Kapitel 3

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Am Sonntag redeten meine Mutter und ich kein einziges Wort miteinander. Wir schwiegen uns nur an. Was ich jedoch nicht schlimm fand. Irgendwann würde meine Mutter sowieso einknicken und mir meine Zeichen Sachen wieder geben. Ich musste einfach abwarten. "Ich gehe einkaufen. Brauchst du irgendetwas?", fragte sie mich. Ich schüttelte meinen Kopf und sie ging. Ich schaute aus dem Fenster und sah wie sie sich etwas ängstlich umsah. Meine Mutter träumte immer noch davon nach Florida zu gehen, doch mein ach so lieber Vater gab meiner Mutter nur den Unterhalt. Alles andere musste sie zahlen. Ich wusste das in der Handtasche von meiner Mutter eine Waffe war, eine HK SFP9. Ich sah weiter aus dem Fenster bis sie hinter der nächsten Haus Ecke verschwunden war. Zur Sicherheit wartete ich jedoch noch fünf Minuten ab. Nahm dann meine Jacke und die fertige Zeichnung von Dan und verschwand aus der Wohnung. Es war eigentlich immer leicht Dan zu finden. Er war immer irgendwo in meiner Wohngegen. Wenn er jedoch woanders sein sollte, hinterließ er mir immer eine Nachricht. Wobei ich mich fragte wie er es immer schaffte seine Nachrichten in meinen Zimmer zu finden? Ich ging zu der Stelle von gestern und sah Dan gerade mit einen Mann verhandeln. Ich drückte mich in den Schatten und wartete bis der Mann gegangen war. Einige Minuten vergingen im stillen. Als ich einmal kurz schauen wollte wo der Mann und Dan waren, sah ich das Dan den Mann ein Tütchen gab. Der Mann sah Dan an und nickte. Doch dann wanderte seine Augen nach hinten zu mir. "Hey!", rief er und kam auf mich zu. Dan drehte sich erschrocken um und erspähte mich. In seinen Augen verschwand die Panik und seine Beschützerinstinkt wurde aktiviert. Ich war jedoch nicht schnell genug um aus der Gasse zu verschwinden. Der Mann packte mich am Hals und drückte zu. Ich versuchte seine Hände wegzubekommen, doch er war stärker als ich. Der Mann hatte schwarze Haare, mildgrüne Augen und trug ein hellblaues Hemd und eine Jeans Hose. Vor meinen Augen fing alles schwarz zu werden. Meine Kräfte fingen an mich im stich zulassen. Ich würde hier sterben, dachte ich. "Lass sie los!", rief Dan und ich erkannte das er den Mann niederschlug. Endlich bekam ich Luft und sank zu Boden. Dan durchsuchte den Mann und nahm ihn sein restliches Geld an sich. "Los komm. Bevor der Typ wieder zu sich kommt", sagte Dan, ergriff meine Hand und zog mich aus der Gasse raus. Keiner merkte den grauen BMW der uns folgte. Dan führte mich weiter von der Gasse weg. Erst als er sicher war das wir weit genug weg waren, ließ er meine Hand los. "Das war knapp", sagte ich außer Atmen. "Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?", fragte er. Wortlos gab ich ihn die Zeichnung. Er schwieg und öffnete dann seinen Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, sagte eine zu bekannte Stimme: "Sie sind verhaftete." Dan und ich drehten uns gleichzeitig um. Detektiv Bryan und Detektiv Loff standen uns gegenüber. Plötzlich ergriff Dan wieder meine Hand und rannte mit mir aus der Gasse raus. Beide Polizisten rannten uns hinterher. "Dan, was machst du?", rief ich. "Um mein Leben rennen." Ich holte ihn ein und er ließ meine Hand los. "Aber warum ziehst du mich da rein?", fragte ich. "Stehen bleiben!", rief Detektiv Bryan. Dan und ich rannten noch einen Tick schneller. "Dan, wie gut bist du im Klettern?", fragte ich ihn. Er sah mich verwirrt an. "Mein Lehrer war immer zufrieden." Ich nickte. "Okay das wird reichen." "Was hast du vor?", fragte er. Ich grinste nur und überholte ihn. Dann sah ich die Feuerwehrleiter. Ich sprang und erwisch die Leiter. Schnell kletterte ich die nächste Leiter hoch und schon war Dan ebenfalls da. Detektiv Bryan und Detektiv Loff zogen ihrer Waffen, schossen jedoch nicht. Dan und ich schafften es auf ein Dach, unter uns waren die Menschen und der Verkehr von New York. "Okay, Dan. Wir machen es so. Du gehst zu dieser Tür und gehst dann zu mir nach Haus. Meine Mutter ist einkaufen und redete dann noch mit den Nachbarn. Ich komme nach." Dan nickte und ging zur Tür. Er drehte sich jedoch noch einmal zu mir um. "Du bist toll." Ich lächelte kurz und er verschwand vom Dach. Ich hörte wie beide Detektivs die Leiter hoch kletterten. Gemütlich schlenderte ich zum Dach Rand und wieder kam ein kühles lächeln auf mein Gesicht auf. "Wo ist dein Freund?", fragte Detektiv Bryan mich scharf. "Weg, Detektiv." "Wo ist dein Freund?", widerholte Detektiv Loff noch einmal. "Wie ich schon sagte, Detektiv. Er ist Weg", antwortete ich. Beide Männer kamen mit ihren Waffen näher. "Sie begleiten uns jetzt nach unten und dann unterhalten wir uns auf dem Revier weiter", sagte Detektiv Bryan. "Dazu müssen sie mich erstmal fangen", sagte ich und sprang vom Dach. Beide Männer rannten zu Dach Rand. Ich landete sogar perfekt, ich bracht mir überhaupt keinen einzigen Knochen. Als ich zu den beiden Detektivs sah, sah ich das sie wütend waren und ihre Waffen auf mich gerichtete hatten. Ich wusste wenn ich einen Versuch unternahm weg zu rennen, würden sie schießen. Langsam atmete ich kurz durch und rannte weg. Detektiv Bryan versuchte mir in die rechte Schulter zu schießen, doch die Höhe des Daches und mein schnelles Tempo, vermasselten den Schuss. Dann erreichte ich das Ende der Gasse und rannte weiter die Straße runter. Verwirrt wichen die Passanten mir aus und sahen mir verwirrt hinterher. Dann hörte ich wie jemand in einen Wagen stieg und mir folgte. Ich rannte durch kleiner Gasse, doch ich hörte immer noch die Sirenen hinter mir. Meine Kräfte schienen mich zu verlassen und zu allem Pech, rannten mir dann noch zwei Polizisten hinterher.  Panisch wich ich der Hände der Frau aus, doch der Mann packte mich am Arm und schleuderte mich gegen die nächste Wand. Mein Kopf knallte mit voller Wucht dagegen. "Sie sind verhaftete", saget die Frau. Der Mann zog seine Handschellen und legte sie mir eng an. Ich schwieg nur. Beide Polizisten brachten mich zu Detektiv Bryan und zu Detektiv Loff. "Danke. Wir kümmern uns um sie", sagte Detektiv Loff und setzte mich in den Wagen rein. Mit grimmiger Miene schaute ich geradeaus und ignorierte das Detektiv Bryan neben mir saß. Sein Partner fuhr in den Verkehr von New York ein. "Sie haben sich da ganz schön ärger eingehandelt, Milena.", saget Detektiv Loff. Ich schwieg. Aus den Augenwinkel sah ich wie Detektiv Bryan einen Blick mit seinen Partner tauschte. Mom würde wütend sein, dachte ich, und das würde den Hausarrest verlängern. 20 Minuten später führte mich eine zierliche Polizistin in einen Verhörraum rein. Ich setzte mich und sie schloss die Tür. Ich hatte zwar keine Ahnung was mich hier jetzt dann erwartete, aber ich wusste das es mit den Mord an Miss Spokler zu tun hatte. Aus Langeweile starrte ich die Decke an und summte So Cold von Ben Cocks. Fünf Minuten vergingen, in denen ich aufgehört hatte zu summen und meine Augen geschlossen hatte. Dann wurde die Tür geöffnet. "Sie können Ihre Augen öffnen, Milena", sagte Detektiv Bryan. Ich ließ meine Augen jedoch zu und spürte regelrecht wie seine Hand vor Wut zitterte. "Öffnen Sie jetzt Ihre Augen. Verdammt nochmal!", fluchte Detektiv Loff. Ich öffnete meine Augen und konnte mir das grinsen nicht verkneifen. "Das grinsen wird Ihnen noch vergehen", knurrte Detektiv Bryan. Beide setzten sich mir gegen über. "Sie wissen das Sie jemanden anrufen dürfen, oder?", fragte Detektiv Loff. Ich zuckte nur die Schultern. "Hören Sie. Ich habe überhaupt keine Lust hier zu sein und Sie haben anscheinend keine Lust mit mir zu reden. Also warum lassen Sie mich nicht einfach gehen?", fragte ich.  Beide Männer sahen sich an. "Miss Black, wir Ermitteln in einen Mordfall. Wir wissen nicht wie oder warum. Aber es ist klar das Sie etwas mit den Mord zu tun haben. Also schlage ich Ihnen vor. Sie sagen was sie wissen", sagte Detektiv Bryan schroff. "Wie ich schon sagte: Wenn ich es Ihnen erkläre, würden Sie es nicht glauben", sagte ich das was ich schon einmal gesagt habe. "Wie wäre es wenn Sie es versuchen zu erklären?", fragte Detektiv Loff. Doch ich schüttelte meinen Kopf. "Selbst wenn ich es versuche zu erklären. Würden Sie die falschen Schlüsse ziehen und denken das ich Lüge", sagte ich. "Wir werden Ihre Mutter anrufen", sagte Detektiv Loff. "Tuen Sie was sie nicht lassen können, Detektiv", sagte ich  und er verließ den Raum. Detektiv Bryan und ich starrten uns schweigen an. Still vergingen die Minuten, bevor Detektiv Loff zurück kam. "Ihre Mutter kommt in einer Stunde. Sie muss noch etwas erledigen.", sagte er. Ich nickte und Detektiv Bryan brachte mich in eine Einzel Zelle. Dort erlöste er mich von den Handschellen- die angefangen hatten meine Handgelenke zu zuschnüren. Ich rieb mir meine Handgelenke und betrat mit gemischten Gefühlen die Zelle. Detektiv Bryan schloss hinter mir die Zellentür. Eine Stunde musste ich hier aushalten, dachte ich und legte mich auf eine Bank. 15 Minuten später hörte ich wie zwei Polizisten einen Mann zu den Zellen brachten. "Ihr verdammten scheiß Bullen!", rief Dan. Ich richtete mich auf und schon sah Dan mich. Er riss sich von den Polizisten los und rannte zu mir. "Geht's dir gut?", fragte er besorgt. Ich nickte und beide Polizisten brachten Dan in meine Zelle rein. Dan nahm mich dann plötzlich in die Arme. Er hatte mich noch nie umarmt, warum also jetzt?, fragte ich mich. "Ähm Dan?", fragte ich verwirrt. Schnell ließ er mich los und ich sah das er verlegen wegschaute. Wir setzten uns auf die Bank. "Wie lange bist du schon hier?", fragte Dan. "15 Minuten. Meine Mutter holt mich hier in einer Stunde raus." Dan nickte nur und atmete kurz durch. "Ich hatte Angst um dich, Milena", gestand er dann plötzlich. Ich schaute ihn überrascht an. "Du hattest Angst um mich?", fragte ich nach. Dan nickte und wurde leicht rot. "Weiß du Milena. Ich hatte eigentlich schon immer diese merkwürdigen Gefühle, wenn du in meiner Nähe warst. Das hat sich auch bis heute nicht geändert." Ich wusste nicht was ich sagen sollte, weshalb ich nur schwieg. Dan und ich kannte uns schon seit zwei Jahren. Ich hatte aber nie gesehen, das er solche Gefühle für mich hatte. Gut ab und zu hatte ich auch ein anderes Gefühl bei ihm, aber das war auch schon alles. Dennoch war die Umarmung irgendwie vertraut gewesen. "Waren diese Gefühle auch schon bei unsere ersten Begegnung da gewesen?", fragte ich schließlich. Er zögert erst, nickte dann aber. "Hör zu. Ich weiß das ich zwei Jahre älter bin und so. Aber wenn du dir das alles noch einmal durch den Kopf gehen willst. Weiß du wo ich bin", sagte er. Ich nickte und lehnte mich an ihn. Dan legte mir einen Arm um die Schulter. "Dein Zimmer müsstest du dann noch aufräumen. Die verdammten Bullen habe eine Spurensicherung da rein geschickt und die haben alles durchsucht", erzählte Dan. Ich löste mich von ihm und sah ihn Panisch an. "Haben die auch ein Zeichenbuch mitgenommen?", fragte ich. Er überlegte und nickte dann. "Verdammt!", fluchte ich. "Darf ich fragen was daran so schlimm ist?", fragte Dan. Ich schloss meine Augen und erzählte alles von mir. Am Ende saß er sprachlos da und konnte seinen Mund nicht schließen. "Das ist... Wow. Ich meine das... Ich kann es nicht mal in Worte fassen." Ich zuckte nur die Schultern. Dann hörten wir wie zwei Personen kamen. Detektiv Bryan tauchte auf und hinter ihm war meine Mutter. Sie blickte sehr streng zu mir. In ihren Augen war die Wut deutlich zu sehen. Ich schluckte, der Hausarrest war hiermit verlängert, dachte ich. Detektiv Bryan öffnet die Zellentür. "Sie können gehen, Milena." In diesem Moment wo ich in das strenge Gesicht meiner Mutter geblickt hatte, war mir klar geworden das ich nicht mit ihr mitgehen würde. "Ich bleibe." Dan fasste mich am Arm. "Milena, sei nicht dumm. Geh mit deiner Mutter mit", versuchte er es mir auszureden. Doch ich hatte mich entschieden. "Nein Dan. Ich bleibe." Er öffnete seinen Mund, doch meine Mutter kam ihm zuvor. "Milena du kommst jetzt mit mir mit und ich verbitte dir deinen." Sie sah kurz zu Dan rüber. "Freund zu sehen oder hier auf dem Revier zu besuchen. Also komm jetzt!." Sie betrat die Zelle und griff barsch nach meinen Arm. "Lass mich los! Du tust mir weh", rief ich. Dan griff schnell ein und entriss meiner Mutter meinen Arm. Sie sah ihn schockiert an. "Wie kannst du es wagen!", schrie sie. Ich stellte mich zwischen Dan und meine Mutter. Detektiv Bryan war ebenfalls in die Zelle gekommen. "Ich komme vielleicht doch mit dir mit", sagte ich zu meiner Mutter. Sie sah mich argwöhnisch an und wartete darauf das ich das aussprach was mir auf der Zunge lag. "Ich will das du Dan ebenfalls raus holst." Sie schwieg und musterte Dan. "Wenn du es nicht machst. Bleibe ich hier.", sagte ich im Plauderton. Ihren Lippen hatten sich zu einen dünnen Strich zusammen gepresst. "Na schön", sagte sie kalt. Sie und Detektiv Bryan gingen. Dan sah zu mir und konnte sich das grinsen nicht verkneifen. "Das hättest du nicht für mich machen müssen." Ich musste ebenfalls grinsen. "Ich hätte es so oder so gemacht", sagte ich. 15 Minuten später tauchten beide Erwachsene wieder auf. Detektiv Bryan öffnete wieder die Zellentür. "Sie können beide gehen", sagte er. Dan und ich verließen die Zelle und wir gingen mit meiner Mutter nach draußen. "Ich gebe dir eine Minute mit deinem Freund", sagte meine Mutter kalt. Dann ging sie einen Meter weit weg. Dan und ich standen uns gegenüber. "Ich weiß wirklich nicht wie ich dir danken soll", sagte Dan. Ich lächelte kurz. Dan nahm mich noch einmal in die Arme. Ich schloss meine Augen und spürte eine Müdigkeit in meinen Körper. Dann hörten wir wie meine Mutter kam. Schnell ließ Dan mich los und trat einen Schritt zurück. "Wir gehen Milena", sagte sie kalt. Ich nickte, winkte Dan noch einmal und ging dann mit meiner Mutter mit. Wir schwiegen nur und 13 Minuten später schloss meine Mutter die Wohnungstür auf. "ich habe dann noch dein Zimmer aufgeräumt.", sagte sie kühl. Ich nickte und ging mit Dracula in mein Zimmer. Ich sah sofort das die Spurensicherung mein Zeichenbuch mitgenommen hatte. Sie werden die falschen Schlüsse ziehen, dachte ich und legte mich betrübt in Bett.                   

Wenn der Mörder erscheintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt