Mein Kopf tat weh.
Meine Hand tat weh.
Mein Knöchel tat weh.
Sogar meine Zunge tat weh.
Eigentlich tat so ziemlich alles weh. Was unter anderem auf die unbequeme, seltsam verdrehte Position zurückzuführen sein könnte, in der ich hier herumlag. Mein linker Arm steckte irgendwo unter mir, im ungünstigsten Winkel, den man sich vorstellen konnte, mein eines Bein ragte ganz merkwürdig nach rechts, und am anderen hing nach wie vor der verstauchte Knöchel. Schlimmer wäre es, würde der Knöchel nicht mehr daran hängen.
Ein Schmerzenslaut entschlüpfte mir, als ich versuchte, mich mithilfe meines unverletzten Beins in eine angenehmere Position zu wälzen. Es kostete mich mehrere Anläufe und eine blutig gebissene Wangeninnenseite, aber irgendwann lag ich auf dem Rücken.
Schweratmend stellte ich jede Bewegung ein, um mich zu sammeln. Irgendwie fühlte ich mich ... seltsam. Mir war ganz eindeutig kalt, ich zitterte regelrecht, und trotzdem klebten mir die schweißgetränkten Haare in der Stirn. Fast so, als hätte ich Fieber und Schüttelfrost. War das vielleicht der Schock? Immerhin war binnen weniger Minuten eine Menge passiert.
Das Unwetter. Die Dunkelheit. Die Geräusche um mich herum. Der verschlossene Ausgang. Mein Plan, mich im Büro einzusperren und die Situation abzuwarten. Die blöde Kunstpflanze, über die ich gestolpert war. Und schließlich der Sturz in das Sportbecken. Das leere, knapp vier Meter tiefe Sportbecken.
Mein Kopf drehte sich. Warum war ich noch am Leben? Solch einen Sturz konnte doch kein Mensch unbeschadet überstehen! Nun gut, wie unbeschadet ich geblieben war, würde sich noch herausstellen, aber da ich dazu in der Lage war, klare Gedanken zu fassen und mich einigermaßen zu bewegen, konnte es nicht allzu schlimm sein.
Ein Frösteln durchlief meinen Körper, brachte mich dazu, die Augen noch fester zuzukneifen.
Plötzlich war es so erbärmlich kalt. Kälter als zuvor. Oder bildete ich mir das nur ein?
Bläuliches Schimmern drang durch meine geschlossenen Augenlider, pulsierte leicht. Es bewegte sich, ähnlich einer Taschenlampe, die umhergeschwenkt wurde. Bestimmt Louis und Liam, die nach mir suchten.
Mühsam regte ich mich, wollte den Mund öffnen und auf mich aufmerksam machen, doch ich brachte keinen Ton hervor. Meine Stimmbänder waren wie eingefroren.
Neues Frösteln erfasste mich, nun noch viel stärker als vorher. Das plötzliche Bedürfnis, mich zu einem Ball zusammenzurollen und den letzten Rest der Wärme, die noch in mir verblieben war, zu beschützen, traf mich wie ein Schlag ins Gesicht, doch ich konnte mich nicht mehr bewegen. Meine Gliedmaßen gehorchten mir nicht mehr, waren wie gelähmt.
Meine Ohren begannen zu rauschen, und schlagartig wurde mein Mund trocken. Ich wusste nicht, was hier passierte oder wer da gerade mit einer Taschenlampe auf mich zuhielt. Aber in mir brodelte ein Gefühl. Eine Ahnung. Der menschliche Instinkt, dass ich eigentlich genau jetzt die Beine in die Hand nehmen und laufen sollte, wenn mir etwas an meinem soeben noch verschonten Leben lag.
Ich konnte nicht
Ich konnte nicht einmal einen Finger anheben.
Ich konnte nur hier liegen und abwarten und zittrig atmen, denn das war das einzige, zu dem ich noch fähig war.
Jemand kam auf mich zu. Ich spürte, wie eine Präsenz näherrückte. Etwas Kaltes schwebte über mich hinweg, streifte erst meine Wange, dann meinen Hals. Es tat nicht weh und war nicht im klassischen Sinne spürbar, sondern einfach nur kalt.
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Todgeküsst (Ziall Slow-Burn; Side-Larry)
FanfictionLost-Place-YouTuber Niall Horan zieht mit seinem Team von einem verlassenen Ort zum nächsten, um Klicks in Millionenhöhe zu erzielen - bis er auf einem seiner Ausflüge eine merkwürdige Begegnung erleidet. Der unfreundliche, mit seltsamen Gerätschaft...