Kapitel 13

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Gut gelaunt kletterte ich am nächsten Morgen, noch vor dem nervtötenden Alarm des Weckers, aus dem Bett. Ich war gestern, kurz nachdem meine Mutter gegangen war eingeschlafen. Beschwingt begab ich mich ins Bad und zog mich um. Eine Jeans, ein schwarzes T-Shirt und mein liebstes kariertes Hemd.
Ich ging in die Küche und erschreckte mich fürchterlich als Lia an der Theke lehnte. „Lia, möchtest du, dass ich einen Herzinfarkt bekomme.", fragte ich gespielt empört. Sie ging jedoch nicht weiter darauf ein und rief: „Happy Birthday!" Dann umarmte sie mich lange und ich fragte: „Wie um Himmels Willen bist du hier rein gekommen?" „Dir ist bewusst, dass es nicht sonderlich schlau ist den Ersatzschlüssel unter die Fußmatte zu legen?", grinste sie. „Ja, kannst du in bitte wieder zurücklegen?" „Schon geschehen. Und jetzt komm.", meinte sie aufgedreht und schleifte mich nach draußen. „Ist ja schon gut. Warum bist du so aufgeregt? man könnte meinen es währe dein Geburtstag.", scherzte ich und lief weiter Richtung Schule. „Ich bin einfach nur so gespannt wer dein Mate ist." „Hoffentlich jemand nettes." „Natürlich ihr werdet euch super verstehen und ergänzen, wie Errin und ich, sonst hätte es die Mondgöttin nicht so ausgewählt.", lächelte zuversichtlich und sah auf die Uhr. „Fuck, der Unterricht hat schon seid einer Minute angefangen und wir haben auch noch mit Miss Cole.", jammerte Lia und wir begannen zu rennen. Auf Nachsitzen an meinem Geburtstag hatte ich eher weniger Lust.

Schnell waren wir an der Schule und hetzten die Gänge zum Klassenraum entlang. Schon im Gang vor dem Klassenraum kam mir ein herrlich Geruch entgegen. Vor der Tür war ich mir bereits sicher, dass mein Mate dort drin war.

Vorsichtig klopfte Lia an die Tür und ein unfreundliches: „Herein!", war die Reaktion darauf. Lia öffnete die Tür und ich betrat hinter ihr den Raum. Bildhaft schön lehnte sich unsre Lehrerin ans pult und alles um mich herum verschwand als ich in ihre Augen, die wie Gletscher die in der Sonne funkelten. Zuvor hatte ich die Schönheit ihrer Augen nie wirklich wahrgenommen. „Sie ist es.", hauchte Ragna und riss mich aus dem Starren. „Was?", fragte ich verwirrt. „Sie ist unser Mate.", sagte Ragna sicher. Ich war geschockt und gleichzeitig kämpfte ich gegen das Verlangen an zu ihr zu gehen und der GANZEN Welt zu zeigen, dass sie zu mir gehörte. Ein knurren kam aus meiner Kehle und unterbrach die Entschuldigung, die Lia gerade vortrug.
„Darüber reden wir später.", sagte Miss Cole und sah mir dabei eindringlich in die Augen. Ich wusste genau worüber sie reden wollte. Der Schock, der mich vorher bewegungsunfähig gemacht hatte, verklang und macht dem Fluchtreflex platz, der mit der totalen Überforderung zusammenhing.Ich drehte mich auf dem Absatz um und verließ geschwind die Klasse.

„Fuck das darf doch nicht wahr sein.", dachte ich, wehrend ich unruhig begann in dem Mädchenklo, in das ich mich kurzerhand geflüchtet hatte, auf und ab zu Tigern. Es ergab jedoch Sinn. Deswegen hatte sie nach unserer ersten Begegnung so schnell den Raum verlassen und mich manchmal komisch behandelt. Sie hatte es gewusst, weil sie schon über 18 war. Mit leicht zittrigen Händen fuhr ich mir durch das rote Haar. Das war gerade einfach zu viel. Diese unfreundliche, gemeine Frau sollte mein Mate sein?

Da das Klo nun echt kein schöner Aufenthaltsbereich, linste ich einmal aus der Tür und ging dann schnellen Schrittes in Richtung Treppenhaus. Meine Schritte hallten auf dem gefliesten Boden in der gespenstischen stille wieder und kamen mir viel lauter vor als sie eigentlich waren. Ein leicht beklemmendes Gefühl legte sich auf meine Brust. Es war einfach gruselig allein durch ein leeres Schulgebäude zu laufen wenn alle anderen im Unterricht waren.

Immer zwei Stufen auf einmal nehmend eilte ich die Treppe hinauf und wurde Schritt für schritt schneller, dass ich am Ende sprintete.
Im zweiten Stock machte ich halt und schlich weiter, da Schülern der zutritt zum dritten Stock verboten war. Eigentlich war es nur eine Art Dachboden, wo alte Schulbücher vor sich hin verstaubten. Ich war dort öfter wenn ich meine Ruhe brauchte. Dort kam eh niemand hoch.
Oben angekommen war nur eine verschlossene Tür. Diese hatte jedoch ein sehr einfaches Schloss, was ich leicht mit zwei Büroklammern knacken konnte.

Flink huschte ich hinein und schloss Tür hinter mir wieder. Ich duckte mich unter einem Balken hindurch und lief geradewegs auf ein verstaubtes Sofa zu, was aussah als währe es zu Zeiten meiner Oma schon alt gewesen. Ich legte meine  Tasche darauf und öffnete das Dachfenster darüber. Ich stellte mich auf das Sofa, was ein knarzen von sich gab, und kletterte dann auf das Dach.

Auch wenn ich immer noch überfordert mit meinen Gefühlen war, wehte der Wind, der mir hier oben das Haar zerzauste, wenigstens den druck auf der Brust weg. Der Wind beruhigte mich und tat gut. Egal wie eingeschränkt ich war, Wind der mir ins Gesicht wehte ließ mich immer frei fühlen.

Ich setzte mich hin und versuchte meine Gefühle zu sortieren. Ich wollte einfach nicht akzeptieren, dass sie mein Mate war.
Meine Gedanken begannen sich immer schneller im Kreis zu drehen und die Verzweiflung wuchs. Eine Träne lief meine Wange hinunter. Schnell wischte ich sie weg, doch es kamen immer mehr nach. Ich gab es auf und vergrub meinen Kopf im meinen Beinen.

So schnell konnte der schönste Tag meines Lebens zu einem der schlimmsten werden.





Kurzer Witz um die Stimmung zu killen:

Frau zu ihrem Mann: Schatz, du gefällst mir aber garnicht mit der neuen Brille.

Mann: Ich trag doch gar keine Brille.

Frau: Nein, aber ich.

Ich hoffe ihr hattet alle schöne Weihnachen und einen guten start ins neue Jahr.

Wie ich sie fandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt