Kapitel 6

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Mias Sicht

Die nächsten Tagen gingen nur schleppend voran, immer wieder wanderten meine Gedanken zu Riku. Ich wusste ja, dass er sein Herz auf dem richtigen Pfleck hatte, aber wieso gab er ausgerechnet mir seine Handynummer?! Mit gefühlten tausend Fragezeichen in meinem Kopf, ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Ich hatte mein Wochenendtrip um eine Woche verschoben und genau dann würde auch Riku wieder nach Finnland zurück fliegen! Kurz schüttelte ich den Kopf und richtete mich anschließend wieder auf, war es Schicksal?! Ich nahm mein Handy in die Hand und wählte die Nummer von Monique, auch wenn ich sie noch nicht lange kannte, hatte ich bei ihr doch ein gutes Gefühl. "Hey Mia, wie geht es dir?" Meldete sie sich nach ein paar Minuten zu Wort. "Moni, ich glaube ich werde verrückt..." Ich ließ mich wieder nach hinten fallen und seufzte leise. "Wieso, was ist denn passiert?" Ich seufzte erneut, stand auf und lief zum Fenster. "Vor ein paar Tagen war ich mit dem Hund einer Bekannten spazieren und rate mal, wer mir da über dem Weg gelaufen ist... Moni, ich fliege nächstes Wochenende nach Helsinki und rate mal, wer dann auch in Helsinki landen wird..." Monique quietschte am anderen Ende, was mich leicht verwirrte. "Moni, ich habe keine Ahnung was ich machen soll..." "Mia, das ist doch ganz einfach, du nimmst jetzt dieses verdammten Zettel und rufst ihn einfach an!" Ich seufzte erneut "Mia, ich weiß das du verletzt wurdest, aber wieso lässt du nicht einfach alles auf dich zukommen? Du sollst ja nicht gleich am ersten Tag mit ihm ins Bett steigen!" Ich musste lachen und holte den Zettel, den ich jeden Tag bei mir trug aus meiner Hosentasche. "Ich habe aber auch irgendwie schiss!" Ich biss mir auf meine Lippe und sah wieder aus dem Fenster. "Mia ich glaube nicht, dass er dich fressen wird! Ruf ihn an und melde dich danach wieder bei mir!" Sie legte auf, was die ganze Sache nicht gerade einfacher machte! Ich Atmete hörbar aus und sarrte von meinem Handy auf dem Zettel, was sollte ich zu ihm sagen? Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung...
Nach weiteren fünfzehn Minuten beschloss ich ihm zu schreiben, mir fehlte einfach der Mut ihn anzurufen!

Hey Riku hier ist Mia...
Ich fliege nächstes Wochenende nach Helsinki und wollte dich fragen, wenn du Lust und Zeit hättest ob wir uns dort nicht treffen können? Ich weiß, ich habe dir gesagt, dass ich keine Beziehung möchte, aber wir können uns ja erst mal treffen und dann sehen, wohin das ganze führt!

Kopfschüttelnd drückte ich auf Senden und wählte anschließend Moniques Nummer. "Ich habe ihm geschrieben...." Platzte es sofort aus mir raus, als sie abnahm. "Ohhh, was hast du geschrieben?!" Leicht musste ich schmunzeln, war aber auch froh darüber, dass ich endlich jemanden gefunden hatte, mit dem ich reden konnte! "Ich habe ihn gefragt, ob wir uns in Finnland treffen können! Moni, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung gehabt, was ich ihm schreiben sollte!" Ich lief ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen, Monique hatte recht was hatte ich zu verlieren?! Meine beste Freundin hatte mir weh getan, wieso sollte ich dann das Risiko nicht eingehen?! "Er wird sich bestimmt freuen, wenn er das liest! Melde dich bitte, wenn er geantwortet hat!" "Mach ich!" Ich legte auf und sah mit wild klopfenden Herzen auf mein Handy, würde er Antworten? Seufzend legte ich mein Handy auf den Tisch und starrte anschließend an die Decke.
Durch dasas klingeln meines Handys schreckte ich hoch und wusste im ersten Moment nicht wo ich war, verwirrt hob ich ab und versuchte meinen gähnen zu unterdrücken. "Hallo?" fragte ich immer noch halb verschlafen. "Hi Riku hier, habe ich dich geweckt?" Mit einem schlag war ich hell wach und wäre fast von der Couch geflogen. "Ich... nein... ja... Ist nicht schlimm, das du mich geweckt hast!" Ich schlug mir gegen die Stirn und versuchte ruhig zu bleiben. "Ich habe deine Nachricht gerade gelesen und wenn du magst, dann können wir und gerne treffen!" Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich wusste nicht was ich ihm darauf antworten sollte. "Mia, ich kann verstehen das du Angst hast, aber bitte glaube mir, dass ich dir nicht weh tun möchte und außerdem können wir das ganze ja langsam angehen lassen!" Ich Atmete hörbar aus lächelte leicht. "Es ist nicht einfach wieder vertrauen aufzubauen, auch wenn der Mensch es ernst mit einem meint!" Ich wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht und versuchte nicht an meine Vergangenheit zu denken. "Weißt du was, ich hole dich ab! Meine Schwester wird sich bestimmt über Gesellschaft freuen!" Mit großen Augen starrte ich auf mein Display. "Ist das nicht so weit? Du bist doch schon weiter gefahren!" "Ach quatsch, momentan bin ich in Oberhausen und ich meine das ist nicht all zu weit weg von Köln! Schreib mir deine Adresse, den rest kläre ich!" Riku legte auf, ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen und fragte mich, ob ich das ganze nicht gerade geträumt hatte. Mein Handy leuchtete auf, ich öffnete Whatsapp und sah, dass ich eine Nachricht von Riku bekommen hatte.

Adresse bitte!

Leicht schmunzelnd nam ich meinen Mut zusammen und schickte ihm meine Adresse, danach lief ich in mein Schlafzimmer und packte ein paar Sachen in eine Tasche, ich wusste das es verrückt war, was ich gerade tat, aber wer weiß was mir die Zunkunft noch bringen würde!

Ein Winter in Finnland Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt