Kapitel 8

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Nach Sport hätte ich mich auch einfach verziehen dürfen, aber ich hatte Lust endlich noch mal an einem Flügel zu spielen. Also lief ich zu Musikraum. Hoffentlich war jemand da, der mir erlaubte an das Instrument zu dürfen.

Vor dem Raum hörte ich jemanden am Flügel spielen. Schon jetzt konnte ich hören, dass die Person es anscheinend noch nicht so lange machte und wahrscheinlich keinen Unterricht nahm. Oft waren die Tone nicht gebunden. Oder sie verspielte sich leicht.

So leise wie möglich öffnete ich die Tür und trat ein. Kurz hörte ich noch zu und sah mir an wie sie spielte. Mein verdacht bestätigte sich. Allerdings wunderte es mich Miss Cole am Flügel vorzufinden.

Leise bewegte ich mich auf sie zu, bis sie aufhörte und meinte: "Ich weiß, dass du da bist." Ertappt stellte ich mich zu ihr und sie fragte: "Was willst du hier?" "Eigentlich wollte ich sehen ob jemand hier ist und fragen ob ich an den Flügel darf.", antwortete ich ehrlich. "Kannst du überhaupt spielen?", fragte sie nach. "Ja", sagte ich knapp und meinte dann: "Spielen sie nochmal." Sie sah mich skeptisch an. "Ich werde Sie nicht auslachen. Versprochen"

Sie begann ein leichtes Stück zu spielen und es war nicht mal so schlecht. "Darf ich ihnen etwas zeigen?", fragte ich. Sie nickte und sah mich erwartungsvoll an. Ich räusperte mich und erklärte: "Sie haben da ein paar stellen, die sich unsauber anhören, weil sie mit dem gleichen Finger zwei verschiedene Töne hintereinander Spielen. Etwa so. Das war jetzt etwas übertrieben aber trotzdem. Sie können den Daumen so unter die Hand schieben, das nennt man untersetzen, dann können sie die Töne gebunden spielen. So ungefähr." Ich lächelte sie aufmunternd an und sie versuchte es erneut. Es klang direkt besser. Auch wenn es etwas langsamer war, aber sie beachtete meinen Tipp und das machte mich stolz. "Es klang echt besser", lächelte Miss Cole und ihr Lächeln sah echt bezaubernd aus.

"Kannst du mal was vorspielen?", fragte die Lehrerin etwas schüchtern. Lächelnd nickte ich. Irgendwie war sie doch sympathisch. Ich setzte mich auf den Klavierhocker und fragte: "Was möchten sie hören?" "Spiel was du möchtest.", sagte sie einfach und ich meinte: "Gut dann spiele ich mein Lieblingsstück." Langsam begann ich das Stück "Rivers Flows in you (Yiruma)" zu spielen. Nach den ersten Paar Takten verlor ich mich vollends in der Musik und ließ meine Finger über die Tasten gleiten wie ich es schon viele mahle zuvor getan hatte. Das Stück endete und ich wurde zurück in die Realität geworfen. Miss Cole sah verträumt ins lehre. "Spiel weiter!", sagte sie ohne, dass sie es wirklich mitbekam. Also machte ich einfach so weiter wie ich es allein getan hatte: Für Elise und dann fließender Übergang ins nächste Stück.

Die Glocke läutete und riss uns damit beide in die Realität zurück. Ich hatte eine Halbe Stunde am stück gespielt. Ich sah auf die Uhr. Miss Cole wirkte etwas zerstreut, daher tat ich nur so als würde ich meinen nicht vorhandenen Hut lüpfen und ging in Richtung zu Hause.

"Sie ist Süß.", meinte Ragna. "Ja ist sie." gab ich ohne zu zögern zurück.

Wie ich sie fandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt