut! Wenn er von dir gesprochen hat, da haben seine Augen richtig geleuchtet und das obwohl er dich nicht kennt und sich nur einmal mit dir Unterhalten hat!" Leicht musste ich lächeln und Blickte Richtung Halle. "Können wir rein gehen, ich würde ihn gerne spielen sehen!" Shelly nickte und zog mich erneut auf die Beine.
Mein Herz fing erneut an zu raßen, als wir die Halle betraten. Riku stimmte gerade mein Lieblingslied Safety Pin an, was mich lächeln ließ. "Ich liebe das LIed, es ist so viel wahres in diesem Lied!" Wir blieben weiter hinten in der Halle stehen, aber als Riku uns entdeckte winkte er uns kurz zu. "Oh nein..." Murmelte ich und drehte schnell meinen Kopf zur Seite. "Was habe ich gesagt!" Ich sah von Shelly wieder zur Bühne, aber Riku sah uns immer noch an. "Kann dein Bruder auch mal woanders hin sehen!" Shelly musste lachen, was mich ebenfalls lachen ließ. "Na, ich glaube so langsam taust du auf!" Shelly hakte sich bei mir ein und zusammen genossen wir das restliche Konzert.

Ein Winter in Finnland Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt