Kapitel 5

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Ihre Augen blitzten leicht Wütend: "Das war echt unverschämt. Nicht nur, dass du dich mit ihr in meinem Unterricht unterhältst. Du kannst dich noch nicht mal beherrschen und störst damit den gesamten Unterricht." Ich fand es zwar etwas übertrieben aber nahm es so hin. Plötzlich wandelte sich ihr Gesicht zu einem interessierten: "Worum ging es überhaupt?" "Sie sollte mir nicht auf die Eier gehen.", gab ich so trocken wie nur irgendwie möglich von mir und wurde rot. Sie schmunzelte belustigt und schickte mich mit einem undefinierbaren Blick wider in das Zentrum der Hölle: die Sporthalle.

"Ihr schmunzeln war echt süß", gab meine Wölfin unaufgefordert ihren Senf dazu. Ich verdrehte genervt die Augen: "Ganz bestimmt nicht." "Doch ganz bestimmt schon" "Nein" "Doch" "Nein" "Doch" "Doch" "Nein hä", nun war Ragna verwirrt. "Ha ich hab dich ausgetrickst"; grinste ich und lief schnurstrakst auf Lai die mich sofort leise fragte: "Hast du krass anschiss bekommen?" Ich schüttelte nur den Kopf dann mussten wir aufs Feld und gegen ein anderes Team spielen. Felix, ein ziemlich nerviger Mitschüler, bekam den Ball und lief dribbelnd zu unserem Korb und warf ihn gezielt hinein. Ich beteiligte mich eh nicht großartig, also war es mir ziemlich egal. Ein Junge aus unserem Team machte den Einwurf und warf zu einem anderen. Auf jeden fall verlor ich das Spiel komplett aus den Augen auch wenn es nur einen Ball gab. Plötzlich bekam ich ihn einfach gegen die Wange. Zum glück war es nicht so stark gewesen, sonst wäre das ziemlich übel. Auf einmal stand Miss Cole neben mir und legte ihre Hand auf meine Schulter. Ich verkrampfte mich komplett, da ich es hasste von Personen berührt zu werden ohne dass ich sie richtig kannte. Das schien sie zu bemerken und zog ihre Hand wieder weg. "Das müssen wir kühlen.", meinte sie und ich folgte ihr genervt aus dem Raum. So schlimm konnte es doch nicht sein. Als ich jedoch in den Spiegel blickte erkannte ich, dass es doch so schlimm sein konnte. Ich hatte ein wunderbares blaues Auge. Allerdings wäre es in höchstens drei tagen wieder weg. Als Werwolf heilte man etwa fünf mal so schnell wie ein gewöhnlicher Mensch. Sie reichte mir ein Kühlakku und wir liefen wieder in die Halle. Zum glück musste ich nicht mehr mitmachen.

Ich zog mir das Sport-Shirt über den Kopf und verstaute es in der Sporttasche. Dann zog ich mir meine normalen Straßensachen an und wartete auf Lia. "Warum kann man Sport nicht einfach abwählen?", jammerte ich und nahm mir meine Sachen. "Weil so unsportliche Personen wie du sonst nichts mehr tun würden, außerdem so schlimm ist es doch nicht", versuchte sie mich aufzuheitern, während wir aus der Turnhalle traten. Wortlos deutete ich auf das Veilchen in meinem Gesicht und sie sah mich mitleidig an. "Für eine Person mit meinem sportlichem Talent war es die reine Hölle. Hättest du mein Talent würdest du das genau so sehen.", beschwerte ich mich. "Leider habe ich wesentlich mehr Talent als du und kann mich damit nicht beschweren.", grinste sie und ich sah sie gequält an.

Mittlerweile war es fünfte Stunde und ich versuchte bei dem Gelabere meines Erdkundelehrers nicht einzuschlafen, was sich als schwierig erwies. Er hatte erstaunliche Ähnlichkeiten mit Peter Pettigrew, was es allein schon schlimm machte ihn anzusehen (So einen Lehrer gibt es bei mir an der Schule wirklich) also sah ich fast die ganze Stunde aus dem Fenster, was das mit dem nicht einschlafen nicht gerade erleichterte. Die Klingel ließ mich erleichtert ausatmen. Schnell schnappte ich mir mein zeug und Lief zu Musik, was ich leider nicht mit Lia hatte.

Wie ich sie fandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt