Kapitel 18

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Ich bedanke mich ganz herzlich für die ganzen Votes und besonders für die lieben Kommentare. DANKE!

Die nächste Woche ging so weiter. Ich ging zur Schule, versuchte Miss Cole aus dem Weg zu gehen, kriegte es nicht so wirklich hin und tat irgendwas ausgesprochen dummes. Was alle Tage gemeinsam hatten war das leere Gefühl, das einsame. Mittlerweile war mir selbst bewusst geworden, dass dies nicht nur von Ragnas Streik herrührte, doch auch wenn es mir zu schaffen machte, ich wollte es nicht einsehen. Wegen dem Lehrer Schüler Ding. Ich hatte wohl schon zu viel Zeit mit Menschen verbracht. Die Abende verbrachte ich meist mir Weinen und Ragna anzuflehen, dass sie doch bitte mit mir reden sollte, doch nichts. NICHTS!

Ich war es schon gewohnt wie gerädert aufzuwachen, doch diesen Morgen mischte sich noch das leicht pochende Gefühl von Kopfschmerzen darunter und ich hatte das sofortige Gefühl kotzen zu müssen. Vielleicht hatte Mom recht und es machte wirklich krank sich gegen seinen Mate zu wehren. Schnell verwarf ich diesen Gedanken und schob es auf den Schlafmangel. Ich hatte seid meinem Geburtstag nicht mehr als fünf stunden pro Nacht geschlafen.
Vor Schmerz stöhnend setzte ich mich auf und machte mich fertig. Es war Montag. Schon klingelte es und Lia stand vor der Türe. Das hämmern in meinem Kopf verstärkte sich als Lia viel zu laut begann zu sprechen. Es fühlte sich an als ob ein Presslufthammer von innen versuchte meine Schädeldecke auf zu hämmern. Ich ignorierte alle Geräusch bestmöglich und wir liefen zur Schule.

Zum Glück kamen wir rechtzeitig zu Doppel Englisch und erregten nicht extra Aufmerksamkeit. Die Stunden vergingen recht schnell. Abgesehen davon, dass ich nicht wirklich etwas mitbekam sondern eher meine Selbstbeherrschung auf die Probe stellte. Zum Glück linderte der betörende Duft meiner Lehrerin meine Kopfschmerzen, jedoch linderte er auch jegliche andere Wahrnehmungsfähigkeit von mir. Es viel mir schwer an meinem Platz zu bleiben und am Ende der Stunde musste ich mich zwingen Richtung Tür zu gehen. „Raja, bleibst du bitte noch kurz.", fragte Miss Cole in einem befehlenden Tonfall.
Ich hatte bemerkt, dass sie müder wirkte. Ihre Stimme war etwas kraftloser als gewohnt und ihre Augen waren matt. Das sonst so strahlende Blau war trüb.
Wie schon die paar mal zuvor, ignorierte ich ihre Bitte einfach und ging aus dem Raum. Auch weil ich wusste, dass ich sonst die Beherrschung verlieren würde. Allein schon wie ihre melodische Stimme meinen Namen aussprach.
Schnell lief ich Lia auf den Pausenhof hinterher. Sie hatte wohl nach heute morgen realisiert, dass ich komplett Gesprächs unfähig  war. Ich griff in meine Hosentasche und mein Herz begann zu rasen. Ich hatte mein Handy doch hier drin gehabt. Mom würde ausrasten eigentlich nicht aber Dad würde ausrasten wenn ich es nicht wiederfand. Nicht dass es mir schon auf dem Weg hierher aus der Tasche gefallen war. „Shit! Lia ich glaub ich hab mein Handy irgendwo verloren." „Geh am besten erstmal zu Englisch zurück und guck ob es im Raum ist." Ich nickte und machte mich auf den Weg dorthin, während ich den Boden mit meinen Augen absuchte. Vorm Raum blieb ich stehen. Ob Miss Cole wohl noch im Raum war. Sicher! Schließlich konnte ich sie ohne Probleme riechen. Kurz bevor ich die Klinke herunter drücken konnte vernahm ich ein leises schluchzen, das mir das Herz zerriss. Ich lauschte weiter. Es war sicher sie sonst würde es mir nicht so wehtun. Ich war hin und her gerissen. Sollte ich lieber abhauen oder nach drinnen gehen, wo ich mir sicher war, dass ich sie trösten musste.
Innerhalb weniger Sekunden war die Entscheidung gefallen. Ich konnte nicht weg gehen. Schon drückte ich die Klinke herunter und schlüpfte in den Raum. Sie saß am Pult. Ihr Gesicht in ihren Händen. Ihr ganzer körper wurde von Schluchzern, die sie so gut wie möglich zu unterdrücken versuchte, geschüttelt.
Mit wenigen Schritten stand ich neben ihr und zog sie von der Seite in eine feste Umarmung. Sie weinte in meine Schulter und mir ging es etwas besser durch den Körperkontakt. Ihr anscheinend auch. Sie beruhige sich schnell, während ich mit einer Hand kreise auf ihren Rücken zeichnete. Es fühlte sich so gut an ich wollte sie nie wieder loslassen.

Wie ich sie fandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt