Kapitel 10

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Um drei Uhr morgens wurde ich wach. Meine Mutter und Lars waren gestern noch gekommen, wo ich schon geschlafen hatte. Ich seufzte, stand auf und ging leise in die Küche. In der Küche füllte ich mir eine Schüssel mit Müsli und setzte mich an den Tisch. Um meine Mutter und Lars nicht zu wecken, hatte ich das Licht der Küche ausgelassen. Ich hörte wie Dracula in die Küche kam um was zu trinken. Als ich mit meinen Müsli fertig war, stellte ich das Geschirr in die Spülmaschine und ging wieder ins Wohnzimmer. Ich legte mich wieder auf die Couch und schloss meine Augen. Meine Atmung war ruhig und gleichmäßig. Schnell glitt ich in den Schlaf und spürte noch wie sich Dracula wieder zu mir legte. 

Ich sah Mr Spokler mit Franz Bauer in irgendeinen Restaurant saß. "Warum zur Hölle hast du diese Mädchen angegriffen?", fragte Mr Spokler gepresst. "Ich weiß nicht Boss. Es kam einfach über mich", sagte Franz Bauer. "Über dich?", fragte Mr Spokler ungläubig. Franz Bauer nickte und nahm einen bissen seines Steaks. "Hast du wenigstens das Notizbuch von ihr?", fragte Mr Spokler. "Ja. Ich hab es genommen, als alle Bullen bei ihr waren um zu sehen was los war", sagte Franz Bauer und holte mein Notizbuch heraus. Er reichte es seinen Boss. Mr Spokler schlug es auf und sah sich jede Seite genau an. Ich schluckte und trat näher zu ihnen. Jetzt wusste ich wenigstens wer mein Notizbuch hatte. Mr Spokler war gerade auf der Seite, die ihm selber zeigte. Wieder schluckte ich. Er las sich die Stichwörter durch und ein merkwürdiges funkeln trat in seinen Augen. "Es wundert mich wie sie das hinkriegt. Ich meine es muss etwas gegeben, wie das möglich ist", sagte er zu sich selber. "Vielleicht sollten wir sie mal befragen?", schlug sein Angestellter vor. "Wir sollen zu ihr gehen und sie fragen wie sie diese Zeichnungen und die Stichwörter macht? Die rennt doch gleich wieder zu den Bullen und erzählt den alles. Nein, beobachte sie weiterhin. Wenn es sein muss, rund um die Uhr", entschied Mr Spokler. Franz Bauer nickte. Er würde also weiter machen. Ein Schauer jagte mir den Rücken herunter und das Angst Gefühl kam wieder. Ich muss es Lars erzählen, dachte ich. 

Lars weckte mich nach 6:30. "Ich hatte eine Vision", sagte ich schnell, bevor er etwas sagen konnte. Sofort war er hoch konzentriert und setzte sich neben mich. Ich erzählte ihn von dem was ich gesehen hatte und was Mr Spokler seinen Angestellten befohlen hatte. "Das ist nicht gut", murmelte Lars. "Ich ruf bei Hassen an und sag ihm das er alle Versammen soll", sagte Lars und rief schon im nächsten Moment bei Hassen an. Ich zog mir schnell was anders an und ging dann mit Lars- der immer noch am Handy hing- zum Wagen. Schnell legte Lars auf und fuhr zum Revier. Als wir dort 15 Minuten später ankamen, waren schon alle da. "Warum hast du uns so früh hierher bestellt?", fragte Ostmann genervt. "Milena hatte wieder eine Vision", sagte Lars, bevor noch mehr fragen konnten. "Und deswegen holst du uns hierher?", fragte Ostmann. "Ich finde wir sollten Milena zuhören", sagte Brocken scharf. Ostmann schwieg nur. "Was hast du gesehen?", fragte Hassen. Ich erzählte ihnen was ich gesehen hatte und alle schlussfolgerten das es für mich noch gefährlich wurde. "Woher wissen wir nicht das sie es sich nur ausdenkt", sagte Ostmann plötzlich. Einige murmelten ein zaghaftes ja. Viele jedoch sahen Ostmann irritierend an. "Wenn du bei den Fall nicht machen willst, dann geh", sagte Lars. Ostmann und er sahen sich an und jeder spürte die Spannung zwischen den beiden. Schließlich brach Ostmann den Blickkontakt ab und ging. Plötzlich knurrte mein Magen. Lars und die anderen mussten lächeln. "Sorry", entschuldigte ich mich. "Ist schon gut", sagte Lars. "Brocken würdest du mit Milena grad zum Bäcker gehen und dort für uns alle was zum Frühstück holen?", fragte Lars. Brocken nickte und wir verließen das Gebäude. "Wir glaube nicht das du dir das ausdenkst", sagte Brocken und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich zuckte kurz zusammen und schnell entfernte sich ihrer Hand. Wir gingen in die Bäckerei und holten für alle etwas. Als wir 14 Minuten zurück waren, waren alle schon voll konzentriert. "Endlich, ich Verhungere schon!", rief Hassen und schnappte sich einen Kaffee. Auch die anderen holten sich etwas und machten dann weiter. Ich nahm mir eine Brezeln und setzte mich zu Brocken an ihren Schreibtisch. Schweigend aß ich meine Brezel, wobei ich gar kein Hunger hatte. "Ich geh etwas spazieren", sagte ich. Brocken nickte und wandet sich wieder ihrem Computer zu. Ich verließ das Gebäude und lief die Straßen runter. Als ich um die Ecke bog, stand Dan einen Meter von mir weg. Schnell ging ich zu ihm und er zog mich in eine Gasse rein. "Hast du das Geld?", fragte ich. "Nein. Ich kann es nicht mehr wiederbekommen", sagte er und ich sah in seinen Augen Schuld. "Ich hätte diesen Mann nicht ausrauben sollen", machte er sich selber Vorwürfe. "Es ist nicht deine Schuld, Dan", sagte ich. "Doch es ist meine Schuld, hätte ich diesen Mann nicht ausgeraubt, wärst du jetzt nicht in dieser Lage", sagte er weiter. "Ich krieg das schon hin. Die Polizei suchte nach nützlichen Information um ihn hinter Schloss und Gitter zu bringen", sagte ich und versuche ihn zu beruhigen. Doch er hatte sich in etwas hineingesteigert und lief auf und ab. "Es ist alles meine Schuld", jammerte er vor sich hin. "Dan!", rief ich und er blieb stehen. "Jetzt reiß dich zusammen", sagte ich etwas ruhiger. "Es wird alles gut gehen", sagte ich und sah ihn eindringlich an. Langsam nickte er, atmete tief durch und sah mich entschlossen an. "Ich bring das Geld", sagte er und verschwand aus der Gasse. Ich verschwand ebenfalls schnell aus der Gasse und lief zurück zum Revier. Als ich auf mein Handy schaute sah ich das wir schon 10: 50 hatten. Schnell betrat ich das Revier und ging wieder zu Brocken. Leise setzte ich mich zu ihr. "Meine Güte woher kommst du den?!", fragte sie und sah mich mit großen Augen an. "Ich war eben draußen", sagte ich etwas verwirrt. "Ähm Lars will mit dir reden", sagte sie. Ich nickte nur und ging zu seinen Büro. Als ich eintrat, saß er hinter seinen Schreibtisch und schaute kurz von seinen Computer auf. Ich setzte mich und wartete darauf das er was sagte. Einige Minute verging, in den Lars nur auf seiner Tastatur schrieb. Schließlich wandte er sich an mich. "Mir ist vorhin etwas im Kopf geblieben das du das erste Mal gesagt hast. Du hast gesagt, das du nicht hören kannst was in den Vision passiert. Warum hörst du es jetzt?", fragte er. "Die erste Vision war ja in der Schule und dort habe ich ja nur gesehen wie Mr Spokler mit seiner Frau stritt. Dort habe ich nichts gehört, das stimmt. Nur in den letzten Tagen hatte ich immer wieder Albträume gemischt mit Visionen. Ich glaube aber das die Vision mich warnen wollen. Vielleicht wollen sie das ich vorbereitet bin, auf das was kommt", sagte ich. Lars schwieg und dachte über meine Worte nach. "Vielleicht wollen sie dich ja wirklich warnen", murmelte er dann. Ich zuckte nur die Schultern. "Sag mal hat Mom mit dir eigentlich mal gesprochen über irgendwelche Probleme?", fragte ich dann. Lars sah mich etwas verwundert an. "Nein, nicht das ich wüsste. Wieso?", fragte er. "Als ich einmal nach Hause kam, lag vor ihr ein Brief von ihrem Hausarzt. Ich konnte nicht lesen was drauf stand, aber ich glaube das es nichts gutes war", sagte ich. "Sie wird es uns schon sagen", sagte Lars. Ich nickte nur. "Lock hat mir erzählt das dein Vater mal vor der Wohnungstür war. Was wollte er den?", fragte Lars. "Er wollte mit mir reden. Ich wollte jedoch nicht und dann ist er gegangen", sagte ich. Lars wollte etwas sagen als es an der Tür klopfte. "Herein", sagte Lars und Hassen trat ein. "Gibt es was neues?", fragte Lars. "Nein. Franz Bauer hat überhaupt keine Vorstrafen. Zwar gab es von früheren Frauen Anzeige wegen Stalking, aber es konnte Franz Bauer nie nachgewiesen werden", sagte Hassen. "Was würde aus den Frauen?", fragte ich vorsichtig. "Sie sind tot aufgefunden worden in ihren Wohnungen oder Häusern", erklärte Hassen. Ich schluckte und nickte nur. Dann ging Hassen wieder. "Wenn du lieber nach Hause willst...", fing Lars an. "Nein, ist schon gut", unterbrach ich ihn schnell. Er nickte und wandte sich wieder seinen Computer zu. "Hast du vielleicht ein Blatt?", frage ich. "Kariert, liniert oder leer?", fragte er und grinste. "Leer", sagte ich dann und fragte auch noch gleich einen Bleistift und Radiergummi. Lars reichte mir alles und ich fing an einfach irgendetwas zu Zeichnen. Schweigen herrschte im Büro. Nur die Tastatur und der Bleistift waren zu hören. Ab und zu schaute ich auf mein Handy und erwartete vergebliche Anrufe von Franz Bauer. Jedoch zeigte es mir nie an. Um 13:12 wurde Lars zu einen Einsatz gerufen. Er verlange jedoch von mir solange bei Hassen zu bleiben. Was ich etwas nervig fand. Ich war kein kleines Kind mehr. Ich war fünfzehn! Dennoch setzte ich mich zu Hassen an den Schreibtisch und zeichnete weiter. "Was zeichnest du da?", fragte Brocken neugierig. "Irgendetwas", antwortete ich und machte weiter. Lock schaute kurz über meine Schulter und pfiff vor Anerkennung. "Das ist echt gut", lobte er mich. Ich grinste kurz. So gegen 14 Uhr war meine Zeichnung fertig. Aus Langeweile hatte ich einfach Lars an seinen Schreibtisch gezeichnet. Auf den Bild konnte man seine Konzentration gut spüren. Und auch alles andere hatte ich sehr gut eingefangen. "Also wenn du mal mit deinen Bildern berühmt wirst, musst du uns auch zeichnen", sagte Hassen. "Bryan, wird das bestimmt gefallen", sagte Brocken und betrachtete das Bild. Auch ein paar anderen kamen und sahen sich die Zeichnung an. Gegen 15:20 kam Lars zurück mit einen Mann und einer Frau. Hassen und Lock brachte die beiden in den Verhörraum. Brocken eilte ihnen hinter und gab ihnen eine Mappe und kam dann wieder zurück. Lars setzte sich zu mir und ich schob ihn das Bild hin. Er staunte und sah mich an. "Mir war langweilig und da hab ich das erst bester genommen was vor mir war", sagte ich und lächelte kurz. "Das ist wunderschön", sagte Lars. Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich schaute aufs Display und sah eine Nachricht. "Wer hat geschrieben?", fragte Lars. "Unbekannte Nummer", sagte ich und las mir die Nachricht durch. 

Hab das Geld auftreiben können, legt in deinen Zimmer. Dan

"Ist es Franz Bauer?", fragte Lars. "Nein, ein Freund", sagte ich und schrieb Dan zurück und fragte woher er das Hand hatte. Er antwortete jedoch nicht. Ich steckte mein Handy weg und sah kurz zu Lars. Er sah sich die Zeichnung an und lächelte dann. "Du hast es echt gut gemacht", sagte er dann. "Die anderen haben mich auch schon gelobt", sagte ich und Lars musste grinsen. Schnell aber wurde er wieder ernst. "Ostmann hat vorhin mir telefonisch mitgeteilt das er unbefristeten Urlaub haben will", sagte er. "Hat er das wegen mir gemacht?", rutschte es aus mir heraus. "Nein, natürlich nicht. Um ehrlich zu sein hatte ich schon so eine Ahnung das er so etwas machen würde. Als wir ja alles erzählt hatten, habe ich in seinen Gesicht gesehen das er uns nicht glaubte", sagte Lars. Ich schwieg nur und hing kurz in meinen Gedanken nach. "Milena?", fragte Lars besorgt. Ich schreckte zusammen und sah ihn an. "Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte er. Ich nickte, nahm meine Jacke und verabschiedete mich von Hassen, Brocken und Lock und ging mit Lars zum Wagen. "Fährst du dann wieder zum Revier?", fragte ich. "Ja. Ich muss dann noch den Papierkram machen", sagte er Seufzer. "Du hast keine Lust dazu", stellte ich fest. Lars grinste und nickte. Ich musste ebenfalls grinsen und stieg dann aus. Schnell ging ich in mein Stockwerk und sah wieder Luis vor meiner Tür stehen. "Hey Luis", sagte ich und ging zu ihn. Er lächelte warmherzig und trat einen Schritt auf mich zu. "Hab dir wieder die Hausaufgaben mitgebracht", sagte er und seine meeresblauen Augen sahen mich warm an. "Willst du noch mit rein?", fragte ich um Zeit zu schindern. "Klar. Ich hab meinen Dad sowieso gesagt das ich etwas später zuhause sein könnte", sagte er, während ich die Haustür aufschloss. Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Couch. "Kommst du morgen in die Schule?", fragte Luis mich, nach dem er mir die Hausaufgabe gegeben hatte. "Ich glaub schon", sagte ich und spürte Schmetterlinge in meinen Magen. Ob wohl Luis keinen guten Vater hatte, war ich meine Gefühle sicher, was ihn anging. "Ich hab meinen Vater übrigens gefragt wegen den Plan des Gebäudes. Er hat gesagt das er seinen Boss fragen wird und mir dann geben wird. Es kann aber trotzdem noch dauern", sagte Luis. "Das macht nichts. Ich kann warten", sagte ich. Wieder lächelte Luis warmherzig. Dann streckte er seine Hand aus und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. "Du bist wunderschön", flüsterte er. Luis beugte sich vor und küsste mich leicht auf die Lippen. Es war kaum spürbar. So das ich dachte das ich es mir nur eingebildet hätte, aber es war echt. "Ich sollte wohl gehen", flüsterte Luis. Ich wollte jedoch nicht das er ging. Aber ich nickte und begleitete ihn zur Tür. Ich hörte auf seine Schritte im Treppenhaus und atmete tief durch. Meine Welt war völlig durcheinander. Langsam ging ich zurück ins Wohnzimmer und machte schnell die Hausaufgaben. Als ich dann kurz in mein Zimmer ging um das Geld zu holen- das Dan irgendwie auftreiben konnte- und mir meinen Pyjama zu holen. Ging ich schnell ins Badezimmer und duschte. Als ich dann wieder zurück ins Wohnzimmer ging, sah ich auf meinen Handy das ich drei Unbekannte Anrufe hatte. Ich schluckte als der vierte Anruf kam. Schnell nahm ich an. "Und?", fragte Franz Bauer. "Ich hab das Geld", sagte ich und setzte mich auf die Couch. Ich spürte förmlich sein lächeln. "Gut, ich komme morgen und dann gibst du mir das Geld und die Sache ist vorbei", sagte er. Nein es ist nicht vorbei, dachte ich. "Okay", sagte ich und Franz Bauer legte auf. Ich schaltete mein Handy aus, atmete durch und legte mich auf die Couch. Einige Minuten blieb ich noch wach, bis der Schlaf kam.                         

Wenn der Mörder erscheintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt