Kapitel 4

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Mias Sicht

Noch immer starrte ich auf den Zettel und brachte kein einziges Wort über meine Lippen. "Jetzt mach es doch nicht so spannend, was hat Riku auf den Zettel geschrieben?" Pia sah mich fragend an, aber ich sah sie nur schweigend an und ließ mich auf eine Bank fallen, die in unserer Nähe stand. "So schlimm wird es schon nicht sein!" Katja riss mir den Zettel aus der Hand und sah danach mit großen Augen in die Runde. "Wie ist die Vorwahl von Finnland?" fragte sie leise. "00358 wieso?" Monique sah ihre Tochter neugierig an. "Weil hier auf dem Zettel eine Handynummer und eine andere Nummer mit der Vorwahl 00358 steht!" "Wieso gibt er mir seine Nummer?" Immer noch Fassungslos sah ich in die Runde, aber die anderen Mädels zuckten nur mit den Schultern. "Wer weiß ob die Nummern überhaupt funktionieren!" Pia sah uns an, aber war Riku wirklich so ein Mensch der Leute gerne Verarscht?! "Das werden wir gleich wissen!" Katja holte ihr Handy aus der Tasche und tippte die Handynummer ein, danach stellte sie auf laut und setzte sich neben mich auf die Bank. "Hallo Rajamaa hier?!" Meldete sich Riku nach kurzen Freizeichen zu Wort. Ich schnappte nach Luft und riss Katja das Handy aus der Hand. "Ich hoffe du hattest deine Nummer aus?!" Fragte ich sofort, nachdem ich aufgelegt hatte. Sie grinste leicht, nickte aber anschließend. "Wieso gibt er mir seine Nummer?! Er hat mich doch nur einmal gesehen und das war vorhin vor der Bühne!" Ich raufte mir die Haare und hatte erhlich gesagt keine Ahnung, was ich tun sollte! "Ich würde ihn anrufen!" Katja sah mich lächelnd an und gab mir den Zettel mit den Telefonnummern, den ich sofort in meine Tasche steckte. "Das sagst du so einfach, ich habe noch nicht mal eine Ahnung, was ich dann sagen könnte!" Monique zuckte mit den Schultern und sah mich an. "Na vielleicht fragst du ihn, wieso er dir seine Nummer gegeben hat!" Kurz musste ich lachen. "Dann hättest du zumindest eine Antwort, so wirst du dich die ganze Zeit weiter fragen was Riku von dir will!" Ich Atmete hörbar aus und sah kurz in den Himmel, wieso musste das ganze ausgerechnet mir passieren?! "Mia seh es doch mal positiv, nach der ganzen Scheiße was dir deine Freundin angetan hat!" Nachdenklich nickte ich und biss mir kurz auf die Lippe, sollte ich Riku wirklich anrufen?

Rikus Sicht
Irritiert legte ich mein Handy auf den Tisch und stand auf. "Wer war das?" Meine Schwester sah mich fragend an, aber ich konnte nur mit den Schultern zucken. "Keine Ahung, hat sofort wieder aufgelegt!" Leise seufzend setzte ich mich neben meine Schwester und sah sie an. "Was ist los?" Sie sah mich skeptisch an, aber ich winkte an. "Komm Rick, ich kenne diesen Blick!" Ich seufzte erneut. "Ach eigentlich gar nichts, ich bin nur am übelegen, wenn meine Tour zu Ende ist, noch etwas länger hier in Deutschland zu bleiben, also hier in Köln!" Meine Schwester richtete sich auf und sah mich mit gerunzelter Stirn an. "Was verheimlichst du mir?!" Ich stand auf und lief zu dem kleinen Fenster. "Riku, sollte ich irgendwas wissen? Du weißt, dass ich nicht mehr lange in Finnland bin?!" Ich drehte mich wieder zu ihr um. "Ja dass weiß ich! Shelly, ich..." "Oh mein Gott, wer ist es?!" Kurz musste ich lachen und setzte mich danach wieder neben sie. "Jetzt sag schon!" Ich zog mir meine Cap noch etwas tiefer in mein Gesicht und lehnte den Kopf zurück. "Riku?!" Ich seufzte und sah meine Schwester danach wieder an. "Ich weiß nicht, wie ich dir das Erklären soll..." "Du bist Schwul?" Jetzt musste ich lachen und sah sie danach wieder an. "Ich bin nicht Schwul, ich stehe nach wie vor auf Frauen!" "Und, wo ist dann das Problem?" Ich biss mir kurz auf meine Lippe und sah auf meine Finger. "Weil ich sie selber nicht kenne, ich habe sie jetzt zum dritten mal gesehen..." Shelly Atmete hörbar aus, worauf ich sie nun doch ansah. "Du hast sie zum dritten mal gesehen?!" Ich nickte. "Ja zwei mal, als wir mit Sunrise Ave hier waren und heute stand sie auch wieder in der ersten Reihe! Ich habe ihr meine Nummer gegeben, ja ich weiß das hätte ich nicht tun sollen, aber... Shelly ich habe seitdem ich sie gesehen habe, keine andere Frau mehr angesehen!" Meine Schwetser legte mir ihren Arm über die Schulter und zog mich an sie. "Ich hoffe, dass du mit der Nummer keinen Fehler gemacht hast!" Ich seufzte und hoffte sehr, dass sie sich bei mir melden würde! "Jetzt weiß ich auch, wieso du jeden Tag in deinem Musik Zimmer warst! Riku, ich kann dir nur beide Daumen drücken, dass sich die Unbekannte bei dir meldet, aber bitte mach dir keine falschen Hoffnungen!" Ich nickte und drückte meine Schwester noch etwas fester an mich. "Ich bin froh, dass ich mit dir über alles reden kann, weißt du das?" Shelly lächelte. "Das bin ich auch!" Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Hand Oberfläche. "Du wirst mir fehlen, wenn du in Lodon bist! Seitdem die Freundschaft mit Samu vorbei ist, bist du die einzige mit der ich überhaupt über alles reden kann!" Shelly nickte, löste sich von mir und setzte sich wieder neben mich auf die Chouch. "Noch bist du mich nicht los und außerdem kannst du mich jederzeit anrufen, wenn du jemanden zum reden brauchst! Ich hoffe für dich, dass sich die Frau meldet, vielleicht hast du ja Glück!" Ich nickte, drückte kurz ihren Arm und stand anschließend auf. "Na komm, wir sollten langsam zum Hotel fahren.

Ein Winter in Finnland Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt