Kapitel 5

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Rikus Sicht

Die ganze Nacht über tat ich kein Auge zu, immer wieder nahm ich mein Handy in die Hand und hoffte, dass sich Mia melden würde! Mia, was für ein wundervoller Name! Ich drehte mich auf die Seite und lächelte, als ich an die Autogramm Stunde dachte! Leise seufzte ich und fragte mich, wieso das Leben immer so kompliziert sein musste, wenn es um die Liebe ging?! Ich hoffte sehr, dass sich Mia melden würde, auch wenn die Chance nicht gerade sehr groß war! Ich drehte mich wieder auf den Rücken und stand anschließend auf, schlafen konnte ich eh nicht mehr und da es draußen zu dämmern begann beschloss ich einen Morgenspaziergang durch Köln zu machen. Mit frischen Klamotten in der Hand lief ich ins Bad und sprang anschließend unter die Dusche, ich genoss das wame Wasser auf meiner Haut, auch wenn ich nicht wirklich abschalten konnte!
Frisch geduscht verließ ich eine halbe Stunde später das Hotel, ich lief Richtung Rhein und ließ meinen Gedanken freien Lauf.
Es tat gut, mal ganz alleine zu sein und mit niemanden reden zu müssen! Ich Atmete die frische Morgenluft ein und hatte echt keine Ahnung, wie ich Mia wieder sehen konnte! Ich Blickte aufs Wasser und wünschte mir an manchen Tagen, genauso wie Samu zu sein, der hatte was das Thema Frauen anging nie Angst und setzte auch alles in Bewegung, wenn er eine Frau toll fand! Andererseits war ich noch nie ein Traufgänger gewesen und glaubte an die große Liebe! Ich setzte mich auf eine Bank und raufte mir meine Haare, was sollte ich nur tun? "Paska, jetzt bleib doch endlich stehen!" Verwirrt richtete ich mich auf und sah mich um, als ein Hund an mir vorbei lief und ich in letzter Sekunde noch meinen Fuß auf die Leine stellen konnte. Ich nahm die Leine in die Hand, stand auf und lief zu dem Mädchen, was völlig außer Atem vor mir zum stehen kam. "Danke..." Keuchte sie und ließ sich auf die Erde fallen. "Keine Ursache!" Ich reichte ihr die Leine und wollte gerade gehen, als ich sie wieder erkannte. "Sorry, aber warst du nicht gestern auf meinem Konzert?!" Die Frau sah zu mir auf und starrte mich mit offenen Mund an. "Du standes doch mit deinen Freunden in der ersten Reihe, oder nicht?!" Sie nickte stumm und stand anschließend wieder auf. Ich lächelte schwach, hatte aber echt keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte! "Wollen wir ein Stück gehen?" Fragte ich schließlich und hoffte, dass sie ja sagen würde. Sie nickte und zusammen liefen wir langsam am Rhein entlang. "Darf ich dich was fragen?" Ihre Stimme klang fast wie ein Flüstern, aber ich nickte sofort. "Alles, was du magst!" Sie lächelte kurz und holte tief Luft. "Wieso hast du mir deine Nummer gegeben? Ich meine... Nicht, dass ich mich geschmeichelt fühle, aber..." Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter und brachte sie so zum Schweigen. "Mia, ich habe keine Ahung, wie ich dir das Erklären soll, aber... Ich glaube, ich, naja..." Ich kratzte mich am Kopf und stellte mich nun direkt vor sie. "Mia, ich habe mich schon in dich verliebt, als ich mit Sunrise Ave hier in Köln war und es heißt ja immer, alle guten Dinge sind drei und naja, ich habe dich gestern zum dritten mal gesehen und... Ich muss sagen, du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf! So nun ist es raus!" Mia starrte mich mit großen Augen an und brachte kein einziges Wort über ihre Lippen. "Mia glaube mir, dass ich wirklich Gefühle für dich habe und das nicht so zum Spass sage!" Mia nickte und seufzte leise. "Das mag ja alles sein, aber ich bin vor kurzen erst betrogen wurden und habe noch keine Lust mich in eine neue Beziehung zu stürzen, von der Kilometer Zahl mal abgesehen!" Nachdenklich nickte ich und Blickte in die Ferne, auch wenn ich mit einer anderen Antwort gerechnet hatte, musste ich sie Akzeptieren, dass sie mich nicht Näher kennen lernen möchte! Sie schüttelte den Kopf und sah mich danach leicht lächelnd an. "Riku, ich fühle mich echt geehrt, dass du mir deine Nummer gegeben hast, aber momentan möchte ich einfach nur meinen Kopf frei bekommen und mich auf mich selber Konzentrieren!" Ich nickte erneut und Blickte weiter in die Ferne. "Ich muss dann wieder zum Hotel zurück, in ein paar Stunden fahren wir in die nächste Stadt!" Murmelte ich, umarmte sie kurz und lief mit schnellen Schritten davon. Auch wenn ich es eigentlich geahnt hatte, taten die Worte von Mia doch ziemlich weh! Ich Atmete tief durch und Blickte kurz in den Himmel, auch wenn ich es liebte endlich Solo auf Tour zu sein, wollte ich jetzt nur noch nach Hause!
Ich hatte keine Ahnung, wie ich zum Hotel zurück gekommen bin, aber ich war froh endlich wieder in meinem Zimmer zu sein. Ich ließ mich auf mein Bett fallen, schloss meine Augen und atmete hörbar aus. Auch wenn ich es eigentlich nicht wollte, musste ich mit Mia abschließen, nach vorne sehen und mich weiter auf meine Tour konzentrieren! Leise seufzte ich, stand auf und verließ mein Zimmer, ich klopfte an der Nachbartür und hoffte, dass meine Schwester auf dem Zimmer war! Ich klopfte erneut und wurde kurz darauf von einer leicht genervten Michelle angesehen. "Alles in Ordnung bei dir?" Sie ließ mich ins Zimmer und sah mich mit gerunzelter Stirn an. "Nein, ich möchte die Tour am liebsten abbrechen und nach Hause fahren!" Shelly starrte mich an und setzte sich sofort neben mich aufs Bett. Ich erzählte meiner Schwester alles, was sich heute Morgen am Rhein abgespielt hatte und verstummte sofort, als sie mich Kopfschüttelnd ansah. "Riku ich weiß, du liebst Mia aber bitte verstehe sie auch! Wenn sie betrogen wurde, dann ist es für sie schwer wieder Vertrauen aufzubauen! Du bist viel unterwegs, da hat sie vielleicht Angst, erneut verletzt zu werden!" Nachdenklich nickte ich und ließ mich auf dem großen Bett nach hinten fallen, wieso musste das Leben nur immer so kompliziert sein?!

Ein Winter in Finnland Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt